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Schrecklich...
#31
Lieber Binavexade

Ich nehm mal an du weißt eine ganze Menge über den Islam. Erzähl doch mal, was ist denn für dich die wahre Botschaft des Islam.

Das soll jetzt nicht irgendwie sarkastisch oder so klingen, ich will nur deine Meinung wissen.
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#32
Ich verfolge ziemlich genau die Homepage www.vatican.va und sehe nur, dass Paepste schon lange tun und reden koennen, was sie wollen oder koennen - und trotzdem kommen aus Deutschland Hohn und Spott und starke Toene, es sind ja nur 0,2 Prozent der Gesamtkirche, diese ca.30 Prozent in Deutschland, an die man im Hl.Stuhl als "zugehoerige Gemeinde-Portion" denken muss und moechte. Diese 0,2 "sitzt in der Ecke und nimmt uebel", wie wir das frueher nannten.

Wenn alle Bedingungen nach kanonischem Recht erfuellt sind, gibt es keinen Grund mehr zur Bannung einer ganzen Schar von Leuten. Davon war schon lange die Rede. Das sind jeweils Interna. Oder entscheidet die Oeffentlichkeit mehrheitlich nicht sakramental Beteiligter darueber, wer getauft werden darf und damit ein Recht auf Zugang zu christl.Anleitung hat?

- rein technisch kann auch eine Gemeinde jemanden, der schon im Bann ist aus eigenem Protest gegen irgendwann, nicht mehr betreffs irgendwas mahnen - erst muessten sie wieder "dabei" sein

- solange Holocaust-Minimalisierungen, sei es durch Zerspielen in meinungs-freien - oh wahrhaftig! - Theaterstuecken mit Grusel-Kick (Rezept: Jude muss drin sein, SS-Typ muss drin sein, Hure auch - ehm, was noch?)
- oder Abstreiten, dass Leute wissen, wen sie nie mehr wiedersahen, wegen angeblich beweis-kraeftigererer "Berechnung der Fassungskraft eines Brennofens pro Kriegsjahr"
- oder in Vorder-Orient, nur nachzubeten aus islamistischen Zeitungen zur psychologischen Kriegsfuehrung - wie "Stuermer" auf Arabisch mit toll viel dazu passenden Karikaturen ...
- oder sonstwie motiviert,

Solange die Luegner kein Grund sind, exkommuniziert zu werden, handelt es sich um zwei-drei voellig verschiedene Angelegenheiten,
- ob Versoehnungs-Gespraeche nach Jahrzehnten soweit gelangt sind, dass eine abgesprungene Koerperschaft sich wieder ihrer Herkunft anschliesst (und damit auch all die vielen Mitglieder, denen es nicht einfiele, Juden ihr gehabtes Leid zu verbieten, in die Weltgemeinschaft wieder aufzunehmen)
- ob eine besonders unerleuchtete dumme Aussage vor laufender Kamera deren bisheriges Vorstands-Mitglied als leichtglaeubigen Dummkopf outet
- ob man dessen Gefolge nicht doch besser wieder den jeweilig normalen Orts-Bischoefen anvertraut

- mir scheint nicht, dass die jubelnd Fehler-Anderer-erforschende "Oeffentlichkeit" zu bestimmen hat, was fuer einen Job ein Hl.Stuhl wann erledigt oder nicht.
Der Zeigefinger auf Andere (mit faellt dazu jemand ein wie GraSS) hat wohl 'nen Krampf, inzwischen und kann gar nicht mehr auf sich selbst zeigen?

1926 bereits kamen alle NSDAP-Mitglieder unter Kirchenbann, es sei nichts an deren Programm vereinbar mit der Lehre der Kirche - es wird einfach nicht registriert
- Konkordate macht die Kirche mit jeder Regierung ab, die verbleibenden Rechte ihrer Glaeubigen betreffend, sofern es die Regierungen nicht komplett ignorieren - das wird nicht registriert
- Kardinaele wie der exzellente Kaspers reissen sich die Beine aus, auf einander zuzugehen und das Gemeinsame zu staerken, auch zum lehrendeen Judentum hin - es wird nicht registriert

- ich koennte noch eine Weile weiter aufzaehlen, wie man auch durch Verschweigen gerechter Anstrengungen jemand Andern verleumdet
- aber heute erspar ich es Euch mal *g*

Aber so Typen, die in Kirchentueren hinter der "Weihwasser-Brigade" verdeckt stehen und jedes Wort einer kirchlichen Lebensaeusserung notieren und darauf filtern, ob sich nun jemand verleiumden oder anschwaerzen laesst, die gingen vorzeiten dann flugs zur GeStaPo oder StaSi - heute machen sie es schlauer, reissen einen Wortfetzen auf und rennen sofort damit zu dem, der am ehesten Aua sagt, gleich mit Mikrophon und Kamera fuer dessen erste Schreckreaktion
- und hauen damit gleich zwei religioese Gemeinschaften ins Gesicht, was gegenueber Dritten, die zu beiden nicht zu eng verwandt sind oder waren, die Beurteilung bahnt, dass beides nix tauge. Der eine wird ja dann zuerst verschrien - der andere schaemt sich etwas spaeter, weil das "Aua" so unangemessen medial vervielfaeltigt und vergroessert wurde, noch ehe genug Information zugaenglich war, zu erfahren, um was es ueberhaupt ginge.

Das hat doch in meinen Augen schon Methode. Vermutlich gibt es bei den Tuer-Pfosten-Gesellen schon eine Liste, wenn man am ersten zu publikums-wirksamen Toenen aufreizen kann.

Neulich hatten sich Tuerkei-Chef Erdogan und Israels noch-2-Wochen-bis-zur-Wahl Chef schon lange wieder telefonisch vertragen, da jubelten sie in den tuerkischen Strassen noch immer herum ueber ein bemerkt-zu-Haben geglaubtes telegenes Zerwuerfnis ....

Die Priester der St.Pius-Bruderschaft haben sich doch von Williamsons unqualifizierter Sicht auf die Ereignsse vor 1945 ausdruecklich distanziert, das lese ich seit Tagen in Zeitungen, die es nicht erfunden haben
- ist neuerdings kollektive Abstrafung schon wieder so "in"?

Und wo bitte ist ein Beleg, dass der Hl.Stuhl ausdruecklich jemanden in seiner "Eigenschaft als Holocaust-Leugner" gebeten habe, gerade wegen dieser Besonderheit 1 Suenders nun unbedingt in die kath.Kirche einzutreten, als fehlten uns und andern Suender?

Wie praktisch fuer alle, die Juden und Kirchen-Institutionen schon sowieso nicht mochten: und wie erniedrigend ist solche Zutraegerei fuer jeden der es tut - und jeden, der da sofort kommt und gern mit draufhaut, wie - na wer schon? - Kueng.
Huh ja, "und schon kommt's wieder zu Kirchen-Austritten!"

Dass da soeben ein Haufen Leute eingetreten sind, an der "Gnadenhilfe" wieder teilhaben kann und moechte, Zugang zum Beichtstuhl und Buss-System wieder hat, und hinsichtlich der Lehre aus Sicht des Lehrenden (sprich Papst) aus einem heils-reduzierten Zustand zurueck kommt zur Mitte - und sei es nur ein paar Meter - das erfreut anscheinend kaum jemanden bruederlich
- und das Rausgerenne, aus religioeser Sicht eine Katastrophe fuer jeden Einzelnen - das erbarmt scheinbar wenige.

Wo ist die Freude ueber den "Wiedergefundenen Groschen"?
- Sollen die Engelboten im Himmel nun jedesmal sitzen und weinen?

Nee,
Rechts-ler "boese" -------- (Abstand! ) ------------ Links-ler "besser"
Glaeubige, raus ! ------------------------------------ Fromme, weg da!

- es lebe die Versimplifizierung und Sippenhaft?

mG
WiTaimre
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#33
WiT,

was willst Du damit eigentlich sagen?

Ist es falsch zu fragen, warum der Papst Milde nur nach rechts walten lässt? Ist es falsch, zu fragen, warum das nicht IN ALLE RICHTUNGEN geht? Ist das gleich Versimplifizierung und Sippenhaft? Habe ich IRGENDWO geschrieben, die Linken seien die "besseren"?

Oder habe ich Deinen Text falsch verstanden? Du schreibst oft sehr ausufernd, so dass ich oft den Sinn eines Postings von Dir nicht ganz erkenne. Das mag an mir liegen...

Gruss

DE
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#34
Hallo Einsiedler :)
Zitat:Ist es falsch zu fragen, warum der Papst Milde nur nach rechts walten lässt?
Ist es falsch, zu fragen, warum das nicht IN ALLE RICHTUNGEN geht?
Wieso "nur nach rechts"???
- Steht es in einer vatikanischen Verlautbarung so drin?

Wer war in Kuba? - Der Papst.
Wer schreibt nach Rot-China? - der Hl.Stuhl -
Wer gab den Russisch Orthodoxen ihre Madonna von Kasan? - der Vatikan - Wer hat Prof.Kueng sogleich nach der Papstwahl zum Gespraech eingeladen? Benedikt XVI

- es ist doch alles "in Arbeit", auch Gespraeche nach links, oben, unten, um die Ecke - und grrad zum Judentum noch immerhin aus 1 Alt-Tradition und maximalster Naehe (wir haben ja seit dem AT auch unsere 2000 Jahre mehr gelebt - - - soviel ich da lese, auf der Vatikan-Homepage, da kommt auch Religioeses, Pastorales, Frommes und Wichtiges zur Sprache - Lehre -
Was liessen unsere Medien von der sehr wesentlichen philosophisch-theologischen Studie zum G0TTES-Begriff und der Verantwortung der saekularen Maechte uebrig? Keine 5 Minuten hat man mehr gezeigt bekommen - aber monatelang der 1 Satz, grad der, der so missbraucht worden war, der wurde bis zum Erbrechen angezeigt
- jeder, der nichts von der Rede hoerte, musste denken, es sei das Haupt-Anliegen gewesen, besonders unsere islamischen und andersglaeubigen Landesbewohner

Ich hasse diese Art, so mit dem guten Willen, der Pflicht, sich beisammen zu halten, und der Muehe und Arbeit mancher Leute umzugehen, das regt mich auf, das geb ich zu, ich bin stink-sauer.

- wen sonst soll ich fragen, als diese Zentrale, soweit es mich ueberhaupt angehen muesste, was offiziell kirchlich laeuft?

Vor ca 30 Jahren war mal ein interkonfessionelles Treffen, in Walberberg oder Freckenhorst - Juden, Muslime, Katholen, Evangelen, 3 Tage
- Juden und Muslime dachten, man werde ueber die Glaubensinhalte zu reden kommen, was auch-so ist und wo man sich parallel unterscheide, um sich zu freuen am Gemeinsamen, wieviel das schon ist. Es ergab sich, dass die anwesenden Christen nur mit ihrem "Boden-Personal" beschaeftigt waren - wo die Nichtchristen sich ja ohnehin nicht mit auskannten
- es war schlicht deprimierend.

In Hamburg war ein aehnliches Treffen - es ging um Rituale und Sakramente - Katholen trugen vor, was ihnen das Allerheiligste sei - die Evangelen schwiegen
- jemand half aus mit "Die Augsburger Konfessionen definieren das Abendmahl so ..."
- da sagt der ev.Pastor: "ja schon, aber danach brauchen wir uns nicht mehr zu richten ..."
Ist natuerlich sehr sinnvoll, sich vom Ufer weg in den Fluss aufeinander zu zu bewegen, waehrend die andere Seite schon laengst weggewandert ist...

Anti-Faschismus ist fuer meine Begriffe doch keine neue Religion, und wenn ich sehe, das etwas, was ich als gemeinsame Werte zwischen Judentum und Kirche(n) "gefunden, poliert und in meine Vitrine gehoben habe", wegen einer angeblich-anti-semitischen Tat - auf voellig anderer Ebene, und ja gar nicht dafuer relevant - genau auf einen dieser religioes gemeinsamen Werte eindrischt ("Trenne dich nicht vom Haufen", "Mahne, wer sich mahnen laesst, unter 4 Augen (beschaeme ihn nicht, verhaerte ihn nicht - es geht doch um G0TT!), aber Juden vor den Karren klemmt, die Ausrede zu liefern, da werd ich tieftraurig.

mfG WiT
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#35
WiTaimre,
du hast die Zusammenhänge verstanden. Danke. Du weisst auch - ich lese es aus deinen Zeilen - , wie die Motoren der Verunglimpfung funktionieren. Man braucht nicht mal ein Freund des Hl. Stuhls zu sein, um diesen Akt des Entgegenkommens (seitens des Papstes) zu verstehen, was in der Konsequenz doch nur eines sein kann: in die Mitte nehmen (entlehnt deiner Formulierung, die so treffend beschreibt)
Durch dieses "in die Mitte" nehmen, wird eines möglich, nämlich ein Heilungsprozeß initiiert, der der Versöhnung die Hand hinhält, dort, wo die verkrampfte Faust war..., kann ein neuer Weg begangen werden.
Vielleichten sollten wir das als Anlass nehmen und uns Gedanken darüber machen, wie auch auf anderen Konfliktgebieten, Zerwürfnissen ect. Heilung und Aussöhnung möglich werden könnte. Diese ausgestreckte Hand - ein Vorschuß an Vertrauen und Wille - ist doch allemal friedensstiftender, als Absagen, gegenseitiges Beschuldigen.
Mir tut das sehr leid - obwohl ich es menschlich verstehen kann - , wie die Reaktionen auf diese Exkommunizierung der Piusbruderschaft in der Öffentlichkeit zutage trat und tritt. Vor allem, wenn Beziehungen abgebrochen werden oder ein Abbruch droht.

Gruß
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#36
OK, dann habe ich den Papst verunglimpft, habe kein Verständnis für seine milde Art, bin intolerant. OK. Ich werde mich zu diesem Thema nicht mehr äussern, da ich als Nichtchrist und Agnostiker ja anscheinend nicht das Recht dazu habe, ohne hier regelrecht von einem MODERATOR abgekanzelt zu werden.

DE
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#37
(03-02-2009, 10:59)Der-Einsiedler schrieb: da ich als Nichtchrist und Agnostiker ja anscheinend nicht das Recht dazu habe, ohne hier regelrecht von einem MODERATOR abgekanzelt zu werden.
Tscha, Petrus - ich sehe das anders ... Ich könnte gerade gar nicht so viel essen wie ich ko..en könnte bei dem hirnamputierten Schwagfug, der hier gerade vorgeblich die guten Ansichten des Papstes verteidigend zum Besten gegeben wird, oder ist das schon dem anlaufenden Büttenreden des Karnevals geschuldet?
Wem das Vatikanum II noch nie gepasst hat, pluralistische Liberalisierungstendenzen und Eigenverantwortlichkeit ob nun politisch oder religiös vermutlich noch weniger oder wer immer nur mit der verkratzten Nebel-Brille von Uropa hinsieht um ja nicht bemerken zu müssen, was man nicht schön-nivellieren und bis zum Nichtssagen harmonisieren kann, dem mag es ja in den Kram passen, was gerade von Rom abgeht, - wem die Kirche nicht ganz so wurscht ist für die Zukunft, dem gewiss nicht. Dem entsprechend melden sich immer mehr katholische Theologen von einigem Rang kritisch ... bevor ein Maulkorb ihnen das erschwert ...

Vor allem finde ich, dass der Niveau-Verlust hier im Forum anscheinend die Moderatoren erreicht hat. Es reicht nicht, dass mans (früher) differenzierter und qualifizierter konnte, man muss es auch gegenwärtig TUN!

Religion nach Abschalten jeder kritischen Vernunft, das ist nichts attraktives für mich ... unehrlich, unwahrhaftig und unglaubwürdig erscheint es mir zudem. So singt man Kirchen und andere Gotteshäuser leer, auch die virtuellen im Web. Aber vielleicht ist das ja Zweck ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#38
Hi Fans :)
Au wea - wie sensibel, ich bin schon noch Niemand und schondass ich auch was kritisiere, ist Euch schon zu aetzend? ;)
Einsiedler - ich schrieb das aus meiner juedischen Sicht,
als der, der hier betroffen waere, wenn's um Anti-Semitismus-Vorwurf geht - oder soll an sich als Jude auch von solchem ganz raushalten?
und dass ich Moderator bin, kannst Du ja toppen, werde auch sowas.
mfG WiT :)
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#39
(03-02-2009, 12:01)WiTaimre schrieb: Hi Fans :)
Au wea - wie sensibel, ich bin schon noch Niemand und schondass ich auch was kritisiere, ist Euch schon zu aetzend? ;)
Einsiedler - ich schrieb das aus meiner juedischen Sicht,
als der, der hier betroffen waere, wenn's um Anti-Semitismus-Vorwurf geht - oder soll an sich als Jude auch von solchem ganz raushalten?
und dass ich Moderator bin, kannst Du ja toppen, werde auch sowas.
mfG WiT :)

Lassen wir's, es hat keinen Zweck.

DE
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#40
(03-02-2009, 12:01)WiTaimre schrieb: Hi Fans :) Au wea - wie sensibel, ich bin schon noch Niemand und schondass ich auch was kritisiere, ist Euch schon zu aetzend? ;)
Ist das die "Neue Weinerlichkeit" oder bleiben wir bei unterster Büttenreden-Plattheit?

Ätzend ist mir nur Deine EINSEITIGKEIT in Kombination mit Moderation. Weil ich weiß, dass Du besser könntest ...

(03-02-2009, 12:01)WiTaimre schrieb: ich schrieb das aus meiner juedischen Sicht, als der, der hier betroffen waere, wenn's um Anti-Semitismus-Vorwurf geht - oder soll an sich als Jude auch von solchem ganz raushalten?
Du sollst Dich nicht heraushalten, allerdings auch nicht den eigenartigen Eindruck erwecken, dass Du aus Deiner schon eigenartig vorkonziliar-prorömischen Affinität excatedra für Alle und alle Juden lehramtlich definieren könntest, was nun antisemitisch ist und was nicht, was theologisch-verantwortbare christliche Lehre sei und was Beliebigkeit. DA scheinst Du Dich gewaltig zu überheben.
Betroffen sind vom Antisemitismus und dem rückwärtsgewandten Hang zu Judenmission und mittelalterlicher Haudrauf-Theologie wahrlich nicht nur Juden, sondern mindesténs alle Christen, denen das stinkt und die z.zt. auch darunter zu leiden haben ... Priester mit Berufsverbot, Hochschultheologen mit Lehrverbot, Geschiedene mit Exkommunikation, konfessions-verschiedene Eheleute mit Eucharistieverbot, progressive christliche Gruppen unter römischen Häresie-Verdacht, ökumenisch-Interessierte unter dem Dauerbeschuss mit immer neuen demütigenden päpstlichen Erklärungen, immer neu verletzende Liturgie-Restaurationen.

Neueste Reaktion: Die Woche der Brüderlichkeit nun ohne offizielle Jüdische Beteiligigung aus verständlichem Protest ...

Und DU meinst das alles humoristisch beiseite tun zu können und alle anderen darauf auch vergattern zu sollen? Und meinst noch forenbekannt oberflächliche Schwätzerinnen unterstützen zu müssen?Ich fasse es nicht mehr ...
Wieviel dummer gehts denn noch?

Ich denke, ich brauche meine Mitgliedschaft hier nicht mehr ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#41
Wie ich soeben im Radio hörte, haben der Hamburger Bischof Jaschke und der Osnabrücker Bischof Bode den Papst heftig kritisiert, und sie fordern eine kirchengerichtliche Entscheidung über diese Rücknahme der Exkommunikation. Und laut WDR existieren sogar in der römischen Kurie (!) kritische Stimmen, die die mangelnde Kommunikation im Vorfeld dieser "einsamen Entscheidung" beklagen.

Nein, diese Entscheidung dient keinesfalls dem Frieden. Sie schafft UNfrieden, sogar innerhalb der katholischen Kirche.

DE
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#42
Die Auseinandersetzungen empfinde ich als sehr gut, plus friedensstifend, dem Nachdenken in besonderer Weise dienlich, hilfreich und wie auch immer.
Ob sich nun Bischöfe an den kritischen Auseinandersetzungen äussern oder nicht, sie sind nicht maßgeblich für jeden anderen (Mit)Denkenden; dieser Freiheit im Geiste dürfen keine Schranken auferlegt werden.
Maßgeblich, das ist doch die eigene Denkarbeit, was nichts anderes sein kann, als Hinhören und mal einige unnötigen Kategorien beiseitezuschieben.
Die Kategorien weglegen, wo sind stören. Ob als Atheist, Jude, Christ, Moslem, Agnostiker ect..., abseits dieser Kategorien mitdenken, wäre schon mal ein vielversprechender Neubeginn. Und sei es, sich dem Thema zu öffnen.
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#43
Einsiedler,
das kann auch ein Einstieg sein. Warum gleich weglaufen :)....?
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#44
Siehst Du, Du sagst es selber:
Zitat:Fritz7:wahrlich nicht nur Juden, sondern mindesténs alle Christen, denen das stinkt und die z.zt. auch darunter zu leiden haben
... Priester mit Berufsverbot,
Hochschultheologen mit Lehrverbot
,
Geschiedene mit Exkommunikation,
konfessions-verschiedene Eheleute mit Eucharistieverbot,
progressive christliche Gruppen unter römischen Häresie-Verdacht,
ökumenisch-Interessierte unter dem Dauerbeschuss
mit immer neuen demütigenden päpstlichen Erklärungen,
immer neu verletzende Liturgie-Restaurationen.
- das sind teils sehr weit gefasste Gruppen, keineswegs in sich "Gruppen", und alle "links" zu erklaeren, denn waehrend der Trennung bestand fuer St.Pius-Priester doch auch ein Verbot, in anders kath.Gemeinden zu praktizieren, oder fuer die r-kath.Konfession als Lehrende zu amtieren, und da waren die nun "raus" - doch vom anderen Ende des Spektrums war keine Entspannung zu spueren
- und es gibt auch oekumenisch Interessierte - wie es Roger Schutz s'l als Vorreiter von Lutheranern war, ohne "Dauerbeschuss" - aber auch ohne laut-hastiges Fordern nach gemeinsamem Teilhaben - der erstmal im Ernst der Tiefe der Unterschiede nachspuerte und mitdachte.
Man gedieh immerhin schon bis zur Beseitigung eines Lehrunterschieds, der "immer" als Hauptvorwand zur ev.-luth.Glaubens-Trennung diente (die Rechtfertigungslehre)
- und auch wurde Gemeinschaft in Punkten, die man fuer unuebersteigbar gehalten hatte ("Nestorianer"), in den letzten Jahrzehnten moeglich, und es wurde sakramentale Einigkeit in Richtung etlicher Ostkirchen erreicht, und auch in Richtung der brit.Anglikaner kam man viel weiter als je seit der Trennung jener Gemeinden
- doch fuer all sowas ist es noetig, dass wenigstens ein "Ufer des Grabens" solange auch da stehen bleibt, dass eine "Bruecke" verankerbar ist, ueber die man auf einander zu wandern kann
- und dies erklaert zumindest auch dass, dass es weitere Grenzbereiche gibt, mit denen ein anderer Teil der Gemeinschaft sich einigen moechte, eben in Richtung Revolutions-Theologen incl.bewaffnetem Kampf gegen ungerecht Besitzende - und Leute, die lieber kein Allerheiligstes lieben - und Leute, denen Institutionen generell zuwider sind - und Leute, die es ganz ohne einen G0TT praktischer faenden, dann genausogut mit Dritten einig zu sein
- also spaetestens damit waere das Ufer zu den noch-Bekennern und Opfern der letzt-genannten Gruppe Leute ganz weg
- das ist auch der Charakter einer so alt-institutionalisierten Konfession, Natur strebt zu gerne mit je 40-60 Beteiligten auseinander und treibt dahin auf gut Glueck solcher Grueppchen - doch dann ginge es Menschen eben wie den Neandertalern, die auch schon recht interessante Braeuche und Sitten gehabt zu haben scheinen, aber nicht fest daran hielten

