02-01-2005, 15:16
Ich möchte mit einem Beispiel aus unserer Kirchenzeitung beginnen,
das ich nicht vergessen kann:
Ein Brief an Präsident Bush nach dem Terrorakt am 11. September:
Sehr geehrter Herr Präsident Bush,
unser Sohn ist eines der Opfer des Terroranschlags auf das World Trade Center. Wir haben in den letzten Tagen einiges über Ihre Antwort darauf und über die Resolutionen beider Regierungshäuser gehört und gelesen, die Ihnen uneingeschränkte Macht für die Vergeltung der Terroranschläge geben.
Mit dieser Art der Vergeltung wird es uns nicht besser gehen. Im Gegenteil, wir fühlen uns viel schlechter. Wir haben das Gefühl, dass die Regierung das Andenken unseres Sohnes als Rechtfertigung missbraucht, tiefes Leid über andere Söhne und deren Eltern in anderen Ländern zu bringen.
Es ist nicht das erste Mal, das jemand in Ihrer Position unbegrenzte Macht erhielt, was später bereut wurde. Dies ist nicht der Zeitpunkt für sinnentleerte Gesten, die uns nicht trösten können. Es ist nicht der Zeitpunkt , andere Menschen einzuschüchtern.
Wir bitten Sie eindringlich, darüber nachzudenken, wie unsere Regierung friedliche, vernünftige Lösungen zum Umgang mit dem Terrorismus entwickeln kann, Lösungen, die uns nicht mit den Terroristen auf eine Stufe stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Phyllis und Orlando Rodriguez, im September 2001
(Hier aus: Ev. Kirchengemeinde: Gemeindebrief Kontakt. Winter 01-02, S. 14)
das ich nicht vergessen kann:
Ein Brief an Präsident Bush nach dem Terrorakt am 11. September:
Sehr geehrter Herr Präsident Bush,
unser Sohn ist eines der Opfer des Terroranschlags auf das World Trade Center. Wir haben in den letzten Tagen einiges über Ihre Antwort darauf und über die Resolutionen beider Regierungshäuser gehört und gelesen, die Ihnen uneingeschränkte Macht für die Vergeltung der Terroranschläge geben.
Mit dieser Art der Vergeltung wird es uns nicht besser gehen. Im Gegenteil, wir fühlen uns viel schlechter. Wir haben das Gefühl, dass die Regierung das Andenken unseres Sohnes als Rechtfertigung missbraucht, tiefes Leid über andere Söhne und deren Eltern in anderen Ländern zu bringen.
Es ist nicht das erste Mal, das jemand in Ihrer Position unbegrenzte Macht erhielt, was später bereut wurde. Dies ist nicht der Zeitpunkt für sinnentleerte Gesten, die uns nicht trösten können. Es ist nicht der Zeitpunkt , andere Menschen einzuschüchtern.
Wir bitten Sie eindringlich, darüber nachzudenken, wie unsere Regierung friedliche, vernünftige Lösungen zum Umgang mit dem Terrorismus entwickeln kann, Lösungen, die uns nicht mit den Terroristen auf eine Stufe stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Phyllis und Orlando Rodriguez, im September 2001
(Hier aus: Ev. Kirchengemeinde: Gemeindebrief Kontakt. Winter 01-02, S. 14)
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)


