Hi allerseits :)
d.n. - Dir stimme ich zu, ich habe da auch ein differenziertes Verhaeltnis, was die Kriege der Geschichte im Einzelnen angeht, und die Krieger, die mitmachten.
Es ist weder immer machbar, a) zu desertieren, noch b) zu verweigern, und nicht jeder Mensch wuerde seinen Tod fuer sofort waehlen, falls er in einigen der gehabten Kriege a) oder b) vorgezogen haette.
Grundsaetzlich ist Krieg aber eine formale, begrenzte Sache, irgendwann ist ein Friedens-Vertrag und Schluss mit den Risiken, getoetet zu werden oder zu toeten. Der eigentliche Krieg in der Historie, als Recht-Vollstreckungs-Form umfasste nicht, dass dabei unbedingt getoetet werden musste. Erschrecken, wenn wirksam, ging auch.
- Erst der 1.WK war das Entsetzlichste, was man bis dahin den Landsern aller Seiten zugemutet hatte: "Material-Schlacht", die alle Beteiligten fast ruinierte, aber noch war es nicht "Pflicht", auch jemanden zu treffen, man konnte versuchen, sich drauf zu beschraenken, "wenigstens selbst nichts abzukriegen", oder sich durch hysterischen Anfall mit Natur-Hilfe der Front entziehen. Doch viele starben am Einsatz des Giftgases noch in den Jahren, wo eigentlich schon der Krieg vorbei war - diese "Waffe" dauerte laenger.
- Im 2.WK war dann der Tiefst-Punkt erreicht, da wurde direkt an der Front auch verlangt und kontrolliert, dass die Krieger auch treffen mussten (Munition Sparen! hiess das), und "Kriegs-Zitterer" wurden hingerichtet, einige beteiligte Laender hatten aber Regierungen, deren "Frieden" dazu diente, eigene Untertanen systematisch auf andere Weise umzubringen, was dem eben auch einen Aspekt von Notwehr gab, ungeachtet der Staats-Fuehrung ihrer Heeres-Leitung, die eben auch ohne Krieg moerderisch und unmenschlich war. Da hofften manche, es werde sich unabhaengig halten, sie muessten nur die Krieger des anderen Diktators abwehren, oder dem eignen da vorne entkommen - darin lag viel Ehrlichkeit der Absicht (selbst wenn manche dann vor Ort ganz abscheulich ausrasteten), und zeigte zugleich ihre Verkennung der Situationen.
Krieg wurde auch zeremonieller gehandhabt, sodass klar war, wer wo wann gegen wen antritt, es konnte genuegen, dass eine Seite aufgibt, ohne dass jemand dran interessiert war, irgend-jemanden wirklich zu verletzen oder toeten - und es gab immer auch Krieger im Einsatz, die sehn, dass jemand neben ihnen faellt, den sie grad mochten, und denen ist es dann egal, wer den traf, sie wuerden spontan einfach beliebige von "den Anderen" dafuer bestraft haben, spontaner Uebergang zum Anhassen ganzer Gruppen, Selbstjustiz, wozu sie nicht ermaechtigt waren - Ziel und Absicht und maessigende Massnahmen einer Regel zum Kriege-Fuehren waeren ihnen im Zorn dann auch schnuppe.
Zur eigentlichen Frage: derjenigen, der Selbmord-Attentaeter rekrutiert, ist deren Moerder, denn die sterben garantiert daran, doch ob sie andere toeten, kann ganz verschieden ausgehn. Die sich dahin-schicken lassen, sind teils der Ansicht, es sei etwas Richtiges, irgendwer muesse das tun, der dritte Typ bringt andere um und sich danach gleich auch, das ist "verwerflicher", denn er will keine Rechenschaft geben muessen, entzieht sich also zugleich mit der Tat, deren Boese-Sein ihm klar ist.
Ob Drohne oder Attentaeter, der im Prinzip mit-stirbt, ausserhalb eines erklaerten Krieges und von vornherein auf ahnungslose Nicht-Kaempfer in deren Alltag zielend, ist nicht zu rechtfertigen, er hat keinen Grund fuer die Behauptung, auch so etwas sei ein "Krieg". - Wer das veranlasst, will auf irrationalste Weise andere Leute in Angst halten - das ist ja dessen 2. und Haupt-Ziel.