Und davon abgesehen, es gibt auch Geschiedene, die ich kenne, die sich nicht exkommunizierten, soweit sie naemlich keine zusaetzliche Ehe eingingen, sondern es bei Trennung von Tisch und Bett beliessen
- und konfessions-Verschiedene ohne Eucharistie-Verbot, die ich kenne, welche sich einfach um eine individuelle Problem-Klaerung wirklich bemuehten und akzeptierten, dass es das "aller"-heilig_"ste" der Kirche ist, was von ihnen gewisse Kenntnis und Zustimmung dazu erfordert, welches dann die Mindestbedingungen einer heutig-moeglichen Anteilnahme sind
- und Menschen, die an der lateinischen Liturgie von frueher einfach eine Heimat-im-Glauben-Identifizierung anknuepften und suchten, die nicht deshalb vom Haufen entliefen, aber nun eben sich nicht mehr einbringen konnten - und denen war garantiert nicht die eine Karfreitags-Fuerbitte das, was sie daran vermissten, nachdem die Liturgie Reform so heftig durchgesetzt war, wie es einer sich-engagierenden Minderheit zusagte

- aber wurde es deshalb voller in den Kirchen, nachdem z.B.kaum noch eine Gemeinde die frueher vertrauteste "Schubert-Messe" sang? - einmal sah ich zu einem Fronleichnamstag, dass die geesamte Messdienerschaft nichtmal das Liederheft aufschlug und kein einziges Kind dieser noch etwas mitsang, vielleicht weil sie wegen ihrer sonntaeglichen Kinder-Sonder-Betreuung keins der Gemeindelieder mehr kannten?
- mir scheint, es wurde gedaempfter und stiller, aber nicht mehr aus Andacht, sondern weil die Gemeinde nicht mitfolgen konnte und jede Routine vergeblich erlernt war bis in das letzte einzelne nun geaenderte Kirchenlied hin, sie hetzen durch die Liederbuecher und muessen erst das Lied finden, wie es nun genau zu singen sei, anstatt sich um den Verlauf der Vorgaenge am Altar zu kuemmern, denk ich, soweit ich dran teilnahm
- Ruhe zum eigenen Beten und Einmuenden in die Themen des Glaubens, ins Vertrauen zu G0TT, zu finden, wird alle paar Minuten unterbrochen, oder jemand schaltet eben auf Durchzug
- Oekumene z.B.auf dem Silberhochzeiten-Niveau, dass man kaum noch sieht, am Mitsingen, ob es eigentliche Gemeinde-Mitglieder sind, deren Lied man singt, oder Gaeste, die sich vorsichtig mitsingend mithilfe des Gesangbuchs auch an die Orgel anzuklammern bemuehen - es wirkte, als waere es allen nicht gelaeufig
- und dazu dann immer wieder diese "man darf doch mal kritisoieren und fragen"-Toene mit dem heroischen Anliegen, wer nicht voll-inhaltlich dahinter stehe, solle doch gleich auch koerperlich wegbleiben - was denn einer nach dem anderen innerlich glaubens-verteidigungs-ermuedet - und sozial nicht mehr abgeholt und migenommen - tat
etc

Dies Jahr ist Jubeljahr zum 2.Vat.Konzil, und da steckte viel Arbeit, Sehnsucht, Aufbruch und Good-Will drin, aus allen Enden der rk-Welt, doch den "Progressiven" war schon dies an Ergebnissen zu zoegerlich und bei manchen wurde viel zu schnell schnell danach manches "Kind mit dem Bade weggeschuettet"
Was Du also da aufzaehlst, hatte /hat mit dem Judentum aber wirklich wenig zu schaffen, doch dies muss nun den "Schwarzen Peter" dieser aller uebernehmen, sowie jemand Leute von unserm dt.jued.Zentralrat zu lauten Unmuts-Aeusserungen "verhilft"
- ja, und warum nicht gleich auch von Staat Israel zu Staat Vatikan saekular-technisch trennen - WEGEN all jener von Dir aufgezaehlten Gruppen unzufriedener Nichtmal-Juden - mit dem CIC des Hl.Stuhls, wie es einige Medien bereits begeistert melden, es stehe auch in Diskussion.

- ich hab doch Recht, wenn ich auf den Punkt verweise, dass ich das als einen waltenden "Mechanismus" ansehe, am Ende doch beide als Religionen zu schlagen, gerade weil ich die Struktur-Gemeinsamkeiten beider Religionen als solcher nicht aus den Augen verliere.

Wie Marlene schon sagte,
Zitat:das kann auch ein Einstieg sein. Warum gleich weglaufen :)....?
Danke, Fritz7, Du hast wenigstens einiges selbst aufgezaehlt, wer alles sonst noch dem Hl.Stuhl zu Rom manchmal oder oefter grollt, aber die meisten derer koennten sich doch auch selber um Offentlichkeit bemuehen - und keineswegs sind die alle nun ganz auf der Seite derer, sich beschaedigter fuehlen muessen, wenn die St.Pius Priester-Gemeinden und andere Traditionellen wieder ins "Mittelfeld" duerfen.

Rein gesetzes-technisch handelt es sich um Koerperschaften, die daraus wurden, indem sie einem Bischof nachgelaufen oder angeworben wurden, Geistliche und Laien, 1 juristische Person, also, und rein pastoral-technisch darf man weinen, wenn man sie dann in die Irre weiter abirren sieht, bis - eben - dahin, dass ein solcher Bischof - 1 der 4 - sich als Individuum komplett verwegen zu den falsch-informierenden Leuten stellt. Mit der Aufhebung des Banns ist nicht zugleich dessen Amt bestaetigt, auch nicht all ihrer Priester kanonische Zulassbarkeit gegeben, denn diese muessen sich darum nun individuell bemuehen, ob sie tragbar sein werden - es ist anders, wenn die gesamte Alte Apostolische Kirche des Ostens mit der Roemischen "uniert", denn diese Traditionalisten sind Splitter von Rom und nicht ganze Kirchen. Deren "Fussvolk" aber, die koennen sich nun zurueckmischen unter die anderen Glaeubigen, die sind persoenlich befreit von ihren Anfuehrern.
Daher sag ich:
Wo bleibt denn ueber dem Hoehnen, dass "der Vatikan" "mal wieder" etwas Aufregungs-traechtiges gesagt /getan habe, menschlich die "Freude ueber den wiedergefundenen Groschen"? Sind diese Menschen samt ihrer Kinder, die Laien, all den "Empoerungs-Ritualen" so sehr egal, auf welchem Wege sie abseits waren, als sie sich zur Gemeinschaft Exkommunizierter ziehn liessen?
Ich halte sie weder allesamt fuer Juden-Missionierer und Holocaust-Leugner, noch fuer persoenlich sich darueber im Klaren, was ihnen damit Heils-theologisch entging.
Man muss sowas doch auch aus der Sicht dessen zu sehn bereit sein, dem es ein Anliegen ist und als Papst von nicht-Atheisten per definitionem sein MUSS, sie unter die andern zurueckzugeleiten, wann immer es machbar ist.

