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(04-05-2010, 22:42)zahira schrieb: (04-05-2010, 21:35)petronius schrieb: (04-05-2010, 20:23)zahira schrieb: Um mit Gott in Verbindung zu kommen brauchen wir unser Herz, unsere Gefühle. Da hilft der Verstand nicht weiter.
doch wer hätte die nicht?
herz und gefühle?
du nennst diese bedingung als notwendig - doch hinreichend ist sie offenbar nicht
Sehnsucht nach der Verbindung zur Einheit/Gott, loslassen des Ego´s und Hingabe sind wichtige Faktoren. Das geht nicht so mal kurz zwischen Abendessen und Tagesschau, oder in einer Woche Urlaub im Kloster, das ist richtig Arbeit über lange Zeit, zumindest war und ist es bei mir so ;o)
und was hat dich dazu gebracht, diese arbeit auf dich zu nehmen?
man setzt sich doch nicht einfach mal so hin und beschließt "so, jetzt investiere ich mal "richtig Arbeit über lange Zeit", um verbindung mit gott zu kriegen"
wie würdest du jemand anderen davon überzeugen wollen, daß sie sich auch lohnt?
oder anders: wann, nach wieviel jahrzehnten ergebnisloser "richtiger arbeit" darf der glauben wollende aufgeben, ohne sich den vorwurf gefallen lassen zu müsen, er hätte es doch einfach nicht richtig versucht, nicht ernst gemeint, oder was sonst ihn diesem nicht greifbaren gott gegenüber in schuld setzt?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-05-2010, 08:19 von zahira.)
Guten Morgen Ya-N,
deinen Klammersatz hab ich nicht ganz verstanden, meinst du das Ego ging und das Selbst war erfahrbar?
Nun, für mich bedeutet loslassen, das Ego einzuschläfern, mich zurücknehmen zu können, nicht so wichtig zu nehmen, zu erkennen dass alles miteinander verbunden ist, ich und du nicht wirklich existiert. Ekkard Tolle hat die Mechanismen in seinem Buch "Eine neue Erde" ganz gut beschrieben. Seine Bezeichnungen sind manchmal etwas ungewöhnlich, aber so ähnlich hab ich es selber erlebt.
Ich denke, dass Gott nicht mit dem Verstand erfahrbar ist liegt daran, dass der Verstand eng mit dem Ego gekoppelt ist und die beiden sich gegenseitig unterstützen, Das Ego ist ja der ursprüngliche Lebenserhaltungstrieb, der sich jedoch im Laufe der menschlichen Entwicklung jedoch sehr verändert hat. (Schneller, Höher, Weiter, Jeder will/muss der Beste/ der Tollste sein)
Wir brauchen den Verstand um zu lernen, zu begreifen, um in der Welt zurecht zu kommen, uns Wissen anzueignen. Dann kommt das Umsetzen ins Spiel. Das was wir gelernt haben umzusetzen, uns anzueignen, dass es zu unseren Taten wird. Zunächst auch wieder vom Verstand unterstützt, dann in "Fleisch und Blut" übergegangen. Die nächste Stufe ist dann das was aus diesen Taten resultiert, die Lebenserfahrung die wir durch dieses veränderten Verhalten machen können. Durch die Veränderung unserer Taten verändert sich unsere Sichtweise, das Gefühl kommt ins Spiel, wird intensiver. Die Intuition wird geschärft, der Verstand hat weniger zu tun, der "Bauch", das Gefühl, die Intuition rückt in den Vordergrund. Das ist wieder Neuland, hier hilft das theoretische Wissen nicht weiter, hier muss man durch ausprobieren/üben/spüren lernen. Mit allen Sinnen arbeiten. Dadurch kommt man mit sich selbst in Kontakt und irgendwann fühlt man dann den Kontakt zu der "Führung", zu dem das uns die "Intuition" schickt, das ist der erste Anfang mit der göttlichen Kraft in Verbindung zu kommen. (Hazrat Innayat Khan hat das ganz wunderbar beschrieben, ich kann dir leider den Titel des Buches nicht nennen, weil das noch in irgend einem Umzugskarton liegt)
Ja und so übe ich mich tagtäglich all das Wissen das mein Verstand erfasst hat zu begreifen und in "Fleisch & Blut" immer besser in den Alltag zu bekommen.
