Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
aktive Sterbehilfe
#16
"Was geht mich der Tod an? Solange ich lebe, ist er nicht da. Wenn er da ist, bin ich nicht mehr" - Epikur

Der Mann hatte die richtige Einstellung Icon_wink
Zitieren
#17
(03-05-2010, 23:07)Romero schrieb: "Was geht mich der Tod an? Solange ich lebe, ist er nicht da. Wenn er da ist, bin ich nicht mehr" - Epikur

Der Mann hatte die richtige Einstellung Icon_wink

Ob sich diese richtige Einstellung aber durchhalten lässt, ist offen. Bevor es zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung kam, habe ich auch so gedacht.

YA-N
Zitieren
#18
Also ich kann nur sagen, wenn man sich lange und intensiv mit dem eigenen Tod beschäftigt hat, verliert er auch an Schrecken,..egal was danach kommt, der Tod ist uns allen seit der Geburt gewiß ;),...aber zurück zum Thema,..ich habe viele menschen sterben gesehen, unter heftigen Umständen, und so mancher wäre froh gewesen, wenn man es ihm verkürzt hätte oder auch hat,..wenn sich jemand, dem ein Granatsplitter die Bauchdecke weggerissen hat, in Schmerzen windet und er noch Minuten zu leiden hat, und dich bittet, es zu beenden, was tätest du? Ihm sagen das es Gottes Wille ist, so zu sterben, oder ihm mit einer Kugel helfen?

Es ist leicht, Theorien aufzustellen, so ala man könnte oder man müßte,..wichtig ist doch, daß jeder einzelne es für sich herausfinden muß, ob und unter welchen Umständen er dazu bereit wäre, entweder aktiv zu helfen, oder sich helfen zu lassen,..gerade in so einem Thema kann man nicht mit irgendeiner Gesetzeslage kommen, hier muß man für sich selbst entscheiden
Aut viam inveniam aut faciam
Zitieren
#19
(04-05-2010, 07:58)d.n. schrieb: Also ich kann nur sagen, wenn man sich lange und intensiv mit dem eigenen Tod beschäftigt hat, verliert er auch an Schrecken,..

"man"...?

Ich behaupte einfach mal, dass ich mich seit meiner frühesten Kindheit mit Tod und Sterben auseinandergesetzt habe, nicht zuletzt, weil meine beiden einzigen Geschwister starben, als ich selbst noch Kind war. Es folgten Verwandte, Eltern, später Menschen, die ich betreut habe, und schliesslich enge und engste Freude, wie das in einem fast 60jährigen Leben nun einmal ist. Und immer wieder war das Thema Sterben und Tod "mein" grosses Thema. Aber den Schrecken verloren haben Sterben und Tod für mich immer noch nicht...

Und es gibt Geistesgrössen, deren Lebensthema der Tod ist, und die daran fast verzweifelten. Zum Beispiel Leo Tolstoi, der noch bis zuletzt in seinem Tagebuch mit diesem Schrecken ganz verzweifelt gerungen hat.

Nein, "man" geht nicht. Das alles ist viel zu individuell.

Gruss

YA-N
Zitieren
#20
Aber zur Aktiven Sterbehilfe:

Ich bin durchaus dafür, dass einem Menschen die Möglichkeit gegeben wird, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen, wenn er dieses Leben nicht mehr aushalten kann oder will.

Aber ich bin dagegen, dass diesen Schritt ein anderer für ihn tun soll, d.h. dass jemand ihn vom Leben zum Tod befördern soll. Das ist eine Aufgabe, die man niemandem zumuten darf. Zumal es selbst für vollkommen querschnittsgelähmte Menschen die Möglichkeit gibt, an einem Strohhalm zu saugen, um z.B. ein flüssiges Gift zu trinken, oder einen Mechanismus auszulösen, der ihn tötet.

Ich bin für passive Sterbehilfe und "Hilfe zum Freitod". Aber ich bin gegen aktive Sterbehilfe, wenn das bedeutet, dass ein anderer Mensch einen Menschen tötet.

YA-N
Zitieren
#21
Die Angst vor dem Unbekannten kennen wohl alle Menschen.
Zitieren
#22
(04-05-2010, 08:46)Romero schrieb: Die Angst vor dem Unbekannten kennen wohl alle Menschen.

Ja, so sehe ich das auch. Allerdings ist der Tod ein "endgültiges Unbekanntes", das erschwert es mir.

YA-N
Zitieren
#23
(04-05-2010, 08:40)YA-N schrieb: "man"...?

Ich behaupte einfach mal, dass ich mich seit meiner frühesten Kindheit mit Tod und Sterben auseinandergesetzt habe, nicht zuletzt, weil meine beiden einzigen Geschwister starben, als ich selbst noch Kind war. Es folgten Verwandte, Eltern, später Menschen, die ich betreut habe, und schliesslich enge und engste Freude, wie das in einem fast 60jährigen Leben nun einmal ist. Und immer wieder war das Thema Sterben und Tod "mein" grosses Thema. Aber den Schrecken verloren haben Sterben und Tod für mich immer noch nicht...