Zitat:Fritz7Neueste Reaktion: Die Woche der Brüderlichkeit nun ohne offizielle Jüdische Beteiligung aus verständlichem Protest ...
Ja, diesen Protest versteh ich auch, und hier geht es um eine juedische Angelegenheit, aber darauf sind sie im Zentralrat auch auf dem Wege eigenen Nachdenkens gekommen, weil die, um die es thematisch geht, zu einer Erinnerung an das Ende ihrer grauenhaftesten Bedraengung eingeladen sind - aber nicht als die um die es ging, auch sogar persoenlich - sondern nur als Bestandteil derer, die bedauern "getan" zu haben, und heute zu Recht erleichtert sind, dass man das endlich gewaltsam unterbrach.

Dies neue Datum anstelle des 9.Nov. war mir ohnehin nicht geheuer, weil fuer viele die Rote Armee der Sowjets, der diese Datums-Wahl nun mit-dankt, so wenig ein "Befreier" war wie zuvor die NS-Wehrmacht in Vorderrussland / Ukraine, 9 Jahre nach sowjet."De_kulakisierung"
- das Grauen wechselte mit diesem Helfer doch fuer zu viele Menschen nur die Embleme und Funktionaere aus
- und haette die NS-Wehrmacht damals die Eismeer-Lager Stalins zwecks Freilassung der Gefangenen und Elenden gefunden, waeren ihnen genau auch solche Sterbens-Gestalten entgegen getaumelt, und auch darunter anteilig mehr Juden als andere "Russen", aber auch unter den Kriegern der Roten Armee waren Juden, mitunter dann sogar darin von anti-semitischen Mitsoldaten umgebrachte, zum Teil aber an dieser Befreiung KZ-Gefangener sehr persoenlich Naeheres wissend beteiligt - der einzelne Rot-Armist kann auch sehr gerechte Motive gehabt haben, es war ja eine Gemenge-Lage durch das Schlechte, das ueberall dort geschah, wohin die Wehrmacht den SD-ud SS-Schergen den Zugang erkaempfte

- nun denn, man gewaehrte der Roten Armee hier nun auch mal eine "edle" Ritter-Rolle, Auschwitz als erste ent_deckt zu haben, es war aber im Grunde ueberall, wo zuvor das NS-Reich amtiert hatte und die Landschaft mit Lagern verseuchte und mit kuenftigen Erinnerungs-Luecken besudelte, durch alle der Bekaempfer des NS-Reichs ein Teil der NS-Gefangenschaften vorbei, und das hiess nicht jedesmal Fortsetzung einer Grausamkeit durch eine um-titulierte Grausamkeit durch den Naechsten, doch die Wahl dieses Datums blendet die anderen in ihrer Tat der Befreiung Gefangener des NS-Waltens irgendwie aus
- ueber Stalins Herzensmotive kann ich nichts sagen, aber Gerechtigkeit, Freiheit und Mitleid, falls er je eines hatte, hat er zumindest gut abgeschirmt ganz privat fuer sich behalten...
- ich denke nicht, dass es sein Anliegen gewesen waere, Juden als Juden, Polen als Polen, SPD-Leute, Roma, Wachturm-Leute oder Homosexuelle - je ihnen als Menschen - das Leben zu retten, wenn sie auf solche Lager stiessen, es bot nur seinem Plan propagandistisch ganz ungeahnte Moeglichkeiten an. - Es gab doch bereits 1938-1941 solche "Einrichtungen" im NS-Reich und hinderte ihn nicht, sich in politisch grosse scheinbare Freundschaften mit diesen Verbrechern zu stuerzen.
Er gewaehrte Leuten wie Himmler, Hoess und solchen Interessenten, in deren rassistischen Augen vielleicht er selbst als Georgier Recht auf Existenz zugestanden bekam, aber nicht seine Untertanen als Slawen, sogar fach-kundigen Einblick in das hoehere Know-How seiner Menschen-Beseitigungs-Lager.
- Also, so sehr ich den Rotarmisten einraeume, ehrlich mit Erbarmen den Zustand der Verlorenen erlebt zu haben, als sie dort und dort welche befreien durften - so wenig gefaellt mir die Wahl dieses Datums in anderer Hinsicht, wen es da zwangslaeufig mehr als die anderen lobt.
- Natuerlich auch das subjektiv, weil mein familiaer schlimmstes Erleben die "Befreiung" meiner Geburtsstadt vom NS-System durch eine widerliche Partie der Roten Armee und der sie entsendenden Regierung stattfand und diese Stadt binnen zwei Jahren in einen Haufen verachteter Skelette verwandelt hat: nach dem Entdecken von Auschwitz.
- Es wurde in jenen 2 toedlichen Jahren auch nicht formuliert, es geschehe den Deutschen nun dieses etwa, weil wir so unmenschliche Lager und Ausrottungs-Kampagnen nicht verhindert hatten, sondern aus Rache fuer Stalingrad und zur Gleich-Vergeltung des Unrechts an Leningrad.
- Ich musste den Eindruck gewinnen, nachdem ich viel spaeter im Westen ueber die KZs einerseits, den Gulag andererseits, und all das erfuhr, dass denen, die wir damals erlitten, in gar keiner Weise "besonders" erschienen sein kann, was hier ein Volk sich als Teil der Menschheit angetan hatte.