Auch das ist wieder eigene Erfahrung, für andere kann ich nicht sprechen. Jeder Mensch ist anders, hat einen anderen Weg, aber im groben haben mir andere die auf einem spirituellen Weg sind von ähnlichen Entwicklungen erzählt.
Ich glaube dass jeder Mensch alle Eigenschaften (von der absoluten unvorstellbaren Liebe bis zum absoluten unvorstellbaren Hass) und alle Fähigkeiten in sich trägt. Jeder hat die Möglichkeit diese weiter zu entwickeln (aus- und/oder abzubauen). Aber es ist nicht leicht. Und der Mensch neigt dazu den einfachen Weg zu nehmen.
Nimm als alltägliches Beispiel Kopfschmerzen. Wie viele Menschen kennst du die nach der Ursache für Ihre Kopfschmerzen suchen anstatt immer wieder eine Tablette einzuwerfen? Und um wie viel schwieriger ist es, die Ursache für alles Leben (Gott) zu suchen?
As Salamu Aleikhum
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(05-05-2010, 07:57)petronius schrieb: (04-05-2010, 22:42)zahira schrieb: (04-05-2010, 21:35)petronius schrieb: (04-05-2010, 20:23)zahira schrieb: Um mit Gott in Verbindung zu kommen brauchen wir unser Herz, unsere Gefühle. Da hilft der Verstand nicht weiter.
doch wer hätte die nicht?
herz und gefühle?
du nennst diese bedingung als notwendig - doch hinreichend ist sie offenbar nicht
Sehnsucht nach der Verbindung zur Einheit/Gott, loslassen des Ego´s und Hingabe sind wichtige Faktoren. Das geht nicht so mal kurz zwischen Abendessen und Tagesschau, oder in einer Woche Urlaub im Kloster, das ist richtig Arbeit über lange Zeit, zumindest war und ist es bei mir so ;o)
und was hat dich dazu gebracht, diese arbeit auf dich zu nehmen?
man setzt sich doch nicht einfach mal so hin und beschließt "so, jetzt investiere ich mal "richtig Arbeit über lange Zeit", um verbindung mit gott zu kriegen"
wie würdest du jemand anderen davon überzeugen wollen, daß sie sich auch lohnt?
oder anders: wann, nach wieviel jahrzehnten ergebnisloser "richtiger arbeit" darf der glauben wollende aufgeben, ohne sich den vorwurf gefallen lassen zu müsen, er hätte es doch einfach nicht richtig versucht, nicht ernst gemeint, oder was sonst ihn diesem nicht greifbaren gott gegenüber in schuld setzt?
Es tut mir leid, meine Aussage -richtig Arbeit- hat vermutlich verwirrt. Ich wollte damit ausdrücken dass es umfangreich und zeitaufwändig ist, nicht im Sinne von richtig und falsch.
Ich glaube nicht dass man jemandem einen derartigen Vorwurf machen sollte. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich. Niemand sollte sich anmaßen zu beurteilen ob ein anderer etwas richtig oder falsch gemacht hat. Und ich denke, dass kein Mensch auch nur die geringste Ahnung davon hat wie Gott urteilt, falls er urteilt.
Was mich dazu gebracht hat diese Arbeit aufzunehmen ist eine längere Geschichte. ich schreib hier eine Kurzversion, denke das reicht.
Ich hatte starkes Asthma, die Schulmedizin hat es nicht in den Griff bekommen, deshalb hab ich mit Alternativmethoden begonnen. Qui Gong und Reiki. Durch eine Reikiausbildung bin ich in Verbindung mit Energiearbeit gekommen. Da mein Asthma deutlich reduziert wurde, ich fast keine Beschwerden mehr hatte, hab ich versucht herauszufinden wo diese Energie herkommt, was sie ist und bin über diese Suche auf verschiedenen Wegen dahin gekommen wo ich heute bin... immer weiter auf dem Weg, dem Einen entgegen..
