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Was hat der Islam Gutes gebracht?
#91
Wenn ich diesen Hickhack hier lese, frage ich mich wo die Nächstenliebe bleibt. Jeder weiß es besser als der andere, nur weil er irgendwelche Bücher auswendig gelernt hat, in die jemand reinschrieb, dass sie unanzweifelbar sind und von einem Gott kommen. Und das ist dann ein Beweis für irgendwas.
Ich lese gerade "Das glücklichste Volk" von Daniel Everett in dem es um die Missionierungsversuche von Christen an einem brasilianischen Indianerstamm geht. Nur seit dreihundert Jahren scheitern sie an diesem Volk, weil sie nichts für sich annehmen und glauben, was sie oder jemand den sie kennen selbst erlebt haben. Wenn man von Jesus erzählt wird gefragt: kennst du ihn? Kannte dein Vater ihn? Nein? Warum glaubst du es dann? Und sie haben sowas von recht mit ihrem Verhalten. Denn sie sind glücklich mit ihrem Leben.
Wenn ich lese, wie verbissen Menschen versuchen anderen ihren Glauben aufzuquatschen und andere kritisieren, zeigt es mir das man mit so einer Verbissenheit niemals glücklich sein kann. Sie blockiert einen in der Liebe und Wahrnehmung zu anderen Menschen und unserer Umwelt.

Einfach mal zum Nachdenken ein kleiner Text, der es schon vor 2500 Jahren traf:

Für alle gibt es einen Weg, doch du bist dein eigener Meister -
alles hängt von dir ab.
Seid euch selbst Zuflucht, habt keine andere Zuflucht.
Glaubt nicht irgendwelchen Überlieferungen,
nur weil sie für lange Zeit in vielen Ländern Gültigkeit besessen haben.
Glaubt nicht an etwas, nur weil viele es dauernd wiederholen.
Akzeptiert nichts, nur weil es ein anderer gesehen hat, weil es auf der Autorität
eines Meisters beruht oder weil es in einer heiligen Schrift geschrieben steht.
Glaubt nichts, nur weil es wahrscheinlich ist.
Glaubt nicht an Einbildungen oder Visionen, die ihr für gottgegeben haltet.
Glaubt nichts, nur weil die Autorität eines Lehrers oder Priesters dahintersteht.
Glaubt an das, was ihr selbst durch lange Prüfung für richtig erkannt habt,
was sich mit eurem Wohlergehen und dem der anderen vereinbaren lässt.
Ich zeige euch den Weg zur Befreiung, wisst aber, dass die Befreiung von euch selbst abhängt.

Buddha

Mir stellt sich hier die Frage, was wäre wohl gewesen, wenn Jesus und Mohammed nicht aufgetaucht wären.
#92
(16-09-2010, 17:15)Karmakaze schrieb: Ich lese gerade "Das glücklichste Volk" von Daniel Everett in dem es um die Missionierungsversuche von Christen an einem brasilianischen Indianerstamm geht. Nur seit dreihundert Jahren scheitern sie an diesem Volk, weil sie nichts für sich annehmen und glauben, was sie oder jemand den sie kennen selbst erlebt haben

wenn ich der rezension auf ://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=pb&dig=2010/08/28/a0033&cHash=e5b9ffdec0 vertrauen darf, haben die piraha ohnehin ganz andere denk- und damit auch sprachstrukturen als andere völker. was insbesondere den linguisten everett genauso vom "glauben abfallen" ließ (vom glauben an etablierte linguistische theorien, siehe chomsky usw.) wie den evangelikalen everett
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#93
Ja, er fällt wohl vom Glauben ab. Ich habe es noch nicht ganz durch. Aber es ist wirklich absolut spannend, wie eine Gesellschaft sich so völlig anders in Sprache und Verhalten entwickeln kann. Klar gibt es viele spezielle Völker. Aber dieses im hier und jetzt leben ohne Religion oder gesellschaftliche Oberhäupter ist wirklich hochinteressant und in seiner Einfachheit teilweise beneidenswert (für mich).
Es hat mir mal wieder aufgezeigt, dass Besitz und irgendwelche Glaubens- und Wunschwelten in unseren Köpfen einen nicht glücklich sondern nur unzufriedener machen.
#94
Hallo Karmakaze,

Also - das Problem ist nicht "Jesus, Muhammad"" - das Problem ist was die Anhänger/innen aus der Lehre machen.

Dein gepostetes Zitat von Buddha kann ich als Baha'i voll und ganz unterschreiben; ich finde in meiner eigenen Religion Vieles was mit der Auffassung Buddha's hundertprozentig übereinstimmt. Das kann ich aber auch im Neuen Testament oder im Qur'an finden - wenn aber die Anhängerder Lehre Jesu oder der Lehre Muhammad keine Übereinstimmung derWeisheit finden wollen - tja, dann kann man sich den Mund "fusselig reden" und Zitate posten bis die Tastatur glüht....
#95
(16-09-2010, 18:03)t.logemann schrieb: Dein gepostetes Zitat von Buddha

Das ist kein Zitat, sondern ne Weichspülung.

_()_
#96
(16-09-2010, 18:13)anna4 schrieb: Das ist kein Zitat, sondern ne Weichspülung

ein glück, daß wir dich zum korrekturlesen unserer beiträge haben :icon_cheesygrin:
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#97
Liebe anna4,

Woher kommt eigentlich Deine permante Ablehnung von Religion? Woher kommt Deine Aversion gegen Weisheit? Und woher kommt Deine Aggression gegenüber allen Standpunkten, die nicht die Deinen sind?
#98
@t.logemann
Es gibt Menschen, die gegen alles sind, weil sie selber nicht wissen, wofür sie sind - noch Fragen?

Diese "logische" Folgerung ist mir in diesem Forum schon öfters aufgekommen, wenn ich rein lesend hier betrachtet habe. Eine Lust zum Antworten kam mir erst gar nicht, da Spontanität nicht angesagt war - einfach zu unüberlegt und provokativ...

Gruß
#99
Lieber alwin,

Du meinst nicht zufällig "Suchende"....?:eusa_sick:
Lieber Thomas,

was nutzt es, wenn wir da gleicher Auffassung sind? Eine solche Entscheidung muß jeder für sich selber treffen...

Lieben Gruß!
(16-09-2010, 18:13)anna4 schrieb:
(16-09-2010, 18:03)t.logemann schrieb: Dein gepostetes Zitat von Buddha

Das ist kein Zitat, sondern ne Weichspülung.

_()_

Hi Anna,

Du hattest mir doch im uddhisten-Forum die korrekte Übersetzung einer suttra versprochen.

Ich bin immer noch daran interessiert!

(Oder habe ich da Deine Antwort vielleicht verpasst?)
(16-09-2010, 18:25)t.logemann schrieb: Woher kommt eigentlich Deine permante Ablehnung von Religion? Woher kommt Deine Aversion gegen Weisheit? Und woher kommt Deine Aggression gegenüber allen Standpunkten, die nicht die Deinen sind?
Das alles sind Bilder, die allein in Deinem Geist entstehen - dies anzuerkennen und danach zu leben, beispielsweise dadurch, daß man nicht als einzige Reaktion in ein ad hominem verfällt, das wäre für mich Weisheit.
Ich lehne Religionen nicht per se ab, als institutionalisierte und damit leicht zuvereinnehmende Massenbewegung führen sie über kurz oder lang immer zu schwerwiegenden Verwerfungen - so lehrt es jedenfalls die geschichtliche Erfahrung.
Religion als Massenbewegung setzt darauf, für meist ziemlich komplexe Phänomene einfach zu verdauende Erklärungen und Handlungsanleitungen zu geben. Es ist auch daran per se nichts Schlechtes, wenn das Anlaß zur wirklichen Durchdringung dieser Komplexität wird (das wäre dann Weisheit).
Die Chance dafür ist aber schon im Ansatz verfehlt, wenn solche einfache Handlungsanleitungen aus ihren ursprünglichen Zusammhängen herausgelöst wird - damit kommte es sogar zur Verkehrung ins Gegenteil.

Was "Seid euch selbst Zuflucht, habt keine andere Zuflucht" bedeutet, wird nämlich erklärt: es bedeutet die Ausübung von Satipatthana (1)(2). Ich gehe darauf unter "Kann man Christentum und Buddhismus mischen?" noch einmal ein. Und die wenigsten kennen das überhaupt, geschweige denn, daß sich dieser Übung gern unterwerfen würden. Aus dem Zusammenhang gelöst, verkommt es zur Beliebigkeit, es entzieht sich so der Nachprüfbarkeit und Kritik, es öffnet sich dem Mißbrauch.
Ebenso verhält es sich mit "Glaubt nichts ....",wenn es aus dem Zusammenhang gerissen wird, den der Buddha da auch noch explizit mit "in Hinblick darauf" verstanden wissen will (3).

Quellen:

(1) D16 Mahāparinibbāna Sutta
palikanon.com/digha/d16_2.htm#16.2.5
(2) M10 Satipatthāna Sutta
palikanon.com/majjhima/m010n.htm

(3) A.III. 66 Die Rede an die Kālāmer - 5. Kesamutti Sutta
palikanon.com/angutt/a03_062-066.html


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(16-09-2010, 21:58)agnostik schrieb: Du hattest mir doch im uddhisten-Forum die korrekte Übersetzung einer suttra versprochen.
Ich bin immer noch daran interessiert!
(Oder habe ich da Deine Antwort vielleicht verpasst?)

Sorry, hab ich vergessen, versuch das mal heute nachzuholen.

_()_
Ohje, schon geht es wieder los. Natürlich könnte ich einen ganzen Roman posten und dann kann er hier mal wieder systematisch zerpflückt werden. Aber darum ging es mir eben nicht. Die Sätze, die ich gepostet hatte treffen den Hickhack hier einfach zu gut und sollten lediglich zum Nachdenken anregen. Aber offensichtlich werden hier zu gerne Haare gespalten. Viel Spass weiterhin dabei.
@ Anna

Nun ja, vielleicht ist die sprichwörtliche religiöse Toleranz und Alzeptanz der Buddhisten vielleicht ja eine von den Verwerfungen von denen Du sprichst, und sie sind das, was Du als "Buddhisten" beizeichnest - diese, mit denen Du nicht in einen Topf geworfen werden möchtest.

Ich meinerseits bin froh darüber, dass ich auch Deine inolerante Haltung akzeptieren kann Icon_lol


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