Dennoch, man trifft natuerlich im juedischen Miteinander auch aus Russland her Mitjuden, die voll und ganz dankbar sind, dass die Sowjet-Union sie zum Ueberleben aufgenommen hatte und jede Art von nicht-staatlichem Angriff gegen uns als Leuten einer Minderheit verboten und bestraft hatte, zumal ihnen nicht gewaertig war, wie viele Juden der politischen Linie wegen dort ums Leben kamen und dass unsere Existenz als Kultur, Volk und Religion zu diesem Preis eben zu enden hatte. Es war ja nicht so, dass jemals bis 1990 Nachforschen, wohin Leute "verschwanden", vorgesehn war. Leben als ganz austaeuschbares Staeubchen war unter Sowjets machbar.
- Diesen schiene das Datum und die Vorziehung dieser Befreier daher voellig ok. Daher kann ich auch damit leben.

Es waere am "30.1."-Tag in der Tat ein guter und geradezu noetiger Anlass, auch Ueberlebende, die man immerhin zu solchem Anlass einlaed, als nun Anwesende zur Kenntnis zu nehmen, dass sie es waren, derer Freiheit und Leben und Recht auf eigene Art man hatte befreien wollen
- dies geschah aber die ganze Zeit hindurch nicht, und irgendwie ist dann doch ihre inner-deutsch-amtliche Funktion die geworden, Teil derer zu sein, die sich zu "niemals ein Auschwitz" bekennen, als demokratischer Teil des Staats-Kontinuums, dem man nun als Beschaedigte von damals seine Leben trotz der Vernichtung durch dasselbe "Wesen", als es entgleist war, erneut anvertraut hat und mit zu tragen bereit ist.

Nun weiss ich allerdings nicht, ob sie schon vorher leise und unter 4 bis 8 Augen angemahnt hatten, dieses als Schieflage zu beachten und zu korrigieren.
Es aehnelt sehr der Einladung zu einem "9.November", wo meine Freundin und ich als letzt-zuhandene "Vertretung der Judenschaft" des Landkreises eingeladen waren: die sogenannte Gedenk-Ansprache - Fest-Redner kann man da ja kaum sagen - der mit uns persoenlich befreundete tuerkische Vorsitzende der oertlichen Moschee sein sollte, was sodann die Neo-Nazis auf die Veranstaltung ziehen wuerde und so bedingt auch Truppen von Jusos und Gewerkschafts-Kaempfern gegen diese aufrief, sich tatkraeftig zu beteiligen, was wiederum Scharen von interessierten Zuschauern, die sehn wollen, wie das ausgeht, und eine Hundertschaft Ordnungspolizei auch zur Beteiligung ihrerseits engagiert haette .....
Solch ein gedanklicher Purzelbaum, fanden wir zwei nicht dem Anlass gemaess - zumal, tuerkische Muslime hatten zu diesem Datum weder als Taeter noch als Opfer des gedachten Ereignisses die geringste Beziehung gehabt - wir sagten ab, unser tuerk.Freund traute sich nicht, abzusagen, die Skinheads &Co zogen ab, als sie die auf ihren Auftritt so gespannten Zuschauer-Mengen erblickten, und einer von ihren Anfuehren, wenn es um Pruegeleien ging, nahm sich tags danach das Leben: meine Freundin war in seiner Kindheit die einzige Person, die ihm Liebe und Freude gegeben hatte, als Bewohnerin des Nachbargrundstuecks.
- Um ihn haben wir zwei dann echt getrauert, auch wenn es "politisch nicht korrekt" waere. Wir trauerten nicht um ihn als "Holocaust-Verhoehner" oder "Ewig-Gestrigen" und Raufbold, sondern um das Kind, das in solchen Kreisen gelandet war und sich selbst in diesen Konflikt gebracht hatte, eventuell einen Menschen, der ehrlich lieb zu ihm war, seiner Gruppenzwaenge wegen bei einem "so gegebenm Anlass" zusammenzuschlagen.

Ich beharre darauf, dass Gerechtigkeit nur dem Individuum gegenueber zu ermitteln moeglich ist und dass es unzulaessig ist, ganze Gemeinschaften zur Mithaftung heranzuziehen, denn Fritz tat es mit seiner Auflistung im Grunde ja auch, ganz so, als seien alle, die er erwaehnte, schon dadurch, dass das CIC des Hl.Stuhls sie in 1 Punkt ausgrenzte, gleich unter die generellen Kritiker am Hl.Stuhl als solchen - oder dieses Papstes persoenlich als gelernten Kirchen-Dogmatiker - zu subsumieren, denn das wuerden jene Aufgefuehrten nicht individuell alle unterschreiben, und eben Fritz sollte es als auch-Insider wissen - ich braeuchte das nicht aus juedischer Sicht auch zu wissen.

Wenn ich ihn, Fritz7, richtig verstanden hat, ist er so sauer ueber meine Anmahnung zu mehr Fairness, dass er nun mich auf die Stufe "unserer" nadia-Fake zu stellen bereit waere (unter Vorbehalt gesagt, er sagte es nur indirekt), was den hoeheren Witz darin hat, das ich es ja nicht bin, wer ueberall noch-einen-Antisemiten "witterte" und so zornschnaubend angriff, dann noch Original-Texte durch dies Antworten weiter verbreitete, denen diese "Ehre" des Zitierens wirklich nicht zusteht, denn es war uebel und wird einem heut noch von uebel.
(Dasselbe sei zu jener Luther-Debatte hier im Forum vermerkt.)

Fritz7, Du sagtest zugleich, dass ich es auch besser kann /konnte, aber es macht mir Traurigkeit, dass man von Dir trotzdem danach so eilig und so tief runtergestuft werden kann.
Dich persoenlich habe ich nicht angreifen wollen, wenn die Denunzieren, Breittreten und Einspannen der gar nicht hauptsaechlich fuer Kirchen-Interna Zustaendigen zur Pauschal-Flagge "Antifaschismus" beanstande und verarge, wenn sich deren Methoden denen naehern, die unser Land hier und mein Volk schon einmal so herabgerissen haben.