Ich glaube nicht dass man jemanden überzeugen kann dass sich dieser Weg lohnt, der nicht von sich aus die Sehnsucht verspürt nach dieser Verbindung.
Wenn man wirklich aus ganzem Herzen möchte (Herz, nicht Verstand) und bereit ist sich auf das einzulassen was passiert, nicht an altbekanntem festzuhalten, ist der Weg bereit, der eigene, ganz persönliche Weg, davon bin ich überzeugt.
As Salamu Aleikhum
Der-Einsiedler
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Hallo, Zahira,
ich danke Dir für Deine Ausführungen. Inhaltlich kann und mag ich nicht viel dazu sagen, denn das muss erst einmal wirken. Mir sind diese Gedanken sehr fremd (geworden) und ich muss mich da erst wieder eindenken. Trotzdem herzlichen Dank für den Nachdenkstoff.
Der ursprüngliche Buddhismus ("Altbuddhismus"), dem ich angehörte, unterscheidet zwischen "Ich" und "Selbst". "Ich" ist das, was Du wohl mit "Ego" meinst. "Selbst" dagegen ist das, was der Buddha "Das Wahre Selbst" meint, der Urkern in allen Wesen, das unbeschreibbar, aber erfahrbar ist, als Endziel alles Loslassens. Meister Eckhart nennt das "das Fünklein" und identifiziert es mit Gott. Der (Alt-)Buddhist nennt es Wahres Selbst oder das "Nichtgewordene". Der Buddha umschreibt es oft, z.B. in Udana VIII,Vers 3, wo er schreibt:
"Es gibt, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes."
Da aber letztendlich die Sprache versagt, kann er nur etwas hilflos begründen mit:
"Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen"
Und dass es dieses Entrinnen nicht gäbe, das kann sich selbst der Buddha nicht vorstellen.
Schönen Gruss
Der Einsiedler
An die Moderatoren: Das Zitat ist urheberrechtlich nicht geschützt, da es auf einer Übersetzung von Karl Seidenstücker basiert, der 1936 starb.
Der-Einsiedler
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Zitat:Ich glaube nicht dass man jemanden überzeugen kann dass sich dieser Weg lohnt, der nicht von sich aus die Sehnsucht verspürt nach dieser Verbindung.
Ja, Zahira, ich glaube, das ist der Kern.
Schönen Gruss
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(05-05-2010, 08:53)zahira schrieb: Es tut mir leid, meine Aussage -richtig Arbeit- hat vermutlich verwirrt. Ich wollte damit ausdrücken dass es umfangreich und zeitaufwändig ist, nicht im Sinne von richtig und falsch
nein, das war schon verständlich. von kategorien wie "richtig und falsch" bin ich nicht ausgegangen
Was mich dazu gebracht hat diese Arbeit aufzunehmen ist eine längere Geschichte. ich schreib hier eine Kurzversion, denke das reicht.
Zitat:Ich hatte starkes Asthma, die Schulmedizin hat es nicht in den Griff bekommen, deshalb hab ich mit Alternativmethoden begonnen. Qui Gong und Reiki. Durch eine Reikiausbildung bin ich in Verbindung mit Energiearbeit gekommen. Da mein Asthma deutlich reduziert wurde, ich fast keine Beschwerden mehr hatte, hab ich versucht herauszufinden wo diese Energie herkommt, was sie ist und bin über diese Suche auf verschiedenen Wegen dahin gekommen wo ich heute bin... immer weiter auf dem Weg, dem Einen entgegen..
interessant
würdest du das nicht so sehen, daß sich eben gott dir gezeigt hat, indem du diese "energiearbeit" als lohnend empfunden hast?
