08-08-2011, 12:06
(07-08-2011, 20:24)Fragezeichen schrieb: Offensichtlich setzen Atheisten mit ihrer Haltung ein Gegengewicht zu den Theisten, die den anderen Teil einer (vielleicht lebensverneinenden und ungesunden?) Denkrichtung und Lebenshaltung vertreten. Der Schöpfer bejaht unser aller Leben, indem er ja "zur rechten Zeit regnen und die Sonne scheinen lässt über Gläubigen und Ungläubigen" und einem jeden den Atem schenkt, ungeachtet der jeweiligen Haltung! - Bilden darum die scheinbaren Kontrahenten "Gläubige" und "Ungläubige" im Grunde nicht die zwei Seiten einer und derselben Facette im Bewusstsein der Menschheit?... Sind wir uns nicht gegenseitig - nebst vielem anderem - ein Übungsfeld für Toleranz?
(07-08-2011, 22:33)Tyko schrieb: erkenne ich da in deinen worten eine art theistischen panpsychismus?Ich bin zwar nicht 'Fragezeichen', habe mich zum gleichen Thema aber schon öfters geäußert. Ich bin mit 'Fragezeichen' in dieser Angelegenheit auf Gleichklang. Wir verfallen leicht in polare Denkweisen, wo aus übergeordneter Perspektive gar keine Polarität (hier Theisten, dort Atheisten) existieren. Mithin: 'Panpsychismus' ist eine Metapher, die zweifellos vorhandenen Wechselwirkungen der Menschen in die Schublade "Psyche" und "alles, übergreifend" zu stecken. Dann aber beschreibt der Begriff alles und dadurch nichts.
(07-08-2011, 22:33)Tyko schrieb: deine toleranz gegenüber dem atheismus ist erfrischend, und es ist eine interessante idee ihn als von gott gewollt zu sehen.Wenn man nicht versucht, in alle Sprachgebilde eine scharfe Grenze einzuziehen, sondern von allen möglichen Schattierungen menschlicher Beziehungen ausgeht, so ist der Zweifel an Gott bestenfalls eine Formsache (also Zweifel an der präzischen Form der theologischen oder antitheologischen Aussagen). Tatsächlich kann "Gott" in den realen Wechselwirkungen (Beziehungen) der Menschen untereinander und mit ihrer (Um-)welt gesehen werden, wie auch als transzendente Entität, die den jeweiligen Gesellschaften (Gemeinden) als gemeinsame Grundlage ihrer Beziehungen gilt.
darf ich fragen welche überlegung dich zum theismus geführt haben?
Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Trennen, Analysieren oder "in Kästchen stecken" unseren Beziehungen mehr schadet als nutzt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard