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(02-01-2011, 20:27)melek schrieb: Papst Benedikt zum christlichen Gottesbild :
",,Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm’’ (1 Joh 4, 16). In diesen Worten aus dem Ersten Johannesbrief ist die Mitte des christlichen Glaubens, das christliche Gottesbild und auch das daraus folgende Bild des Menschen und seines Weges in einzigartiger Klarheit ausgesprochen." (aus der Enzyklika "Deus Caritas Est")
tut mir leid, aber da ist gar nichts klar ausgesprochedn
welches menschenbild soll denn konkret aus dieser hohlfloskel "Gott ist die Liebe" folgen?
daß man, wie gerade erst von bischof meisner gemacht, eltern als kindermörder brandmarkt, die wissen wollen, ob ihr in vitro gezeugtes kind gesund ist?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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(02-01-2011, 19:49)Vitoria schrieb: (02-01-2011, 15:42)t.logemann schrieb: Im Unterschied zu meinen Leuten - wenn denen eine aus Gewissensgründen gefasste Entscheidung nicht passt - wirste kaltgestellt...
... nix wie weg!
t.logemann schrieb:@Vitoria:
"...nix wie weg..." ist zu einfach. Den "Schwanz einziehen" - kann jeder....
Ich wollte damit ausdrücken, dass es für das eigene Wohl besser sei, eine Organisation - welcher Art auch immer -, die das Gewissen ihrer Mitglieder und die darauf beruhenden Entscheidungen nicht achtet und sie sogar kaltstellt, zu verlassen. Das hat m.E. nicht so sehr etwas mit "Schwanz einziehen" zu tun, sondern eher mit Selbstbehauptung und Selbstachtung.
Gruß
Vitoria
(02-01-2011, 20:53)petronius schrieb: (02-01-2011, 20:02)t.logemann schrieb: @Vitoria:
Und wer sagt dass Gott nicht existiert - der Atheist, weil er die Existenz nicht beweisen kann....
welcher denn?
da du das immer wieder behauptest, obwohl dir die atheisten hier schon zigmal das gegenteil erklärt haben: beweise es doch einfach mal per zitat
noch mal extra für dich:
ich als atheist (und ich denke, die meisten anderen atheisten sehen das auch so) bin für mich zur erkenntnis gekommen, daß gott nicht existiert. weil es einfach keinen vernünftigen grund gibt, eine solche existenz anzunehmen, weil kein stichhaltiges indiz auf eine solche verweist
"beweisen" muß ich das weder mir selbst noch sonst jemandem. wenn mir aber einer weismachen will, dieser "gott" existiere trotzdem - dann hat er das gefälligst nachzuweisen. ansonsten lasse ich ihm natürlich seine private meinung, sei es die zu "gott" oder die über die unsichtbaren grün-rosa karierten elefanten auf der rückseite des mondes
(02-01-2011, 20:02)t.logemann schrieb: Ergo: Alles was man nicht sehen kann - kann man nicht beweisen, was man nicht beweisen kann - existiert nicht....wie kindisch!
ich bin jetzt in größter versuchung, dir zu erklären, wer oder was hier wirklich kindisch ist oder auftritt
ich empfehle dir noch mal, dich an das zu halten, was die leute schreiben - und dich nicht auf das zu beziehen, was du vielleicht lieber widerlegen würdest
Darum bitte ich auch sehr, besonders im Zusammenhang mit einem Attribut wie "kindisch". Ich habe nämlich nicht geschrieben, dass man nicht beweisen könne, was man nicht sieht. Das wäre in der Tat kindisch gewesen, denn sogar mir ist bekannt, dass man z.B. elektromagnetische Wellen, Gravitation und Sauerstoff nicht sehen, sehr wohl aber deren Existenz nachweisen kann.
Der Bitte um Beweise für Deine Behauptungen schließe ich mich auch an.