Zitat:Ich glaube nicht dass man jemanden überzeugen kann dass sich dieser Weg lohnt, der nicht von sich aus die Sehnsucht verspürt nach dieser Verbindung
das meine ich ja. diese "sehnsucht" muß doch erst mal da sein - also das "göttliche" einen ansprechen
Zitat:
Wenn man wirklich aus ganzem Herzen möchte (Herz, nicht Verstand) und bereit ist sich auf das einzulassen was passiert, nicht an altbekanntem festzuhalten, ist der Weg bereit, der eigene, ganz persönliche Weg, davon bin ich überzeugt.
und wenn nichts passiert, hat man eben nicht "wirklich aus ganzem Herzen" gewollt...
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Salaam lieber Einsiedler,
danke für deine Antwort und Erklärung. Ja ich denke, dass Ego und "ich" das selbe sind. Und das Selbst verstehe ich als göttliche Licht in jedem, das hohe Selbst wird es auch manchmal genannt, quasi die "Verbindungstelle" zur Einheit, zu Gott.
Ich wünsche dir inspiriertes, erfolgreiches Nachdenken und einen schönen Tag.
As Salamu Aleikhum
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(05-05-2010, 09:57)petronius schrieb: würdest du das nicht so sehen, daß sich eben gott dir gezeigt hat, indem du diese "energiearbeit" als lohnend empfunden hast?
nein, eher in dem Sinne dass die Heilkraft Gottes in mir wirken konnte nachdem ich bereit war, mich ihr geöffnet hatte.
(05-05-2010, 09:57)petronius schrieb: das meine ich ja. diese "sehnsucht" muß doch erst mal da sein - also das "göttliche" einen ansprechen
ich denke diese Sehnsucht und innere Bereitschaft muss der Mensch aus sich heraus aufbringen, damit er das "göttliche" bemerken kann.
(05-05-2010, 09:57)petronius schrieb: und wenn nichts passiert, hat man eben nicht "wirklich aus ganzem Herzen" gewollt...
kennst du den Unterschied zwischen wollen und von ganzem Herzen wollen. Bereit sein, anderes aufzugeben um dieses eine zu bekommen das einem wirklich wichtig ist?
As Salamu Aleikhum
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(05-05-2010, 10:18)zahira schrieb: (05-05-2010, 09:57)petronius schrieb: würdest du das nicht so sehen, daß sich eben gott dir gezeigt hat, indem du diese "energiearbeit" als lohnend empfunden hast?
nein, eher in dem Sinne dass die Heilkraft Gottes in mir wirken konnte nachdem ich bereit war, mich ihr geöffnet hatte.
ja gut - was war zuerst da, die henne oder das ei...
was ich meine: irgendetwas muß dir doch das gefühl gegeben haben, daß da was wird "wirken können", wenn du dich nur "öffnest"
Zitat:ich denke diese Sehnsucht und innere Bereitschaft muss der Mensch aus sich heraus aufbringen, damit er das "göttliche" bemerken kann
und wieder beißt sich die katze in den schwanz: warum sollte er das überhaupt? was bewegt ihn dazu?
(05-05-2010, 10:18)zahira schrieb: (05-05-2010, 09:57)petronius schrieb: und wenn nichts passiert, hat man eben nicht "wirklich aus ganzem Herzen" gewollt...
kennst du den Unterschied zwischen wollen und von ganzem Herzen wollen. Bereit sein, anderes aufzugeben um dieses eine zu bekommen das einem wirklich wichtig ist?
nein, diesen unterschied kenne ich nicht. man bekommt nichts umsonst, alles hat seinen preis. man kann sowieso nicht den kuchen aufessen und gleichzeitig behalten
ich meine nach wie vor, daß diese unterscheidung zwischen "wollen" und "von ganzem Herzen wollen" eine einteilung ex post ist
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Hallo Petronius,
ich hatte des öfteren das Gefühl hatte zu ersticken, eine Freundin hat mir von Reiki erzählt, es hat sich stimmig und gut angehört, deshalb ich hab mich darauf eingelassen es zu probieren, im Vertrauen darauf dass es wohl nicht mehr schlechter werden kann, nur noch besser.
