17-06-2011, 22:42
Bion ich hatte Dich gebeten, .*http://www.con-spiration.de/texte/2007/zenger.html zu lesen.
Deine Antwort lautete:
So ganz nachvollziehbar muss es für Dich trotzdem nicht gewesen sein.
Ich zitiere aus dem Artikel:
Hast Du vielleicht nach einem Laudatio mit meinem Namen gesucht? Das wirst Du nicht finden, aber dafür was ich immer schreibe und hier wiederhole:
Die frühen Kirchenväter kannten die Auslegung; man ging den Irrweg des Glaubens; in hebräischer Sprache gibt die Schrift einen anderen Eindruck.
Zenger drückte sich anders aus - aber Du hast das voll und ganz verstanden, nicht wahr?
Deine Frage nach Wien. Sieh in den Lehrplan.
Deine Angaben zu Jeremia:
Das Exil fand auf andere Weise statt. Die Hilfen waren andere Texte. Da halte ich mich jetzt aber nicht damit auf, sonst fällst Du vom Hocker, wo ich Dir doch schon den Klartext von Zengers Aussage unter die Nase reiben musste.
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@ Ekkard
Es ist ganz richtig wie Du meinst, dass der Text mit gewissen Worten inspiriert. Diese Poesie gibt es in Deutsch. Noch stärker ausgeprägt ist sie in Hebräisch, denn dieser alte Wortschatz ist von Haus aus philosophisch. Du hast das malerisch beschrieben. Die von Dir genannten poetischen Beziehungen gibt es, aber sie spielen mehr in zweiter Linie. Im Mittelpunkt ist die Logik. Was wir nicht gewohnt waren, ist das Arbeiten mit dem Text, wie das Denken in zwei Gegensätzen. Beim Blick auf El (zu) gilt es zu überlegen:
El als il als Höchstes, das vorangeht
El als el als Kraft
El als al als leichte Verneinung
El als ul als Torheit
Diese Werte wurden im Rahmen einer Erzählung verwendet. Vielleicht spielte ein ul, ein Widder, in der Handlung. Das konnte man nicht identifizieren, weil nur el dasteht. Die Volkale wurden nicht geschrieben. Das hatte seinen Grund, damit der Text für alle Varianten flexibel blieb. Du merkst an dem Inhalt "el" von Bestem bis Torheit, dass es mit Vernunft zu überlegen galt, was bei der jeweiligen Situation los ist. Die Übersetzung mit Gott, was El auch heißen kann, wird dem ganzen Komplex überhaupt nicht gerecht und führt zu wirren Vorstellungen über einen Gott, der hier am falschen Platz stünde.
Man sollte sich einfach einmal etwas mit dem Wortschatz vertraut machen um die Idee zu verstehen, die hinter den ganzen Bibeltexten steckt.
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@ Vitoria
Du fragst mich, ob ich verstehe was ich schreibe...
Falls Du es nicht verstanden hast mit Jer. 65.17, das Dir zu kompliziert war...
Vielleicht sollte ich es Dir ganz simpel sagen:
Du nix neue Erde wollen, Erde schön, nix kaputtmachen.
Deine Antwort lautete:
(17-06-2011, 18:38)Bion schrieb: Als Stütze Deiner Thesen taugt der Text E. Zengers nicht.
Jeder Satz, den er schreibt, ist klar, vernünftig und nachvollziehbar.
So ganz nachvollziehbar muss es für Dich trotzdem nicht gewesen sein.
Ich zitiere aus dem Artikel:
Zitat:Es ist im Übrigen nicht ganz richtig, wenn gesagt wird (auch vom Papst selbst; vgl. im Vorwort, S. 17), die kanonische Exegese sei vor etwa 30 Jahren in Amerika entwickelt worden. In der Sache ist es die klassische rabbinische und patristische Hermeneutik, und es ist ein Proprium der jüdischen Schriftauslegung bis heute.