Und es gibt Geistesgrössen, deren Lebensthema der Tod ist, und die daran fast verzweifelten. Zum Beispiel Leo Tolstoi, der noch bis zuletzt in seinem Tagebuch mit diesem Schrecken ganz verzweifelt gerungen hat.

Nein, "man" geht nicht. Das alles ist viel zu individuell.

Gruss

YA-N

Ok, schlecht formuliert,..:icon_cheesygrin:, ich stimme dir durchaus zu, daß der Tod etwas sehr individuelles ist,...und jeder damit anders umgeht,..ich kann nur aus meiner persönlichen erfahrung sprechen, daß der Tod, nachdem ich ihm hundertfach begegnet bin, etwas ist, an das ich mich "gewöhnt" (sorry finde im moment kein passenderes Wort) habe,..Einfach eine tiefe innere Ruhe und gelassenheit, mit der Gewissheit, auch einmal dran zu kommen
Aut viam inveniam aut faciam
Zitieren
#24
So verstehe ich das besser. Danke sehr.

YA-N
Zitieren
#25
(04-05-2010, 08:58)d.n. schrieb:
(04-05-2010, 08:40)YA-N schrieb: "man"...?

Ich behaupte einfach mal, dass ich mich seit meiner frühesten Kindheit mit Tod und Sterben auseinandergesetzt habe, nicht zuletzt, weil meine beiden einzigen Geschwister starben, als ich selbst noch Kind war. Es folgten Verwandte, Eltern, später Menschen, die ich betreut habe, und schliesslich enge und engste Freude, wie das in einem fast 60jährigen Leben nun einmal ist. Und immer wieder war das Thema Sterben und Tod "mein" grosses Thema. Aber den Schrecken verloren haben Sterben und Tod für mich immer noch nicht...

Und es gibt Geistesgrössen, deren Lebensthema der Tod ist, und die daran fast verzweifelten. Zum Beispiel Leo Tolstoi, der noch bis zuletzt in seinem Tagebuch mit diesem Schrecken ganz verzweifelt gerungen hat.

Nein, "man" geht nicht. Das alles ist viel zu individuell.

Gruss

YA-N

Ok, schlecht formuliert,..:icon_cheesygrin:, ich stimme dir durchaus zu, daß der Tod etwas sehr individuelles ist,...und jeder damit anders umgeht,..ich kann nur aus meiner persönlichen erfahrung sprechen, daß der Tod, nachdem ich ihm hundertfach begegnet bin, etwas ist, an das ich mich "gewöhnt" (sorry finde im moment kein passenderes Wort) habe,..Einfach eine tiefe innere Ruhe und gelassenheit, mit der Gewissheit, auch einmal dran zu kommen

Was? Wo bitteschön bist du dem Tod hundertfach begegnet :tard: :tard: :tard: Warst du in einem Krieg?
Zitieren
#26
Kroatien, mit Kriegsgefangenschaft in nem lager
Aut viam inveniam aut faciam
Zitieren
#27
Eieieiei, das muss eine harte Zeit gewesen sein. Warst du dort aktiv als Kombattant?
Zitieren
#28
War ein schnellkurs im Erwachsenwerden:icon_rolleyes:,..mit 17 eingezogen, mit gefühlten 30 überlebt,...
Aut viam inveniam aut faciam
Zitieren
#29
d.n., ich frage mich gerade, ob diese Übermenge an Leiden es gewesen ist, die Dir ermöglicht hat, heute so "gelassen" (vielleicht falsches Wort) zu sein?

Meine Mutter musste während des Krieges zweimal fliehen, sie gebar meinen Bruder auf der zweiten Flucht, sie lag tagelang neben sterbenden Menschen und schliesslich Toten auf einem Zug, undsoweiter. Und sie hatte später nie Angst vor dem Tod. Selbst als es dann mit ihr zuende ging (ich war bei ihrem Sterben und Tod dabei), war da keine Angst, nur grosse "Gelassenheit" und im Augenblick des Todes selbst ein grandioses Staunen.

YA-N
Zitieren
#30
Vielleicht,..ich glaube, der Tod hat nur durch seine "fremdheit" Schrecken,..wenn du ihn mal näher kennengelernt hast, er dir "vertraut" ist, dann ist er kein Fremder mehr, sondern nur mehr der große Bruder des Schlafes,..warum also ihn noch fürchten,..
Aut viam inveniam aut faciam
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  sterbehilfe petronius 324 592838 28-11-2012, 11:37
Letzter Beitrag: Ekkard

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste