10-01-2005, 17:20
Hallo
Das Gymnasium dass ich einst besuchte ist eine öffentliche Schule in kirchlicher (protestantischer) Trägerschaft. (Kopftücher bei Schülerinnen sind da kein Problem, wie ich anlässlich der Abifeier meines Neffen feststellen konnte; bei Lehrerinnen auch nicht - da (Tendenzschutz) eh in der Kirche :oops: ; Studienrätin iK (im Kirchendienst)).
Mit der Folge (öffentliche Schule), dass sämtliche Lehrer - auch Religionslehrer - staatlich ausgebildet waren. Und dass es Lehrer für römisch katholische Religion nicht gab. Mit der weiteren Folge, dass im konfessionell ausgerichteten Religionsunterricht die Katholen halt in die benachbarte Pfarrei entschwanden. Von Indokrinationsschüben weiss ich nichts zu berichten.
Klar waren die Katholiken auch von den damals noch allmorgendlichen Andachten befreit - von denen ich so ab Quarta (7.) nichts mehr zu berichten weiss: bei meinem Schulweg von 7KM verhinderte allmorgendlicher Gegenwind regelmässig pünktliches Erscheinen - und man stört eine begonnene Andacht ja nicht ... :wink: ... Aufsichtführende Lehrer waren auch kein Problem; manche schwänzten wohl auf diese Weise die Andacht (waren halt noch in der Kirche, aber das war's denn auch).
Zeitsprung ...
Neulich kam ich mit einer 24jährigen Türkin ins Gespräch, die von ihrer bevorstehenden Heirat erzählte. In mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: für eine Türkin schon recht alt, die beiden hatten sich ohne Familienbeteiligung gefunden und die Freundschaft dauerte auch schon einige Zeit (ob sie bereits zusammenlebten weiss ich nicht - aber sonst hatten sie auch nichts ausgelassen was nach strengen moralischen Ansprüchen der Ehe vorbehalten sei (ausser Schwangerschaft natürlich :wink: ).
Klar kamen wir dann auf in D lebende Muslime, insbesondere Türken. Und den Satz, die hier lebenden Türken hätten den jüngsten Modernisierungsschub (in der Türkei) nicht mithemacht ... ('lebten' also einen 'Glauben' von vor x Jahren). - Was sich sehr ähnlich auch an russlanddeutschen Christen (Baptisten o.a. Freikirchen) beobachten lässt - wobei hier der 'Modernisierungsschub' in den späten 60er und frühen 70er Jahren stattfand. Da wird's also wohl noch dauern, bis Mädchen und Frauen Hosen tragen dürfen ...
Weiter ist die je gelebte Religion auch eine Klammer der eigenen Identität in einer (erst mal) fremden Umwelt; verbunden allerdings mit Abschottungs- und Verhärtungstendenzen (trifft für jede 'Diaspora' zu - und ähnlich auch für kleine von der Hauptlinie abweichende Gemeinschaften).
Hinter der Religionsunterrichtsdiskussion sehe ich im wesentlichen soziale 'Probleme' - die sich über 'Religion' zwar äussern, im Grunde aber - zum grössten Teil - areligiös sind (also mit Religion nix zu tun haben).
Das Gymnasium dass ich einst besuchte ist eine öffentliche Schule in kirchlicher (protestantischer) Trägerschaft. (Kopftücher bei Schülerinnen sind da kein Problem, wie ich anlässlich der Abifeier meines Neffen feststellen konnte; bei Lehrerinnen auch nicht - da (Tendenzschutz) eh in der Kirche :oops: ; Studienrätin iK (im Kirchendienst)).
Mit der Folge (öffentliche Schule), dass sämtliche Lehrer - auch Religionslehrer - staatlich ausgebildet waren. Und dass es Lehrer für römisch katholische Religion nicht gab. Mit der weiteren Folge, dass im konfessionell ausgerichteten Religionsunterricht die Katholen halt in die benachbarte Pfarrei entschwanden. Von Indokrinationsschüben weiss ich nichts zu berichten.
Klar waren die Katholiken auch von den damals noch allmorgendlichen Andachten befreit - von denen ich so ab Quarta (7.) nichts mehr zu berichten weiss: bei meinem Schulweg von 7KM verhinderte allmorgendlicher Gegenwind regelmässig pünktliches Erscheinen - und man stört eine begonnene Andacht ja nicht ... :wink: ... Aufsichtführende Lehrer waren auch kein Problem; manche schwänzten wohl auf diese Weise die Andacht (waren halt noch in der Kirche, aber das war's denn auch).
Zeitsprung ...
Neulich kam ich mit einer 24jährigen Türkin ins Gespräch, die von ihrer bevorstehenden Heirat erzählte. In mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: für eine Türkin schon recht alt, die beiden hatten sich ohne Familienbeteiligung gefunden und die Freundschaft dauerte auch schon einige Zeit (ob sie bereits zusammenlebten weiss ich nicht - aber sonst hatten sie auch nichts ausgelassen was nach strengen moralischen Ansprüchen der Ehe vorbehalten sei (ausser Schwangerschaft natürlich :wink: ).
Klar kamen wir dann auf in D lebende Muslime, insbesondere Türken. Und den Satz, die hier lebenden Türken hätten den jüngsten Modernisierungsschub (in der Türkei) nicht mithemacht ... ('lebten' also einen 'Glauben' von vor x Jahren). - Was sich sehr ähnlich auch an russlanddeutschen Christen (Baptisten o.a. Freikirchen) beobachten lässt - wobei hier der 'Modernisierungsschub' in den späten 60er und frühen 70er Jahren stattfand. Da wird's also wohl noch dauern, bis Mädchen und Frauen Hosen tragen dürfen ...
Weiter ist die je gelebte Religion auch eine Klammer der eigenen Identität in einer (erst mal) fremden Umwelt; verbunden allerdings mit Abschottungs- und Verhärtungstendenzen (trifft für jede 'Diaspora' zu - und ähnlich auch für kleine von der Hauptlinie abweichende Gemeinschaften).
Hinter der Religionsunterrichtsdiskussion sehe ich im wesentlichen soziale 'Probleme' - die sich über 'Religion' zwar äussern, im Grunde aber - zum grössten Teil - areligiös sind (also mit Religion nix zu tun haben).