Da dir diese Sehnsucht offensichtlich fremd ist sehe ich im Augenblick keine Möglichkeit sie dir zu erklären. Tut mir leid.
Unterscheidung von wollen und von Herzen wollen:
Der Typ ist nett, den will ich näher kennen lernen
Das ist mein Traummann, ich denke Tag und Nacht an Ihn, kann nicht essen, nicht schlafen....
hab noch einen schönen Tag
As Salamu Aleikhum
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(05-05-2010, 11:31)zahira schrieb: Da dir diese Sehnsucht offensichtlich fremd ist sehe ich im Augenblick keine Möglichkeit sie dir zu erklären. Tut mir leid
braucht dir nicht leid zu tun - ich erwarte keine erklärung, die jeder nachvollziehen könnte. ich meine bloß, daß auch diese "sehnsucht" einen auslöser hat, der nicht im rationalen wollen begründet ist
(05-05-2010, 11:31)zahira schrieb: Unterscheidung von wollen und von Herzen wollen:
Der Typ ist nett, den will ich näher kennen lernen
Das ist mein Traummann, ich denke Tag und Nacht an Ihn, kann nicht essen, nicht schlafen....
so etwas ist mir in der tat fremd
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(03-05-2010, 12:13)miriam schrieb: hallo VolkerList,
diese Frage mit der Verantwortlichkeit/dem Beitrag den Gott leistet, diskutiert wohl jeder Mensch, der irgendwie an Gott glaubt in sich.
Ich kann dir da zustimmen, und mir geht es einfach wie dir auch, dass ich keine Antwort habe.
'Deine Denise, die du als Beispiel nimmst ist ja sozusagen nur eine von abertausenden Anfragen an Gott und an Gottesallmacht und an seinen Willen. (Und was für tolle Antworten haben wir!)
Ich meine, diese Frage wird uns hier nicht beantwortet werden, ich glaube wir, die darüber nachdenken, werden diese Frage mitnehmen hinüber zu Gott und wenn wir jetzt noch meinen, wir werden sie dort vortragen, glaub ich, dass wir sie im Angesicht Gottes nicht mehr auf den Lippen haben werden, weil wir dann die Antwort dazu sehen.
Liebe Miriam,
entschuldige, daß ich auf Deinen Beitrag solange nicht reagiert habe, aber ich hatte so viel zu tun.
Natürlich hast Du recht, wenn Du feststellst, daß wir die Frage, warum die Wissenschaft, also der Mensch nicht in der Lage ist, den direkten Beweis für die Schädlichkeit von Contergan zu führen, nicht beantworten können.
Du sagst, daß wir diese Frage mitnehmen hinüber zu Gott und daß wir in seinem Angesicht diese Frage nicht mehr stellen werden, weil Gott uns die Antwort geben wird.
Ich kann mich mit dieser Aussichtslosigkeit nicht abfinden. Ich kann auch nicht damit leben, daß Gott und die Menschen getrennt leben. Mein Glaube ist, daß alles, was existiert einen Schöpfer hat. Dazu allerdings kommt für mich die tiefe Überzeugung, daß dieser Schöpfer in allem steckt, was existiert, in allen Lebewesen und auch in aller nicht lebenden Materie, wie z.B. in den 12 Meter hohen (nicht 6 m ) Bergkristallen in einem Berg in Mexiko, die in 1,5 Millionen Jahren so hoch gewachsen sind.
Natürlich wirft diese Vorstellung, daß Gott in den Menschen wohnt, zahlreiche Fragen auf. Zum Beispiel, wenn Gott in den Menschen wohnt, warum verhindert er denn nicht die grauenvollen Untaten der Menschen ?
Meine Antwort ist nur eine vorläufige Antwort: Weil auch Gott sich irren kann.
Gott hat die Neandertaler sehr geliebt, denn er hat ihr Gehirn größer gemacht , als unseres. Aber trotzdem konnte er sie aufgrund eines Irrtums nicht retten, denn sie konnten aufgrund einer anatomischen Besonderheit nicht sprechen und waren deshalb dem Homo Sapiens hoffnungslos unterlegen.
