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Nein, haben sie nicht. Nachdem Logemann und Lars sich in privaten Diskussionen um Logemanns Vergangenheit und dessen Richtigkeit verstrickt haben und auch auf Aufforderung das nicht unterlassen und über das aktuelle Thema gesprochen haben, habe ich diese Beiträge und einige meiner eigenen in diesem Zusammenhang entfernt um das Thema nicht direkt schließen zu müssen.
Also bitte beim aktuellen Thema um Stuttgart21 bleiben und nicht weiter über Erlebnisse aus anno tuck diskutieren. Das kann man durchaus tun, aber bitte nicht hier.
Gruß
Motte
Seh ich etwas anders Motte. Wenn wir nicht ergründen, welche Herangehensweise und welchen Hintergrund die einzelnen Gesprächspartner haben, lassen sich ihre Argumente nicht gewichten. Außerdem habe ich mit Logemann über Polizei/Demonstrantengewalt - in Gegenwart und Vergangenheit - gesprochen und wie wir sie beide wahrnehmen, das gehört meiner Meinung nach auch zu dieser Diskussion. Habe allerdings kein Problem mit der Löschung, da solche Diskussionen immer nach dem gleichen Pro/Contra Schema ablaufen.
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Es spricht nichts dagegen, für derartige Diskussionen über Erfahrungen. In diesem Thema führen sie aber nur immer weiter weg vom Thema an sich und irgendwann wird es zu schwierig, einzelne Beiträge herauszufiltern um die zu extrahieren. Also besser gleich differenzieren und ein neues Thema eröffnen. Wie die Polizei in den sechzigern vorging o.ä. ist da einfach zu weit hergeholt.
Gruß
Motte
@Motte
Mit Geschichte umzugehen ist nicht jedermanns Sache. Wie Du aber hier Deine Unkenntnis - oder Ignoranz - der nahen Vergangenheit dann aber in einer Art Eigenjustiz umsetzt, ist im Grunde genommen eine Verletzung der Menschen, die mit diesen Geschehnissen zu tun hatten. In vielen Situationen hat sich da im Verhältnis von Staat und Meinungsdarstellung der Bürger nichts geändert. Daher ist es nicht von "anno....". Insofern bitte ein wenig mehr Respekt für die Menschen, die hier eine Erfahrung gemacht haben, an die sie heute in zum Teil schmerzhafter Weise wieder erinnert werden - auf Grund der jetzigen Ereignisse -, da bereits erlebt!
Gruß
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Mit Unkenntnis hat das absolut nichts zutun sondern nur damit, dass man beim Thema bleiben sollte und dafür braucht es keine Diskussion über viele Posts über die persönlichen Erfahrungen eines Einzelnen aus der weiteren Vergangenheit (insbesondere nicht wenn sie die Polizeiarbeit umreissen, die sich sehr geändert hat seitdem), die gehören in ein eigenes Thema und dort können sie soweit umrissen werden wie derjenige möchte.
Mag sich hier niemand mehr mit dem eigentlichen Thema beschäftigen?
Gruß
Motte
Haben wir uns nicht über die Eskalation von Gewalt in Stuttgart unterhalten? Und was hat sich denn so grundlegend am Beispiel Stuttgarts geändert, wenn die gleiche Herangehensweise auch schon 20, 30 Jahre vorher Praxis war?
Doch Motte, aber die Erfahrungen in der Auseinandersetzungen mit der staatl. Gewalt ist doch hier gefragt. Die Demonstranten der heutigen Zeit machen ihre heutigen Erfahrungen, die zum Teil mit den Erlebnissen aus früherer Zeit übereinstimmen, wenn auch von anderen Menschen, die über die entsprechende Lebenserfahrung verfügen! Daß in dem Punkt jüngere Menschen, sprich die heutige Generation, nicht sooo mitreden kann, liegt im Lauf der Dinge!
Immerhin hat MP Mappus auf Grund der vorliegenden Erfahrung nun erkannt, daß es so nicht weitergehen kann. Und da kommt die von Dir als abwegig dargestellte Geschichte wieder mit ins Spiel! Wahlen sind das Eine, aber Erfahrung das Andere!
Gruß
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06-10-2010, 18:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-10-2010, 18:54 von Franziskus.)
@Schmettermotte:
Die Entwicklung der Polizeitaktik in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik hat durchaus etwas mit dem Thema zu tun, nämlich insofern, als dass es gerade in den 7oiger Jahren zur strategischen Vorgehensweise gehörte, mit harten Bandagen "abzuschrecken", auf dass eine der beiden Szenarien oder eine Mischvariation derselben eintreten: 1.) Wenn man die Demonstranten mal richtig hart 'ran nimmt, dann kommen vielleicht nur noch wenige, also dient ein hartes Vorgehen der Abschreckung; 2.) diejenigen, die dann kommen und Ärger machen erlauben es uns, damit zu argumentieren, dass eh nur Raufbolde und Linksextreme dagegen protestieren, und eine große Mehrheit der bürgerlichen Mitte dafür ist. Diese Einsatztaktik lässt sich im Falle von Stuttgart 21 in Grundzügen erkennen. Wir vertreiben die bürgerliche Mitte, (u.a. nicht wenige auch CDU-Wähler), indem wir hart gegen Rentner und Jugendliche vorgehen, was eines der beiden oben genannten Punkte oder sogar beide zur Folge hat. Das ist eine Einsatztaktik, die aus den 6oiger und 7oiger Jahren stammt. Insofern ist dieser Exkurs notwendig. Und wenn Du Dir die Mühe machst, den guten Herrn Rech einmal im Originalton zu hören, dann kommst Du Dir stellenweise vor, als wärest Du in der Zeit der Studentenbewegungen und als redeten wir hier über die schlimmsten Schwerkriminellen.
Das gesamte Vorgehen der Politik in Baden-Württemberg bzgl. Stuttgart 21 hat sehr viel mehr mit neudeutscher Geschichte zu tun, als es für manche den Anschein hat. Es sind die alten Lösungsvorschläge und Methoden, mit Kritik umzugehen, und ein Projekt, das sich kostenmäßig seit seiner Verabschiedung in untragbarer Weise aufgebläht hat, mit aller Macht und Härte der Legalität durchzutreiben. Die Methoden, die dabei eingesetzt werden, sind durchaus vergleichbar mit den Zuständen, die Herr Logemann beschrieben hat - sie verfolgen im Kern dieselben einsatztaktischen Ziele, Demonstranten möglichst deutlich öffentlich zu diffarmieren. Glücklicherweise macht hier die Presse nicht mehr in dem Rahmen mit, wie sie es in den 6oiger und 7oiger Jahren getan hat.
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz
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Bevor wir uns hier in diesem Thread alle gegenseitig zerreißen, habe ich zu diesem Themenspektrum einen allgemeinen Thread eröffnet:
http://religionsforum.de/showthread.php?tid=4927
Darüber hinaus wäre es vielleicht auch ganz gut, wenn jemand einen allgemeinen Thread zu Stuttgart 21 aufmachen würde. Hier geht es ja sehr fokussiert um die Demonstration, weniger um Kritik gegenüber dem Projekt und dergleichen. Da scheinen einige User ja auch eine gewisse Sachkenntnis zu haben. Vielleicht sollte man das auch auslagern.
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Ich habe meine MItmoderatoren gebeten, das Thema weiter zu leiten und anzuschaun, denn nach derlei Angriffen aus anderen Themen (ich sehe bzw empfinde sie so) glaube ich nicht, dass ich das noch weiter diskutieren will. DAs geht grad zu sehr auf meine Kraft. Vll übersehe ich auch was o.ä., wer weiß.
Gruß
Motte
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Ich ersuche jetzt mal alle, hier in diesem Thread ausschließlich über Stuttgart 21 zu schreiben,...für Einsatztaktisches Vorgehen der Polizei gibts mittlerweile einen eigenen Thread, auch bin ich gern bereit, jedem Fragen zu spezifischem Vorgehen zu beantworten,..ich kenne zwar nur das österreichische Recht, aber die Einsatztaktiken bei Großveranstaltungn stimmen meiner Erfahrung nach weitgehendst mit denen in D überein,..
Aut viam inveniam aut faciam
Und da gibt es schon von MP Mappus den ersten Rückzieher. Ich weiß ja nicht, wo und bei wem er überall als Marionette zur Verfügung stehen muß.
Gruß
Ich habe gerade auf phoenix von einer Internet-Schülerzeitung namens "der Spiesser" gehört - nachgeschlagen - und das ist dabei herausgekommen:
Am Donnerstag haben sich etwa 1.500 Schülerinnen und Schüler an einer angemeldeten Demo gegen das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 beteiligt. Dabei ist die Auseinandersetzung eskaliert.
Hunderte Verletzte
Verletzte werden von Helfern behandelt
Erstmals ging die Polizei mit Gewalt gegen Demonstranten vor, die ihre Forderung unterstrichen, Milliarden Steuergelder nicht für das Bahnhofsprojekt auszugeben. Medien berichten von Hunderten Verletzten durch den Einsatz von Wasserwerfern, Reizgas und Schlägen. Bei den Protesten ist die Polizei gegen zum Teil jugendliche Demonstranten mit großer Härte vorgegangen. Hunderte von Verletzten sollen in die Krankenhäuser der Stadt eingeliefert worden seien, berichten Gegner des Projekts.
Einsatz gegen friedliche Demo?
Der 15-jährige Sebastian Schorr, der mit seinen Freunden am Schülerstreik teilgenommen hatte, erzählt dem SPIESSER: „Zunächst war alles friedlich, wir haben gesungen. Erst waren wir Schüler alleine, dann kamen immer mehr Demonstranten dazu. Auf einmal gab es einen riesigen Polizeieinsatz mit vielen vermummten Polizisten.“
„Wir konnten nicht weg“
Die Polizei spricht von massiven Behinderungen der Gegner, die den Stuttgarter Schlosspark besetzten. Für die Nacht waren dort die ersten umstrittenen Baumfällungen geplant, mit denen inzwischen begonnen worden ist. „Wir sind einfach in die Park gegangen. Dort hatten wir dann keine Chance mehr wegzurennen. Wir wussten nicht wohin“, erzählt Sebastian. „Wir wurden nach hinten geschubst. Das hat weh getan.“ Viele jüngere Demonstranten sollen laut um Hilfe gerufen haben. „Es gab auch ältere Teilnehmer, die Platzangst hatten, manche Leute haben Luftnot bekommen. Manche haben geweint.“ Auch er selbst habe einen Schlagstock abgekommen „Obwohl ich gar nichts getan hab. Ich konnte nicht weg“, erzählt er ergriffen von den Ereignissen.
Wasserwerfer gegen Reporter
Demonstranten werden von Polizisten abgeführt
Auch Lukas Isermann, Kameramann bei einem lokalen Internetsender, spricht von einem massiven Polizeieinsatz gegen die jungen Demonstranten. „Wasserwerfer wurden auch gegen Berichterstatter eingesetzt. Von dem Tränengas tun mir jetzt noch die Augen weh. Einige Leute sind umgefallen. Das waren schreckliche Zustände.“ Einige Leute sollen allerdings auch Rauchbomben gegen die Polizei geworfen haben.
Kritik aus der Politik
„Die Polizei ist zu hart vorgegangen“, kritisiert Werner Wölfte, Chef der Grünen im Stuttgarter Gemeinderat. Der Generalsekretär der SPD Baden-Württemberg, Peter Friedrich, sprach von einer „vollkommen unnötigen Eskalation. Der Konflikt wird durch den Einsatz der Polizei nur verschärft“, sagte er am Donnerstag. "Es sind beschämende Bilder, die in Stuttgart durch die Eskalation entstehen."
Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech sagte zu den Vorwürfen: „Es ist bedauerlich, dass es zu diesem Einsatz kommen musste. Im äußersten Notfall sind Wasserwerfer erforderlich.“ Er sieht die Verantwortung allein bei den Aktivisten.
Auch die Polizei verteidigte ihr Vorgehen. Ein Sprecher sagte: „Es wird unmittelbarer Zwang angewandt“.
Diskussionen bei Facebook und Twitter
Am Donnerstagabend wurde auf Facebook und auf Twitter ausführlich über den harten Polizeieinsatz diskutiert. Kritisiert wird vor allem, dass der Park ausgerechnet während der Schülerdemo geräumt würde. „Das hätte auch später passieren können“, sagen die Projektgegner. Bereits am Nachmittag gingen Anrufe von Stuttgarter Jugendlichen in der SPIESSER-Redaktion ein, die über die Vorfälle informieren wollten. Viele Stuttgarter sind am Donnerstagabend in die Innenstadt gefahren, um weiter gegen das Großprojekt der Bahn zu protestieren.
Fotos: Lukas Stark
Nach Augenaussagen, insbesondere aus dem bürgerlichen Lager, ging die Gewalt ausschließlich seitens der Staatsmacht, in dem Fall - Polizei auf Anweisung -aus. Ausreden dazu locken dazu allenfalls verständnisloses Gelächter aus, was Dummheit zu Ausreden angeht. Wer gestern zufälligerweise Stern-TV angehen hat und die Aussagen von MdB Strobl hörte, kann sich ja zu seinen eher scheinheiligen und in verworrener Rhetorik verirrte Aussagen selber anhören bzw. bewerten. Daß hier Betrug seitens der Betreiber durch die Staatsgewalt legalisiert werden soll (klar, sie hängt ja auf Grund der Lobbyarbeit mitten drin), liegt offen auf der Hand. - Noch Fragen?
Gruß
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Der Richter wurde von der Sueddeutschen interviewt :
.sueddeutsche.de/politik/proteste-gegen-stuttgart-das-vorgehen-der-polizei-war-rechtswidrig-1.1009125
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