Die Menschheit hatte sich sehr viel Muehe gegeben, das unbemessene Faust-Recht durch staatliche Massnahmen zu zuegeln, wozu auch eben Krieg mit offiziellem Anfang und Ende ein gesetzliches "Werkzeug" wurde. Dann ist es als Krieg kein Mord, sondern am einzelnen Teilnehmer ist zu unterscheiden, wer zum Kriegs-Verbrecher wurde, der auf eigenes Mass hin deutlich die gesetzten Kampf-Grenzen ueberstieg und Nichtkaempfer gleich massenhaft zu ermorden befahl - egal warum, auch wenn diese mit Front ja gar nicht zu tun haetten.
Die islamischen Staaten waren nur solange kaempferisch ueberlegen, wie das sich an solche Regeln hielt. Volk konnte ausweichen, Opa und Kinder mit Frauen und Kranken in Sicherheit beiseite bringen, Bericht-Erstatter und anderes "Gefolge" vermied man, zu verletzen. - Bei zu langer Dauer (mehr als 1 Sommer-Saison) war das dann aber auch nicht mehr machbar, sie richteten dann ja Voelker zugrunde, auch das eigene, soweit es Kampf-Schauplatz wurde. Heute ist es also sehr berechtigt, von Kriegen nichts mehr zu erhoffen, ausser man kann das Vernichten einer Bevoelkerung zum nutzen einer anderen Bevoelkerung durch Besetzung des "Krisen-Gebietes" mit deutlich ueberlegenen Truppen vermindern, sparsam angewendet, ob ueberhaupt gekaempft wird (wie ich unsern Afghanistan-Einsatz werte).
Einem Voelker-Mord einfach zuzusehen, weil Waffen ja "pfui" sind, ist so etwa, als sperre man die Tuere eines brennenden Hauses zu, wodurch aus diesem Haus sich keiner mehr retten kann. Ueber 100 Jahre lang hat sich Volk im Suedsudan verzweifelt zu retten versucht, seit 1969 liess mich dies zu wissen, nicht in Ruhe - ganz ohne auch militante Notwehr gaebe es sie ja nicht mehr. Ich bin froh, dass sie nun eine eigene Staats-Grenze und ein Trupp Blauhelme ein bisschen offizieller beschuetzen kann.
mfG WiT
d.n. - Dir stimme ich zu, ich habe da auch ein differenziertes Verhaeltnis, was die Kriege der Geschichte im Einzelnen angeht, und die Krieger, die mitmachten.
Es ist weder immer machbar, a) zu desertieren, noch b) zu verweigern, und nicht jeder Mensch wuerde seinen Tod fuer sofort waehlen, falls er in einigen der gehabten Kriege a) oder b) vorgezogen haette.
Grundsaetzlich ist Krieg aber eine formale, begrenzte Sache, irgendwann ist ein Friedens-Vertrag und Schluss mit den Risiken, getoetet zu werden oder zu toeten. Der eigentliche Krieg in der Historie, als Recht-Vollstreckungs-Form umfasste nicht, dass dabei unbedingt getoetet werden musste. Erschrecken, wenn wirksam, ging auch.
- Erst der 1.WK war das Entsetzlichste, was man bis dahin den Landsern aller Seiten zugemutet hatte: "Material-Schlacht", die alle Beteiligten fast ruinierte, aber noch war es nicht "Pflicht", auch jemanden zu treffen, man konnte versuchen, sich drauf zu beschraenken, "wenigstens selbst nichts abzukriegen", oder sich durch hysterischen Anfall mit Natur-Hilfe der Front entziehen. Doch viele starben am Einsatz des Giftgases noch in den Jahren, wo eigentlich schon der Krieg vorbei war - diese "Waffe" dauerte laenger.
- Im 2.WK war dann der Tiefst-Punkt erreicht, da wurde direkt an der Front auch verlangt und kontrolliert, dass die Krieger auch treffen mussten (Munition Sparen! hiess das), und "Kriegs-Zitterer" wurden hingerichtet, einige beteiligte Laender hatten aber Regierungen, deren "Frieden" dazu diente, eigene Untertanen systematisch auf andere Weise umzubringen, was dem eben auch einen Aspekt von Notwehr gab, ungeachtet der Staats-Fuehrung ihrer Heeres-Leitung, die eben auch ohne Krieg moerderisch und unmenschlich war. Da hofften manche, es werde sich unabhaengig halten, sie muessten nur die Krieger des anderen Diktators abwehren, oder dem eignen da vorne entkommen - darin lag viel Ehrlichkeit der Absicht (selbst wenn manche dann vor Ort ganz abscheulich ausrasteten), und zeigte zugleich ihre Verkennung der Situationen.