Wenn es tatsächlich so ist, daß Gott sich irren kann, dann ist er auch nicht allmächtig. Gott hat aus Steinen Brot gemacht. Aber er hat dazu mindestens 4 Milliarden Jahre gebraucht. Wenn er allmächtig wäre, könnte er es vielleicht in 7 Tagen schaffen. Gott ist unvorstellbar mächtig, wer von uns könnte schon aus Steinen Brot machen, aber allmächtig ist er nicht. Die 4 Milliarden Jahre beweisen das.
Zitat:Das ist die einzige Antwort die ich aus meiner Glaubenssicht habe.
Das was Gott uns offenbaren wird - allen Menschen - wird so anders sein, dass alle unsere Fragen davor vergehen.
So sehr glaube ich an Gott.
Miriam, vielleicht wird es so kommen, wie Du es sagst. Ich kann nicht das
Gegenteil beweisen. Ich kann überhaupt nichts beweisen. Alles, was ich kann, ist horchen, versuchen zu hören, vielleicht auf Stimmen, die nicht von einer gegenständlichen Welt sind. Für mich gibt es Kirche nur im Inneren des Menschen. Für mich gibt es Gottesdienst nur in der Anwendung der göttlichen Geschenke, wie Konzentration, Voraussicht, Vorsicht, Mut etc. Indem ich meine Autos 45 Jahre unfallfrei durch das Verkehrschaos gesteuert habe, war das für mich Gottesdienst. In der Kirche beten, daß kann ich nicht. In meiner inneren Kirche horchen und hören, das kann ich.
Ich weiß, das alles klingt sehr seltsam, aber es steckt mehr dahinter als nur diese wenigen Ausblicke.
Danke für Deinen Beitrag.
Volker
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(05-05-2010, 20:26)VolkersList schrieb: Gott hat die Neandertaler sehr geliebt, denn er hat ihr Gehirn größer gemacht , als unseres. Aber trotzdem konnte er sie aufgrund eines Irrtums nicht retten, denn sie konnten aufgrund einer anatomischen Besonderheit nicht sprechen und waren deshalb dem Homo Sapiens hoffnungslos unterlegen
ähm - deine paläontologischen erkenntnisse in allen ehren - aber selbst wenn das so gewesen wäre, warum soll es nicht nach gottes plan gelaufen sein?
wenn auch ohne absprache mit dir...
Zitat:Wenn es tatsächlich so ist, daß Gott sich irren kann, dann ist er auch nicht allmächtig. Gott hat aus Steinen Brot gemacht. Aber er hat dazu mindestens 4 Milliarden Jahre gebraucht. Wenn er allmächtig wäre, könnte er es vielleicht in 7 Tagen schaffen. Gott ist unvorstellbar mächtig, wer von uns könnte schon aus Steinen Brot machen, aber allmächtig ist er nicht. Die 4 Milliarden Jahre beweisen das
non sequitur
natürlich stünde es in der macht eines allmächtigen, sich über jahrmilliarden hinweg interessant zu beschäftigen, also zuzuschauen, wie alles sich aus allem entwickelt, anstatt alles fertig hinzuklotzen und dann nur noch däumchen zu drehen
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(05-05-2010, 20:26)VolkersList schrieb: Liebe Miriam,
entschuldige, daß ich auf Deinen Beitrag solange nicht reagiert habe, aber ich hatte so viel zu tun. kein Problem lieber VolkerList
Zitat:Natürlich hast Du recht, wenn Du feststellst, daß wir die Frage, warum die Wissenschaft, also der Mensch nicht in der Lage ist, den direkten Beweis für die Schädlichkeit von Contergan zu führen, nicht beantworten können.
Du sagst, daß wir diese Frage mitnehmen hinüber zu Gott und daß wir in seinem Angesicht diese Frage nicht mehr stellen werden, weil Gott uns die Antwort geben wird.
