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Gibt es überhaupt eine wahre Religion?
(30-09-2008, 15:48)SchmetterMotte schrieb: Welche religiösen behauptungen bezüglich des lebens nach dem tod sind denn auf jeden Fall widerlegt und somit aussortierbar?

Moin,

bezüglich 'leben nach dem Tod' ist die Belegbarkeit und Widerlegbarkeit wirklich schwer. Aber die Behauptung wurde ja auch auf "andere Inhalte der Religionen" ausgedehnt.

Nehmen wir mal an, eine Religion würde behaupten, die Erde wäre eine Scheibe mit einem Loch in der Mitte. Wir wissen heute aber, dass das Loch nicht existiert. :naughty: :dance:


Für mich persönlich ist die Widersprüchlichkeit innerhalb einer Religion allerdings der wichtigere Aspekt. Wenn sich die Lehre in sich widerspricht, würde ich sie aussortieren (sofern ich natürlich noch auf der Suche wäre)

Tschüss

Jörg
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Konsequent betrachtet gehört dann jede Religion aussortiert die jetzt oder in der Vergangenheit durch Wissenschaft belegte Tatsachen nicht anerkennen wollte. Ich schätze damit wären die großen Weltreligionen schon mal raus ^^
Gruß
Motte

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(30-09-2008, 20:59)SchmetterMotte schrieb: Konsequent betrachtet gehört dann jede Religion aussortiert die jetzt oder in der Vergangenheit durch Wissenschaft belegte Tatsachen nicht anerkennen wollte. Ich schätze damit wären die großen Weltreligionen schon mal raus ^^

Sie würden an Glaubwürdigkeit verlieren, in der Tat.

Aber bis dato ist mir z.B. kein Fall bekannt, in dem die Bibel (nicht die Kirche) eine Theorie abgegeben hätte, die den heutigen Ansichten direkt widerspricht. Auch muss man hier vorsichtig zwischen historischen Texten in der Bibel und "fiktiven" Lehrerzählungen unterscheiden. Aber die Formkritik ist ja des Theologen bester Freund.

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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In Detail sind alle Religionen mehr oder weniger unterschiedlich, da sie auf der Basis "so könnte es gewesen sein" erfunden wurden. Mit Wahrheit hat das wenig zu tun - oder? Eusa_angel
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Definiere Wahrheit.
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Ehm.. die Bibel spricht konsequent von Dingen, die laut Wissenschaft nicht drin sind... übers Wasser gehen, Wasser zu sein, die Welt in 7 Tagen usw... oder ist das dann alles auf einmal nur noch reine Interpretation? Hat die Kirche bisher öffentlich bekannt, dass die Schöpfungsgeschichte wissenschaftlich betrachtet so nicht gewesen sein kann? Mir ist das nichtmal klar, da mich die Kirche als Institution nicht sonderlich interessiert.

Keiner, ich denke solche Hätte-wäre-wenn Geschichten sind den Religionen vorbehalten, die glauben, es hätte schon,al eine menschliche Inkarnation ihrer Gottheit, wie Jesus, gegeben. Ich glaube die kleineren Religionen kommen ohne so etwas aus.
Gruß
Motte

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(01-10-2008, 01:37)SchmetterMotte schrieb: Ehm.. die Bibel spricht konsequent von Dingen, die laut Wissenschaft nicht drin sind... übers Wasser gehen, Wasser zu sein, die Welt in 7 Tagen usw... oder ist das dann alles auf einmal nur noch reine Interpretation? Hat die Kirche bisher öffentlich bekannt, dass die Schöpfungsgeschichte wissenschaftlich betrachtet so nicht gewesen sein kann?

Ob die Kirchen das öffentlich bekannt haben, weiß ich nicht, aber es wird schwerlich einen Theologen geben, der daran glaubt. Denn im Studium lernen sie ja, was eine Legende ist. Das Thema ist irgendwie überholt. Dass die wiedergeborenen Christen plötzlich wieder an alte Kamellen glauben, die längst überwunden waren, ist Ironie der Geschichte. Und hoffentlich wird dieser Albtraum bald wieder vorbeigehen.
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(30-09-2008, 20:59)SchmetterMotte schrieb: Konsequent betrachtet gehört dann jede Religion aussortiert die jetzt oder in der Vergangenheit durch Wissenschaft belegte Tatsachen nicht anerkennen wollte. Ich schätze damit wären die großen Weltreligionen schon mal raus ^^

Moin,

so kann man es sehen. Ich denke, das diese Argumentation z.B. von vielen Atheisten genauso aufgenommen wird.

Ich halte sie allerdings so krass vestanden für falsch. Wenn ein religiöses Glaubenswerk (z.B. die Bibel) ein Gleichnis erzählt, dann ist sie nicht deshalb widerlegt, weil das nicht tatsächlich passiert ist.

Es kommt eben auch immer auf die Interpretation an.

Wenn aber eine Glaubensrichtung darauf besteht, dass etwas tatsächlich wortwörtlich so war und das ist ausreichend widerlegt, dann ist sie für mich aussortiert.

