Beiträge: 2933
Themen: 20
Registriert seit: May 2007
Hier noch ein Interview mit Samad :
.n-tv.de/politik/Der-Islam-ist-nicht-reformierbar-article1636341.html
Grundsätzlich liegt er schon richig, aber für meinen Geschmack differenziert er zu wenig.
So spricht er zu pauschal über "die islamische Welt" und erwähnt nicht den bereits gelebten modernen Islam, sowie die vorhandenen Modernisierungskräfte.
Der Literaturnobelpreisträger Nagib Mahfus war da optimistischer :
"Es wird wahrscheinlich schneller gehen, als manche Zweifler meinen."
.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,434263,00.html
Beiträge: 395
Themen: 5
Registriert seit: Aug 2010
05-10-2010, 23:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-10-2010, 23:05 von Angelika.)
(05-10-2010, 19:24)alwin schrieb: @Angelika
Seit wann stellt "wikipedia" eine gesicherte Sachliteratur zur Verfügung? Hier kann jeder schreiben...
Gruß
(05-10-2010, 19:28)alwin schrieb: Angelika schrieb:Es ist absolut klar, dass es sich um kein echtes Evangelium handelt. Ist das Deine Meinung oder inwiefern ist hier etwas "absolut klar"? Übrigens, die Vorwürfe der Methodik an Thomas betreibst Du selber. Wie ist das zu verstehen?
Gruß
Es war nicht die einzige Quelle die ich nannte, oder?
Schlag es in einem Fachlexika nach. Willst du ernsthaft behaupten das es sich um ein echtes Evangelium handelt?
Es ist schon krass wie hier vorgegangen wird...
Setzt alles daran, durch die enge Tür einzutreten! Denn das sage ich euch: Viele werden versuchen einzutreten, und es wird ihnen nicht gelingen. (Lk 13,24)
Beiträge: 6970
Themen: 849
Registriert seit: Nov 2007
05-10-2010, 23:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-10-2010, 00:22 von Bion.)
alwin schrieb:Angelika schrieb:Es ist absolut klar, dass es sich um kein echtes Evangelium handelt. Ist das Deine Meinung oder inwiefern ist hier etwas "absolut klar"? Übrigens, die Vorwürfe der Methodik an Thomas betreibst Du selber. Wie ist das zu verstehen?
Das Barnabas-Evangelium ist eine frühneuzeitliche Fälschung.
Mehr dazu hier:
http://religionsforum.de/showthread.php?tid=2774
MfG B.
Die zwei englischen Kommentare sind einwandfrei Meinungsäusserungen - aber keine sachhaften Belege. Und der Verweiss auf das "islaminstitut" offenbart - wen wunderts -das "Institut für Islamfragen der Evangelischen Allianz für Deutschland, Österreich und der Schweiz"...
Wenn Du jetzt eine islamische Seite gepostet hättest, liebe Angelika, in der ein Muslim die Vermutung äusserst dass das Barnabas-Evangelium von Muslimen geschrieben wurde - wäre Deine Argumentation mit Sicherheit glaubhafter. So ist es aber nur - die übliche Propagande. Schade eigentlich.,..
Beiträge: 580
Themen: 19
Registriert seit: Feb 2008
Guten Morgen melek,
schön hier zwei Quellen zu finden, in denen die Situation des modernen
Islam einmal negativ und einmal positiv beurteilt wird.
Sicher ist es hier richtig, wie überall, nicht pauschal mit dem Kamm
über alle Moslems zu fahren. Wie halt überall wo Menschen zusammen
kommen gibt es halt mehr oder weniger streng und mehr oder weniger
reformbereite Gläubige.
Was ich bei Hamed-Abdel Samad schade fand ist die Tatsache, dass
er Moslems jegliches freies Denken und damit auch Kreativität abspricht.
Das kann ich nicht unterschreiben.
Was aber eine sehr interessante Aussage war ist folgende: "Der Islam
ist nicht reformierbar, aber die Geisteshaltung der Muslime zum Islam
ist reformierbar."
Wir könnten nun Seitenlang darüber diskutieren ob ein Gegenstand
reformierbar sein kann oder nicht. Darum geht es aber hierbei nicht,
sondern darum ob der Islam modern sein kann und warum oder nicht.
Und da sage ich mal pauschal: Wenn die Geisteshaltung der Muslime
zum Islam reformierbar ist, dann ist der Islam modern, weil reformierbar.
() Tao-Ho
Angelika schrieb:Willst du ernsthaft behaupten das es sich um ein echtes Evangelium handelt? Das habe ich nicht behauptet! Es ging um die Form Deiner Aussage!
Gruß
Die Frage ist: Wie könnte der Islam "reformiert" werden?
Wenn das so in etwa "abläuft", wie bei Luther - das wäre denkbar. Das würde erstmal voraussetzen, das man den Qur'an nicht "lernt", ohne nicht auch Hocharabisch lesen und schreiben zu können, und das würde weiter bedeuten, dass die Rechtsschulen ihren Anspruch auf alleinige "Rechtleitungsführerschaft" abgeben.
Beides "kratzt" an der Macht der führenden Ayatollah's und Mufti's - und ich glaub mal nicht, dass die ihre Macht so gerne abgeben wollen...
Welcher Kirchenfürst hat damals Macht abgeben wollen? Hat diesen Feudalherren auch nichts genutzt... - Aber eben ein Mehrjahrhundertwerk!
Gruß
Beiträge: 19363
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
(06-10-2010, 07:41)Tao-Ho schrieb: Wenn die Geisteshaltung der Muslime zum Islam reformierbar ist, dann ist der Islam modern, weil reformierbar
auf den punkt gebracht
jeder glaube, jede religion ist nur "so viel wert", wie er von den einzelnen gläubigen gelebt wird. und zu diesem "damit leben" gehört eben die differenzierende, auch kritische auseinandersetzung mit dogmatischen vorgaben
das nennt man auch aufklärung, und warum sollten muslime oder sonst jemand a priori nicht dazu fähig sein?
wenn man sich die meisten - mehr oder weniger - gläubige bzw. praktizierende muslime in d ansieht, so habe ich den eindruck, daß sie sich von überkommenen "Geisteshaltungen" in religiöser hinsicht doch weitgehend frei gemacht haben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Bei "MonaLisa" (ZDF) kam gestern ein bedenkenswerter Beitrag über festgehaltene Traditionen der Zwangsverheiratungen bei Frauen und Männer. Wieweit dieses Verhalten immer noch zum Durchschnitt gehört, kann ich nicht beurteilen. Daß Problem ist aber offensichtlich immer noch so stark vertreten, daß Verbände nach wie vor immer wieder darauf aufmerksam machen müssen.
Gruß
Beiträge: 19363
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
11-10-2010, 11:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-10-2010, 11:27 von petronius.)
(11-10-2010, 07:11)alwin schrieb: Bei "MonaLisa" (ZDF) kam gestern ein bedenkenswerter Beitrag über festgehaltene Traditionen der Zwangsverheiratungen bei Frauen und Männer. Wieweit dieses Verhalten immer noch zum Durchschnitt gehört, kann ich nicht beurteilen
das (daß eltern/familie, meist nach wirtschaftlich/dynastischen gründen die ehepartner bestimmen) war noch vor wenigen generationen bei uns standard, und es ist eben auch heute noch in vielen kulturen das übliche. man sollte nicht vergessen, daß die betonung individueller persönlichkeitsrechte und selbstbestimmung international gesehen nach wie vor einen ausnahme-tatbestand erfüllt. man mag dies beklagen, auch zu recht kritisieren - aber man sollte es nicht an ethnien oder religionen festmachen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Richtig - und in z. B. Indien ist das bei den Hindus wohl immer noch eher die Regel als die Ausnahme.
Das Wort dafür ist "arranged marriage" also arrangierte Ehen - nicht Zwangsverheiratung und es scheint eher so dass die Söhne und Töchter erwarten, dass ihre Eltern/Familien dafür sorgen, dass sie einen Ehepartner bekommen.
Es ist also unsinnig, das am Islam festzumachen.
@agnistik
Ich gehe nicht davon aus, daß die indische Kultur bzw. Tradition unseren Maßstab bestimmt. Ob es hier bei uns ein auschließlich muslimisches Problem darstellt, weiß ich nicht, aber es ist auch ein muslimisches Problem in unserem Land!
Gruß
Es ist kein "speziell muslimisches Problem", lieber Alwin, sondern ein speziell traditionelles Problem. Von "arrangierter Ehe" steht nix im Qur'an...
Aber viele Muslime verweisen auf die nicht vorhandenen Suren. Die reine Tradition wird nicht anerkannt, dann müßte man sich ja einen menschlichen Fehler eingestehen. So kann man es - wenn auch unbegründet - auf göttliches Verlangen abschieben.
Gruß
|