Gruß
Vitoria
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Na, die Haltung ist klar und eindeutig. Nur kommt den Idealen die böse Praxis ins Gehege, weil natürlich die elterliche Liebe durch missgebildete Kinder absterben könnte. Immer diese überhaus blöde Praxis, welche einen abzuwägen zwingt! Natürlich ist die mögliche Abtötung eines sich (fehl-)entwickelnden Fötus kein Akt der Liebe.
Hier zeigt sich einmal mehr, dass man Liebe nicht einfach von oben her verordnen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-01-2011, 23:00 von petronius.)
(02-01-2011, 22:43)Ekkard schrieb: Natürlich ist die mögliche Abtötung eines sich (fehl-)entwickelnden Fötus kein Akt der Liebe
aber die zumutung einer vermeidbaren totgeburt, spätabtreibung oder lebenslangen leidens?
nichts ist klar oder konkret an wohlfeilen floskeln wie "Gott ist die Liebe"
selbst ohne zu thematisieren, was gerade durch die diese floskel inflationär im munde führenden an lieblosigkeit konkret praktiziert wird
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(02-01-2011, 20:57)petronius schrieb: tut mir leid, aber da ist gar nichts klar ausgesprochedn
welches menschenbild soll denn konkret aus dieser hohlfloskel "Gott ist die Liebe" folgen?
daß man, wie gerade erst von bischof meisner gemacht, eltern als kindermörder brandmarkt, die wissen wollen, ob ihr in vitro gezeugtes kind gesund ist?
Willst du hier nun christliche Gottesbilder untersuchen oder suchst du nur nach Zielscheiben ?
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(03-01-2011, 00:07)melek schrieb: Willst du hier nun christliche Gottesbilder untersuchen oder suchst du nur nach Zielscheiben ?
das frage ich dich
wenn du zu diesem papstwort anderer meinung bist als ich, begründe sie
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(02-01-2011, 20:53)petronius schrieb: "beweisen" muß ich das weder mir selbst noch sonst jemandem. wenn mir aber einer weismachen will, dieser "gott" existiere trotzdem - dann hat er das gefälligst nachzuweisen. ansonsten lasse ich ihm natürlich seine private meinung, sei es die zu "gott" oder die über die unsichtbaren grün-rosa karierten elefanten auf der rückseite des mondes
Zitat Wikipedia:
Die Mondrückseite wurde erstmals Ende 1959 von der russischen Mondsonde Lunik 3 erkundet, deren Funkbilder 70 Prozent der erdabgewandten Seite erfassten und eine ganz andere Ansicht boten als die gewohnte und gut erforschte Vorderseite des Mondes.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-01-2011, 02:01 von Ekkard.)
(02-01-2011, 22:57)petronius schrieb: (02-01-2011, 22:43)Ekkard schrieb: Natürlich ist die mögliche Abtötung eines sich (fehl-)entwickelnden Fötus kein Akt der Liebe
aber die zumutung einer vermeidbaren totgeburt, spätabtreibung oder lebenslangen leidens? Diese Zumutung ist ebenfalls kein Akt der Liebe. Das war ja der Sinn meines vorher gehenden Statements, dass man Liebe eben nicht für alle gleich und für alle Zeiten festlegen kann. Das Papstwort (liebe den Mitmenschen!) ist sehr wohl klar, das Meißnerwort (morde nicht!) auch. Das Problem ist, dass nicht beides zugleich für alle und alles verbindlich "wahr" sein kann; dazu genügt ein Gegenbeispiel. Wir können das angerissene durchaus nehmen.
Deswegen sind die Grundforderungen, die hinter beiden Hirtenworten stehen in nichts unklar. Offensichtlich gibt es aber Grauzonen des Zusammenlebens, in denen Konflikte auftreten, die nicht durch allgemeine Maximen lösbar sind. Es wird in der Öffentlichkeit leider nur so ein Satz wahrgenommen. Was daneben noch alles gesagt und angeboten wird, wird vergessen. Denn Verzeihen (Vergeben) gehört schließlich auch zum Belang des Glaubens.