Die kanonische Perspektive war auch über die Jahrhunderte hinweg eine im Christentum übliche Leseweise, deren Basisaxiom lautete: Sacra Scriptura sui ipsius interpres. Diese Methode hat gewiss die Gefährdung, dass sie in den biblischen Texten das findet, was sie finden will, also zur Eisegese mutiert. Der Siegeszug der historisch-kritischen Exegese in der Neuzeit hängt auch mit derartigen Fehlentwicklungen dieser Methode zusammen. Ihre aktuelle Wiederaufnahme durch die christliche Bibelwissenschaft wurde zum einen durch den christlich-jüdischen Dialog angestoßen, zum anderen hat sie nicht nur mit der skizzierten Bewertung des komplexen Prozesses der Kanonisierung der biblischen Schriften zu tun, sondern auch mit den neuen kulturwissenschaftlichen Einsichten über die Funktion von heiligen und kanonischen Texten überhaupt ...
Hast Du vielleicht nach einem Laudatio mit meinem Namen gesucht? Das wirst Du nicht finden, aber dafür was ich immer schreibe und hier wiederhole:
Die frühen Kirchenväter kannten die Auslegung; man ging den Irrweg des Glaubens; in hebräischer Sprache gibt die Schrift einen anderen Eindruck.
Zenger drückte sich anders aus - aber Du hast das voll und ganz verstanden, nicht wahr?
Deine Frage nach Wien. Sieh in den Lehrplan.
Deine Angaben zu Jeremia:
Zitat:Das Buch Jeremia hat den Judäern geholfen, die Katastrophe des Exils zu bewältigen, indem es dafür eine theologische Erklärung anbietet: Das Unglück Israels ist in seiner fortgesetzten Versündigung begründet, insbesondere seiner Versündigung gegen das 1. Gebot.
Das Exil fand auf andere Weise statt. Die Hilfen waren andere Texte. Da halte ich mich jetzt aber nicht damit auf, sonst fällst Du vom Hocker, wo ich Dir doch schon den Klartext von Zengers Aussage unter die Nase reiben musste.
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@ Ekkard
Es ist ganz richtig wie Du meinst, dass der Text mit gewissen Worten inspiriert. Diese Poesie gibt es in Deutsch. Noch stärker ausgeprägt ist sie in Hebräisch, denn dieser alte Wortschatz ist von Haus aus philosophisch. Du hast das malerisch beschrieben. Die von Dir genannten poetischen Beziehungen gibt es, aber sie spielen mehr in zweiter Linie. Im Mittelpunkt ist die Logik. Was wir nicht gewohnt waren, ist das Arbeiten mit dem Text, wie das Denken in zwei Gegensätzen. Beim Blick auf El (zu) gilt es zu überlegen:
El als il als Höchstes, das vorangeht
El als el als Kraft
El als al als leichte Verneinung
El als ul als Torheit
Diese Werte wurden im Rahmen einer Erzählung verwendet. Vielleicht spielte ein ul, ein Widder, in der Handlung. Das konnte man nicht identifizieren, weil nur el dasteht. Die Volkale wurden nicht geschrieben. Das hatte seinen Grund, damit der Text für alle Varianten flexibel blieb. Du merkst an dem Inhalt "el" von Bestem bis Torheit, dass es mit Vernunft zu überlegen galt, was bei der jeweiligen Situation los ist. Die Übersetzung mit Gott, was El auch heißen kann, wird dem ganzen Komplex überhaupt nicht gerecht und führt zu wirren Vorstellungen über einen Gott, der hier am falschen Platz stünde.
Man sollte sich einfach einmal etwas mit dem Wortschatz vertraut machen um die Idee zu verstehen, die hinter den ganzen Bibeltexten steckt.
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@ Vitoria
Du fragst mich, ob ich verstehe was ich schreibe...
Falls Du es nicht verstanden hast mit Jer. 65.17, das Dir zu kompliziert war...
Vielleicht sollte ich es Dir ganz simpel sagen:
Du nix neue Erde wollen, Erde schön, nix kaputtmachen.
