Immerhin - laut "heute-journal" ermittelt die StA wegen Körperverletzung im Amt auf Grundlage eingegangener Anzeigen; anscheinend ist per Videodokumentation auch ein Beamter diesbezüglich aufgefallen.
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(08-10-2010, 18:08)Ekkard schrieb: Und? Warum gehen "Demonstranten" nicht, wenn die Polizei Ernst macht. Jede/r weiß doch, dass die Polizei nicht zu ihrem Vergnügen anrückt ... (oder handeln diese "Mengen" vollkommen irrational?)
Hast du mal Berichte von beteiligten Demonstranten gehört?
Nichtsahnend stehen sie in der Menge und unvermittelt rückt die Polizei mit Fahrzeugen und schwergerüsteten Polizisten an. Und einfach weg geht auch nicht, wenn man zufällig mittendrin steht.
Dasselbe Problem gabs doch bei der Loveparade. Die Kräfte summieren sich auf und man ist hilflos; besonders ältere Menschen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
Ich könnte gegen zwei Beamte Anzeige erstatten, die sich weigerten nach versuchter Gewaltanwendung ihre Dienstnummer bekannt zu geben. Aber bringt das etwas? - Nichts.
Gruß in den Abend
(08-10-2010, 19:34)alwin schrieb: Ich könnte gegen zwei Beamte Anzeige erstatten, die sich weigerten nach versuchter Gewaltanwendung ihre Dienstnummer bekannt zu geben. Aber bringt das etwas? - Nichts.
So landen wir aber nur bei selbsterfüllenden Prophezeiungen, weil Du Dir selbst die Möglichkeit der anderen Erfahrung raubst.
(08-10-2010, 17:44)humanist schrieb: Warum hatte denn die Polizei gleich zu Anfang Helme auf?
Vermutlich weil sie nicht erst warten wollten, bis ein Polizist mit einer Kopfverletzung aufgrund geworfener Steine ins Krankenhaus befördert werden muss.
Zwischen Tür und Angel - entwerfe ich mal das Szenario, das da kommen wird (würde):
A (lwin): "Ich möchte gern eine Anzeige machen"
B(eamter):" Aber ja doch"
A: "Also, zwei ihrer Kollegen weigerten sich da und dort auf meine Nachfrage hin ihre Dienstnummer auszuhändigen."
B:"Das ist schlecht - beschreiben Sie die zwei doch mal:"
A:"Also, so 120 KG schwer, 1,80cm gross, Gesichter konnt ich nicht so erkennen, weil die hatten ja 'nen Helm auf."
B": Da hamm' se aber ganz schlechte Karten - bei uns sind 80% der Beamten 120 KG leicht und 1,80cm lang - und in der fraglichen Ecke waren 30 Kollegen zugange..."
Alles klar, Lars?
Lars schrieb:So landen wir aber nur bei selbsterfüllenden Prophezeiungen, weil Du Dir selbst die Möglichkeit der anderen Erfahrung raubst. Wie bitte? Mit der Praxis, wie oben beschrieben, kennst Dich offensichtlich nicht aus. Gleiches kenne ich aus meiner Studienzeit, wie die verfasste Studentenschaft aus dem Gesetz herausgezogen wurde. Aber, träume weiter, ich kann auch Dich nicht daran hindern!
Gruß
Lieber Thomas, Danke für das praktische Beispiel!
Gruß!
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(08-10-2010, 18:08)Ekkard schrieb: Und? Warum gehen "Demonstranten" nicht, wenn die Polizei Ernst macht. Jede/r weiß doch, dass die Polizei nicht zu ihrem Vergnügen anrückt ... (oder handeln diese "Mengen" vollkommen irrational?) (08-10-2010, 19:32)humanist schrieb: Hast du mal Berichte von beteiligten Demonstranten gehört?
Nichtsahnend stehen sie in der Menge und unvermittelt rückt die Polizei mit Fahrzeugen und schwergerüsteten Polizisten an. Und einfach weg geht auch nicht, wenn man zufällig mittendrin steht. Nichtsahnend? Nein, entweder so von den Veranstaltern gewollt oder billigend in Kauf genommen. Ich glaube, die Demonstranten oder die Veranstalter hatten genau die gleichen irrigen Ansichten im Kopf, wie sie sich hier im Forum auch dartun: "Wir sind das Volk" und "Die Herrschaft geht vom Volk aus" - so ungefähr. Und die Polizei kann uns mal!
Dass man einmal erteilte Rechte gewähren muss, bis ein Gericht oder sonst ein legitimiertes Gremium (z. B. Parlament oder Verwaltungsrat) das Gegenteil bescheidet, ist den Leutchen anscheinend neu. (Das bedeutet lästige Aktionen und langfristige Überzeugungsarbeit, die man sich offenbar sparen wollte.)
Die Verhältnisse bei der Loveparade haben mit Stuttgart21 nichts zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Zitat:Nichtsahnend? Nein, entweder so von den Veranstaltern gewollt oder billigend in Kauf genommen.
Das ist deine Unterstellung. So schätzt du also den gemeinen Bürger ein. Das spricht Bände.
Zitat:Ich glaube, die Demonstranten oder die Veranstalter hatten genau die gleichen irrigen Ansichten im Kopf, wie sie sich hier im Forum auch dartun: "Wir sind das Volk" und "Die Herrschaft geht vom Volk aus" - so ungefähr. Und die Polizei kann uns mal!
Ähm, Ekkard. Komm mal runter! Das sind liberale Bürger mit einem gesunden Demokratieverständnis. Du dekradierst sie zu Linksradikalen.
Zitat:Dass man einmal erteilte Rechte gewähren muss, bis ein Gericht oder sonst ein legitimiertes Gremium (z. B. Parlament oder Verwaltungsrat) das Gegenteil bescheidet, ist den Leutchen anscheinend neu. (Das bedeutet lästige Aktionen und langfristige Überzeugungsarbeit, die man sich offenbar sparen wollte.)
Es wird allein die Art und Weise, wie das Recht umgesetzt wird, kritisiert.
Zitat:Die Verhältnisse bei der Loveparade haben mit Stuttgart21 nichts zu tun.
Na du hast Vorstellungen. Sei mal in einer Menschenmenge eingekesselt und vor dir eine anrückende Polizeikolonne.
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(08-10-2010, 20:40)alwin schrieb: Lars schrieb:So landen wir aber nur bei selbsterfüllenden Prophezeiungen, weil Du Dir selbst die Möglichkeit der anderen Erfahrung raubst. Wie bitte? Mit der Praxis, wie oben beschrieben, kennst Dich offensichtlich nicht aus. Gleiches kenne ich aus meiner Studienzeit, wie die verfasste Studentenschaft aus dem Gesetz herausgezogen wurde. Aber, träume weiter, ich kann auch Dich nicht daran hindern!
Um Träume zu lesen, bin ich hier in den Demothreads. In denen merkt man eigentlich, dass die meisten nicht so wirkliche Demoerfahrung haben.
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09-10-2010, 21:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-10-2010, 21:03 von Ekkard.)
Also nochmal, weils nicht verstanden wird: Es ist völlig legitim und im Übrigen legal, zu demonstrieren. Das ist Grundgesetz! Insofern machen Demonstranten nichts falsch.
Dagegen hätte auch keine Polizei etwas haben dürfen. Aber hier wurde nicht demonstriert, sondern "demonstriert". Mit den Anführungszeichen meine ich, dass der Boden der Legalität absichtlich und, für jede/n erkennbar, verlassen wurde. Der Bauplatz wurde blockiert und Aufforderungen, das Gelände zu verlassen wurde ignoriert.
So, ob nun alles psychologisch und ablaufmäßig vernünftig war, wie es gekommen ist, sei dahin gestellt. Wer einen Blockadeversuch nach Aufforderung durch Ordnungskräfte nicht abbricht, ist kein Demonstrant mehr im Sinne des Grundgesetzes.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Falsch - wer gewaltfrei Widerstand leistet, ist immer ein Demonstrant im Sinne der Grundegesetzes. Wer das Grundgesetz jedoch so verbiegt, das der gewaltfreie Widerstand die facto nicht mehr möglich ist - bewegt sich nicht auf dem Boden des Grundgesetzes.
Bevor hier spekuliert wird, wer wann was gebrochen hat: Wasserwerfer wurden nachweislich ohne Vorwarnung auch gegen Unbeteiligte eingesetzt. Mittlerweile hat die Polizei einen Haufen Anzeigen am Hals, nicht nur wegen des nicht legalen Einsatzes sondern auch wegen begangener schwerer Körperverletzung. Das zum "legalen" Einsatz, den hier ein User glaubt, ohne praktischen Hintergrund zu kennen, aufzeigen zu können.
Die verletzten Menschen zusätzlich mit gewissen zynischen Begleitworten zu verletzen, mag demokratisch legitimiert sein, für die Moral sollte eigentlich das Gewissen zuständig sein.
Gruß
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-10-2010, 21:41 von Ekkard.)
Sorry, es werden nur nach Gusto "rosa Wolken" produziert, die mit dem Recht und rechtsstaatlichen Gepflogenheiten schlicht nichts zu tun haben. So dreist lasse ich mich hier nicht abkanzeln.
Die Polizei ist nicht der Verursacher des ganzen Schlamassels, sondern ausführendes Organ. Wenn sich Beamte als brutal heraus stellen, dann gehören sie vor den "Kadi". Dazu habe ich keine Stellung genommen. Da mag zutreffen, was geschrieben wurde. Wer aber meint, ein Sit-in oder eine Bauplatzbesetzung sei eine "friedliche" Demonstration, der täuscht sich über die Rechtslage. Dazu muss ich keinen weiteren Hintergrund kennen, Alwin + T.Logemann!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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