Krieg wurde auch zeremonieller gehandhabt, sodass klar war, wer wo wann gegen wen antritt, es konnte genuegen, dass eine Seite aufgibt, ohne dass jemand dran interessiert war, irgend-jemanden wirklich zu verletzen oder toeten - und es gab immer auch Krieger im Einsatz, die sehn, dass jemand neben ihnen faellt, den sie grad mochten, und denen ist es dann egal, wer den traf, sie wuerden spontan einfach beliebige von "den Anderen" dafuer bestraft haben, spontaner Uebergang zum Anhassen ganzer Gruppen, Selbstjustiz, wozu sie nicht ermaechtigt waren - Ziel und Absicht und maessigende Massnahmen einer Regel zum Kriege-Fuehren waeren ihnen im Zorn dann auch schnuppe.
Zur eigentlichen Frage: derjenigen, der Selbmord-Attentaeter rekrutiert, ist deren Moerder, denn die sterben garantiert daran, doch ob sie andere toeten, kann ganz verschieden ausgehn. Die sich dahin-schicken lassen, sind teils der Ansicht, es sei etwas Richtiges, irgendwer muesse das tun, der dritte Typ bringt andere um und sich danach gleich auch, das ist "verwerflicher", denn er will keine Rechenschaft geben muessen, entzieht sich also zugleich mit der Tat, deren Boese-Sein ihm klar ist.
Ob Drohne oder Attentaeter, der im Prinzip mit-stirbt, ausserhalb eines erklaerten Krieges und von vornherein auf ahnungslose Nicht-Kaempfer in deren Alltag zielend, ist nicht zu rechtfertigen, er hat keinen Grund fuer die Behauptung, auch so etwas sei ein "Krieg". - Wer das veranlasst, will auf irrationalste Weise andere Leute in Angst halten - das ist ja dessen 2. und Haupt-Ziel.
Die Menschheit hatte sich sehr viel Muehe gegeben, das unbemessene Faust-Recht durch staatliche Massnahmen zu zuegeln, wozu auch eben Krieg mit offiziellem Anfang und Ende ein gesetzliches "Werkzeug" wurde. Dann ist es als Krieg kein Mord, sondern am einzelnen Teilnehmer ist zu unterscheiden, wer zum Kriegs-Verbrecher wurde, der auf eigenes Mass hin deutlich die gesetzten Kampf-Grenzen ueberstieg und Nichtkaempfer gleich massenhaft zu ermorden befahl - egal warum, auch wenn diese mit Front ja gar nicht zu tun haetten.
Die islamischen Staaten waren nur solange kaempferisch ueberlegen, wie das sich an solche Regeln hielt. Volk konnte ausweichen, Opa und Kinder mit Frauen und Kranken in Sicherheit beiseite bringen, Bericht-Erstatter und anderes "Gefolge" vermied man, zu verletzen. - Bei zu langer Dauer (mehr als 1 Sommer-Saison) war das dann aber auch nicht mehr machbar, sie richteten dann ja Voelker zugrunde, auch das eigene, soweit es Kampf-Schauplatz wurde. Heute ist es also sehr berechtigt, von Kriegen nichts mehr zu erhoffen, ausser man kann das Vernichten einer Bevoelkerung zum nutzen einer anderen Bevoelkerung durch Besetzung des "Krisen-Gebietes" mit deutlich ueberlegenen Truppen vermindern, sparsam angewendet, ob ueberhaupt gekaempft wird (wie ich unsern Afghanistan-Einsatz werte).
Einem Voelker-Mord einfach zuzusehen, weil Waffen ja "pfui" sind, ist so etwa, als sperre man die Tuere eines brennenden Hauses zu, wodurch aus diesem Haus sich keiner mehr retten kann. Ueber 100 Jahre lang hat sich Volk im Suedsudan verzweifelt zu retten versucht, seit 1969 liess mich dies zu wissen, nicht in Ruhe - ganz ohne auch militante Notwehr gaebe es sie ja nicht mehr. Ich bin froh, dass sie nun eine eigene Staats-Grenze und ein Trupp Blauhelme ein bisschen offizieller beschuetzen kann.
mfG WiT