Ich kann mich mit dieser Aussichtslosigkeit nicht abfinden.
hm
nur ich glaube eben, das dies irgendwie so eintreten wird, für mich ist das eine Aussicht :icon_biggrin:
Aber dazu muss man an einen Gott glauben der auch außerhalb der Zeit ist, sozusagen außerhalb von Zeit und Raum, also größer.
Soweit ich dich verstehe, siehst du Gott nicht so groß, sonden mehr so im Kleinen, aber in allem.
Zitat: Mein Glaube ist, daß alles, was existiert einen Schöpfer hat. Dazu allerdings kommt für mich die tiefe Überzeugung, daß dieser Schöpfer in allem steckt, was existiert, in allen Lebewesen und auch in aller nicht lebenden Materie, wie z.B. in den 12 Meter hohen (nicht 6 m ) Bergkristallen in einem Berg in Mexiko, die in 1,5 Millionen Jahren so hoch gewachsen sind.
ja ich seh das ähnlich, Gott ist aber bei mir nicht Materie.
Zitat:Natürlich wirft diese Vorstellung, daß Gott in den Menschen wohnt, zahlreiche Fragen auf. Zum Beispiel, wenn Gott in den Menschen wohnt, warum verhindert er denn nicht die grauenvollen Untaten der Menschen ?
Meine Antwort ist nur eine vorläufige Antwort: Weil auch Gott sich irren kann.
Das wäre ne Möglichkeit, aber wenn wir gut wären und immer gehorchen würden, dann wären wir entweder wie Marionetten, oder vielleicht wie Engel.
Mehr nicht.
So bibelgläubige Menschen glauben, so weit ich weiß, dass Gott im Menschen ein Gegenüber wollte.
Aber alle diese Antworten sind auch für mich unbefriedigend.
Zitat:Gott hat die Neandertaler sehr geliebt, denn er hat ihr Gehirn größer gemacht , als unseres. Aber trotzdem konnte er sie aufgrund eines Irrtums nicht retten, denn sie konnten aufgrund einer anatomischen Besonderheit nicht sprechen und waren deshalb dem Homo Sapiens hoffnungslos unterlegen.
keine Ahnung da hast du Informationen die ich nicht kenn
Zitat:Wenn es tatsächlich so ist, daß Gott sich irren kann, dann ist er auch nicht allmächtig. Gott hat aus Steinen Brot gemacht. Aber er hat dazu mindestens 4 Milliarden Jahre gebraucht. Wenn er allmächtig wäre, könnte er es vielleicht in 7 Tagen schaffen. Gott ist unvorstellbar mächtig, wer von uns könnte schon aus Steinen Brot machen, aber allmächtig ist er nicht. Die 4 Milliarden Jahre beweisen das.
dann hätte er ja auch gleich alles lassen oder ganz anders machen können, so dass es perfekt ist, dann würden wir gar nicht diskutieren, vielleicht will Gott das was für dich nach Irrtum aussieht?
Weil er keinen Irrtum und keine Nichtallmacht darin sieht und anders wertet wie wir?
Zitat: Indem ich meine Autos 45 Jahre unfallfrei durch das Verkehrschaos gesteuert habe, war das für mich Gottesdienst.
hm
das hört sich traurig an, dass du nur so Gottesdienst erlebst
Zitat:In der Kirche beten, daß kann ich nicht. In meiner inneren Kirche horchen und hören, das kann ich.
Das find ich gut, hört sich schön an
Zitat:Ich weiß, das alles klingt sehr seltsam, aber es steckt mehr dahinter als nur diese wenigen Ausblicke.
bisschen seltsam schon 
und verstanden hab ich dich sicher auch noch nicht so besonders
Grüße
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-05-2010, 22:36 von Romero.)
Liebe miriam, ich habe dein "vielleicht" zur Kenntnis genommen  wage aber trotzdem zu fragen: Hast du eine Idee, wieso Gott denn wollen könnte, dass wir "was als Irrtum" wahrnehmen?
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