Tschüss

Jörg
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Soweit ich weiß hat die Kirche lang drauf bestanden, dass ihre Schöpfungsgeschichte wahr ist, dass wir der Mittelpunkt des Universums sind.... sollte soweit alles widerlegt sein, was die Kirche aber erst sehr verspätet anerkannt hat. Aufeinmal wurde das, was einst Gesetz war und mit Gewalt durchgesetzt wurde zu einem Gleichnis, dass man alles ganz anders verstehen muß
Ist die Bibel also letztendlich einfach nur ein Märchenbuch auf Interpretationsbasis?
Gruß
Motte

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(01-10-2008, 13:06)SchmetterMotte schrieb: Soweit ich weiß hat die Kirche lang drauf bestanden, dass ihre Schöpfungsgeschichte wahr ist, dass wir der Mittelpunkt des Universums sind.... sollte soweit alles widerlegt sein, was die Kirche aber erst sehr verspätet anerkannt hat. Aufeinmal wurde das, was einst Gesetz war und mit Gewalt durchgesetzt wurde zu einem Gleichnis, dass man alles ganz anders verstehen muß
Ist die Bibel also letztendlich einfach nur ein Märchenbuch auf Interpretationsbasis?

Moin,

ich sehe die Interpretation von Glaubensschriften und insbesondere die Änderungen von Interpretationen nicht als negativ.

Ich weiß, dass das in vielen christlichen Kreisen oft einen negativen Touch hat. Das kenne ich zur Genüge. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der jüdischen Sicht und hier ist der Zweifel Teil des Systems der Erkenntnis. Und darin liegt hier die Tiefe. Reife und Schönheit des Glaubens. Das ist für mich eine ganz andere Herangehensweise, die ich als enormen Erkenntnisgewinn und Glaubensgewinn betrachte.


Unglaubwürdig wird es doch erst, wenn man diese Änderungen der Interpretation nicht macht. Und genau das gibt es ja auch (siehe z.B. Kreationistenbewegung)


Andererseits. Soll jeder daran glauben, was er will, solange er es anderen nicht aufdoktriniert.

Tschüss

Jörg
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Zumindest warst du dann konsequent und hast für dich persönlich (was ja Ausgangspunkt der Diskussion war) die Religionen aussortiert, die dir paradox und widersprüchlich vorkamen. Damit bist du vielen anderen einen entscheidenden Schritt voraus.
Gruß
Motte

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(01-10-2008, 13:32)SchmetterMotte schrieb: Zumindest warst du dann konsequent und hast für dich persönlich (was ja Ausgangspunkt der Diskussion war) die Religionen aussortiert, die dir paradox und widersprüchlich vorkamen. Damit bist du vielen anderen einen entscheidenden Schritt voraus.

Moin,

Konsequenz ist mitunter ein hartes Brot. Unser Bekanntenkreis hat sich anschließend um 1/3 verkleinert. Eusa_think

Und in der Tat, dieses Thema ist für mich kein theoretisches. Es waren genau solche Überlegungen, die mich mit dem christlichen Glauben haben brechen lassen. Weil für mich die christlichen Glaubensdoktrin in wesentlichen Punkten unstimmig waren (jüdische Messiasvorstellung-christliche Messiasvorstellung; christliche Judenmission und Vergöttlichung Jesus trotz gegenteiliger Aussagen in der christlichen Bibel)

Tschüss

Jörg
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Ging mir vor ein paar Jahren ähnlich. Ich fühle mich dem Christentum nicht anhängig, die Kirche als Institution ist mir zuwider. Ich habe eine Religion gesucht, die sich nicht für unfehlbar hält, die andere Religionen akzeptiert, die es nicht nötig hat zu missionieren und mir persönlich genug Freiraum lässt, meinen Glauben so auszuleben, wie ich mich am wohlsten damit fühle, was durchaus von Tag zu Tag unterschiedlich sein kann. Ich brauche keinen Priester oder sonstwen, der zwischen mir und Gott steht und mir weiß machen will, damit mir vergeben würde müsse ich ihm erstmal alles erzählen und er gäbe das dann weiter (so wurde es mir als Kind von eben jenen beigebracht).
Gruß
Motte

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(01-10-2008, 14:02)SchmetterMotte schrieb: ... Ich brauche keinen Priester oder sonstwen ...

Die besten Religionen sind immer noch die "selbst geschnitzten Religionen" - ohne steuerpflichtige Kirchen bzw. teure Propheten - oder? Eusa_angel
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SchmetterMotte, ich denke, dass du da Kirche mit Christentum in einen Topf wirfst.

Nur weil die Kirche sagt "Jesus ist über das Wasser gelaufen", muss das nicht jeder Christ wortwürtlich glauben. Schließlich besteht die Kirche auch nur aus Menschen und diese machen für gewöhnlich Fehler.

Schlußendlich stellt sich wieder die Frage, wie sinnvoll es ist eine Institution "stellvertretend" für eine Religion einzusetzen.

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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