Meine Staats-Angehoerigkeit im Pass heisst nicht Anti-Semitismus und meine Konfession nicht AntiFaschismus, ich darf mir das naeher ansehn und meine Positionen an Individuen festmachen, ich darf auch Organisationen auf Strukturen ansehen, gegen die ich parallel betrachtet, genausowenig etwas einwenden wuerde
- und es bleibt ein Faktum, dass nicht der Religions-Traditionalismus das NS-Reich war, und nicht die Fehlhaltung 1 Mannes es bedingen darf, gleich dessen ganze Anhaengerschaft (2.Generation) im Anathema zu belassen, es sei denn diese erklaeren sich jeder einzeln zu dessen Irrtum.

Vergleichsweise kam es waehrend der Reformationszeit dazu, dass - ich meine der politisch-grosse Fuerst-Erzbischof zu Koeln - persoenlich sehr der Reformation zuneigte, aber seine Geistlichen und Glaeubigen in der Dioezese sich nicht gleichermassen von Rom trennen wollten - also die blieben als Koerperschaft katholisch "beim Haufen".
Dort war dann auch sogar die erste in Deutschland taetige Jesuitengruppen-Zentrale, in St.Ursulas Krypta-Kapelle zu Koeln trafen sie sich zum Beten und Mut-Machen zwecks innerer Reform im Katholischen, um all das, was es real am Renaissance-Kirchenleben zu beanstanden gab, der Reihe nach zu beheben, waehrend sie inmitten all der Eiferei taeglich in Gefahr waren, ermordet zu werden.

Auf juedisch bin ich eben der Ansicht, dass man mit dem Hl.Stuhl zur Zeit auf einer guten Linie liegt, interkonfessionelle Sorgen auszuraeumen und Machbares zu suchen und zu finden, um es auf dem Erdball auch als Jude auszuhalten, allueberall, wo es auch Rom-zugehoerige Katholiken gibt. Das ist ein wirkliches Beduerfnis dieser Seite der Medaille.
Kann auch sein, wir haetten etwas irritiert und "alarmiert", in der Reihe wieder heimkehren duerfender Buesser diesen Briten bemerkt
- es muss aber auch festgehalten werden, dass genau dieser Papst im Amt des Hl.Stuhles eindeutig jede Ableugnerei des Holocaust als krasse Ungerechtigkeit gegen Juden und auch Nichtjuden und unser aller unterschiedlichen Schmerz sogar sehr scharf formulierend verurteilt hat - was wiederum diesen "Heimkehrern" nicht entgangen sein duerfte, und sie konnten ja immer noch sagen: "unter solchen Umstaenden dann eben nicht", wenn ihnen diese bloede "Offenbarung ihres Oberhauptes" ein derart wichtiges "neo-Glaubensbekenntnis" geworden waere.

In diesem Aspekt ist also keine "Versoehnung" angeboten worden oder geschehen. Auch war nicht darin die Ursache gelegen, sich sachlich-zwangslaeufig von der Kirche und ihrem CIC-Gebot zu trennen - seinerzeit.
Warum also wird es dem Volk so "verkauft", als sei genau nur dieser eine Punkt es, worin der Hl.Stuhl einem Unrecht eine "Wieder-Heimkehr" gewaehrte?

Es schadet unseren beiden Religionen in 1 Aufwasch, so ein Theater, und ich persoenlich habe keinen Gruppen-Konsensus zu jeder einzelnen auch -juedischen Organisation zu wahren noetig, wenn ich eine Frage rein von der Lehre und Zugehoerigkeitssituation beleuchte. Ermutigt Ihr mehr Juden, sich hier auch zu beteiligen, bin ich auch nicht der, der mangels Mengen an Juden alleine etwas aus dem juedischen Meinungs-Spektrum hier meldet.

Ich darf bedauern, wenn sich Leute so belatschern lassen, sich einem Chor verschiedenster Anfeinder als Prominenz anzuschliessen, auch, wie es eben die RTL-Nachrichten mitten im Krimi melden, unsere Kanzlerin Frau Merkel
(wo der Sender RTL grad der Wiedergabe ihrer Worte anfuegte: dies ist das erste Mal, dass eine dt.Regierung sich in eine im Grunde inner-kirchliche Massnahme einmischt)

Ja genau: eine im Grunde inner-kirchliche Massnahme
- ich verteidige nur das Recht auch dieser Gemeinschaft auf eigene inner-disziplinarische Kriterien, und, zumal es hier um 4 Gruppen geht, deren 3 sich nicht in diesem Punkt untragbar "hervorgetan" haben, die so nun auch in einen miesen Verdacht, "bestimmt auch zu so etwas faehig zu sein", automatisch und eindeutig erfolgreich mit hineingerissen worden sind

mfg WiT
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#45
Es wäre eine wunderbare Chance, wenn sich hier mehr Juden zu Wort melden würden - selbstverständlich in dem Maße auch Christen -, um an einem gedeihlichen Dialog, vom Herzen her, teilzunehmen.
Deinen neuen Beitrag (#44) habe ich z. Teil durchgelesen, WiTaimre. Darin finde ich viele Ansatzpunkte - die es ermöglichen - weiter im Gespräch zu bleiben.
Noch ein Punkt, den ich für unverzichtbar erachte (danke, WiTaimre): "Herunterstufen"
Hier wird etwas zertreten und zerstört, diese notwendige, unabdingbare Achtung, Respekt und Vertrauen zum anderen Gesprächsteilnehmer. Wenn wir uns hier begegnen, dann mit Würde und aufrechter Haltung dem anderen Teilnehmer gegenüber.
Es gibt in der Bibel eine Stelle, wo eine Frau einen Taler verloren glaubt. Sie sucht, ist verzweifelt, sie leuchtet wahrscheinlich alle Ecken des Hauses aus..., welch ein Verlust es bedeuten würde, den Taler/Goldstück nicht wieder zu finden. Doch die Geschichte geht gut aus. Das Verloren-geglaubte wird gefunden und freudig begrüsst. Auch verloren geglaubte Söhne und Töchter, gerade auf jene ist der Blick gerichtet und die Hoffnung doch so groß.

Marlene
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