Wahrscheinlich kommen sich Ideale grundsätzlich in die Quere, und man muss allen Idealen ein Weiteres zur Seite stellen, nämlich ihre Fehlbarkeit in Ausnahmesituationen und damit die Duldung, wenn in Auswahlfällen gegen z. B. das werdende Leben entschieden wird.
Mit freundlichen Grüßen
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(03-01-2011, 02:00)Ekkard schrieb: Diese Zumutung ist ebenfalls kein Akt der Liebe. Das war ja der Sinn meines vorher gehenden Statements, dass man Liebe eben nicht für alle gleich und für alle Zeiten festlegen kann
richtig
genau deshalb sagte ich ja, der spruch "Gott ist die Liebe" sei eine inhaltsleere phrase und keineswegs sei damit irgendetwas klar ausgesprochen
diese hohlfloskel wird gefüllt mit was immer einem grad passend erscheint
(03-01-2011, 02:00)Ekkard schrieb: Das Papstwort (liebe den Mitmenschen!)
ein solches papstwort aber hat melek nicht zitiert
es geht hier in diesem thread nicht um menschliches miteinander, sondern um konkrete beschreibungen des monotheistischen gottes und daraus abgeleitet die frage nach seiner möglichen existenz
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(03-01-2011, 00:10)petronius schrieb: (03-01-2011, 00:07)melek schrieb: Willst du hier nun christliche Gottesbilder untersuchen oder suchst du nur nach Zielscheiben ?
das frage ich dich
wenn du zu diesem papstwort anderer meinung bist als ich, begründe sie
kann man eigentlich liebe wissenschaftlich erklären ?
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04-01-2011, 01:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-01-2011, 01:39 von Artist.)
(03-01-2011, 00:10)petronius schrieb: (03-01-2011, 00:07)melek schrieb: Willst du hier nun christliche Gottesbilder untersuchen oder suchst du nur nach Zielscheiben ?
das frage ich dich
wenn du zu diesem papstwort anderer meinung bist als ich, begründe sie
auf papst benedikt komm ich irgendwie nicht klar. der typ sieht find ich aus wie dieser dunkle lord von star wars. und wenn der lacht wirkt das so als würde man seine mundwinkel mit bändern hochziehen. und wenn der redet sieht das so einstudiert aus wie damals bei bush. der sieht echt nicht nach nächstenliebe aus. naja spaß beiseite.
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Der war ja nicht umsonst jahrelang Leiter der Glaubenskongregation (Nachfolgeorganisation der Inquisition!),...da hams den Großinquisitor zum Papst gemacht,...
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(04-01-2011, 01:33)Artist schrieb: (03-01-2011, 00:10)petronius schrieb: (03-01-2011, 00:07)melek schrieb: Willst du hier nun christliche Gottesbilder untersuchen oder suchst du nur nach Zielscheiben ?
das frage ich dich
wenn du zu diesem papstwort anderer meinung bist als ich, begründe sie
kann man eigentlich liebe wissenschaftlich erklären ?
Wenn man es nicht KÖNNTE, was würde das bedeuten?
Bist du der Meinung, die Erklärung "Gott hat das gemacht *Puff, und es war da*" hat als genügende Erklärung zu gelten? Möglichst für alles noch...
@Vitoria:
Wenn alle Kritiker, die m.E. völlig zu Recht die Führung/Leitung einer Religion aufgrund deren menschenrechtsverletzendem Wirken angreifen, die Religion verlassen weil sie "kaltgestellt" werden - dann stellt sich die Frage wer sich denn noch darum bemüht, den Menschenrechten in dieser Religion wieder Geltung zu verschaffen ? Wobei - erschwerend für die gegenwärtige Leitung meiner Religion - hinzukommt, dass die Prinzipien der internationalen Menschenrechte in meiner Religion nicht nur vorhanden sind, sonder sie sogar übertroffen werden - nur "meine Führung" weiss das nach 167 Jahren Entwicklung nicht...
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