(26-07-2011, 23:47)Gundi schrieb: Ach so kommst du.
Solche dummen Standardsprüche ohne jedwede tiefere Begründung sind echt schwach. Sorry, aber es ist so.
Die Menschen überall auf der Welt haben nicht die "gleichen Rechte", was auch auf unser Verhalten zurück zu führen ist
selbstverständlich haben de facto nicht alle menschen überall auf der welt die gleichen rechte. die menschliche gemeinschaft ist nicht per se gerecht, und vielfach herrschen entrechtung, willkür und unterdrückung
das ändert aber nichts am (sogar international festgeschriebenen) anspruch, daß der mensch mit einer unveräußerlichen würde und ebensolchen rechten ausgestattet sei, unabhängig von hautfarbe, geschlecht, sozialem stand, glauben u.v.a.m.
du magst die universalen menschenrechte und den anspruch grundsätzlicher gleichberechtigung ablehnen, stattdessen willkürlich einer gruppe vorrechte zu- und damit anderen aberkennen wollen - deine sache
aber du mußt dir dann wohl auch gefallen lassen, als das gesehen zu werden, was du damit repräsentierst
die diskussion hier läuft erstaunlich schief. erstaunlich deshalb, weil kaum jemand dagegen antritt:
da wird "rücksicht" auf gläubige gefordert und damit gemeint, gläubigen sollten ganz selbstverständlich sonderrechte zugestanden werden. und zwar nicht innerhalb ihrer kirchen etc., was schließlich allein deren sache wäre, sondern allgemein gesellschaftlich - durch und in einer gesellschaft, die sich schließlich noch nicht mal (mehr) religiös definiert
und hält ein nicht gläubiger fest, daß ihm alle religionen (ob sie nun von welchen gläubigen auch immer als "wahr" anerkannt werden oder aber nicht - um sich die konkurrenz vom hals zu schaffen?) gleich "wenig" bedeuten und daher nicht vom grundsatz der gleichberechtigung aller menschen abgegangen wird - dann heißt es, er "respektiere die religion oder den glauben nicht"
hallo?
ich sehe als zeichen einer art religiösen paranoia, aus jedem widerspruch zu religiösen positionen sofort disrespekt, rücksichtslosigkeit, ja in der folge vielleicht verfolgung zu konstruieren. auch in diesem forum hat man ja nicht selten erlebt, wie sich gläubige zu märtyrern einer neuen christenverfolgung stilisieren, wenn sie nicht - nach eigenem maßstab - ausreichend gehör und würdigung erfahren
und als nicht gerade redlich empfinde ich eine position der verteidigung von glaubenspositionen, um sich dann auf kritische nachfrage auf die bequeme position eines seltsamen agnostizismus zurückzuziehen, daß schließlich alles möglich sei und daher nicht abgelehnt werden dürfe - ohne aber für das, was sich aus diesen glaubenspositionen ergeben mag, haftbar gemacht werden zu wollen
etwa nach dem motto "ich sag ja nix, ich mein ja nur..."
sorry, aber auf so was hab ich keine böcke mehr
die regelungen zum paßfoto mögen zu unbedeutend sein, um daraus ein großes ding zu machen. die reaktionen auf eine einschlägige aktion aber sind nicht unbedeutend: empörung darüber, daß andere die selber beanspruchten sonderrechte ebenfalls wahrnehmen wollen, und das selbstverständliche (im sinn von scheinbar keiner begründung bedürfenden) beharren eben darauf, daß (aber nur den "wahren"!) gläubigen überhaupt sonderrechte zustünden. für mich in der konsequenz eine neue form von "gottesgnadentum" - eigentlich aber sollten wir das ja historisch bereits überwunden haben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)