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religi
#11
Schalom - Pax :.)

Zur Bedeutung Koenig Davids habe ich noch nichts geschrieben, wonach ja zuerst gefragt wurde - entschuldige.

Im Gesetz Mose wird schon erwaehnt, dass damit zu rechnen ist, dass auch Volk Israel sich einen Koenig anschaffen werde, schon um wie die anderen Voelker zu sein. Daher gibt es auch schon Gebote, falls jemand der Koenig ist, welche er dann zu beachten die Liebespflicht hat. Er zum Beispiel schreibt die Hl.Thorah 2x im Leben ab.

Genauer und genealogisch besehn war aber am Berge Sinai jeder schon so edelbuertig, ein Koenig zu sein, denn bereits Abraham hatte den Status G"TTES-Fuerst und das Recht, Brandopfer darzubringen. Alle hier stammten ja nun von diesem Abraham ab, was durch das separate Wohnen (wegen der Kleinviehherden garantiert) in Mitsrajim behoerdlich festgestellt war.

Wenn aber ein ganzes Volk aus lauter priesterlichen Koenigen bestand, war das selbst fuer uns nicht mehr anschaulich, also wuerde man nochmal so tun, dass dies alles erstmal wieder Buerger sind, nachdem alle schon wie Sklaven der Aegypter behandelt worden waren.

So zaehlte man wieder ab Abraham = 1 und kam mit David erneut in die Generation, einen gueltigen Koenig zu haben - so wie andere Voelker.

Davids Vorfahren waren praezise bekannt, Koenig Schauls Vorfahren aber nur pauschal. Damals lebte der Prophet und Seher Schmuel, Samuel, der diese Koenigtums-Einrichtung der Lehre entsprechend leitete, er war schon als kleines Kind am Zelt-Heiligtum Israels in die Lehre beim Hohepriester Eli gegangen und er ist einer der Ueberlieferer der authentischen Hl.Thorah, schriftlich wie muendlich. Fuer Juden ist es interessant an der Beziehung Schmuels zu David, dass er diesen eben auch korrekt unterrichtete, die authentische Lehre zu tradieren und oberster Lehrer zu sein. Dies Amt ging nachher nicht an Salomo weiter, sondern wieder an die Schreiberschule zurueck, ab Prophet Abija.

Also fuer das halachische Judentum, den Kern der Lehrenden, ist Koenig David ein Lehrer, und auch das ist am Psalter von Interesse, warum man ihn im Ganzen Koenig David angewidmet hat. David erliess auch rabbinische Entscheide, zum Beispiel darueber, dass nach einem gelungenen Feldzug die Beute auch mit den beim Tross (Gepaeck, Proviant, Verwundete, Geschwaechte) gebliebenen Bruedern geteilt werden soll.

Und er war es, der das Singen und Beten fuer ein Heiligtum Volk Israels fest einfuehrte und regelte, wo eben diese Psalmen vorrangig zu hoeren waren. Wenn man sie irgendwo allein sang und sagte, vereinigte man sich gedanklich und zitierend mit dem zentralen Heiligtum, ganz gleich wo in der Welt man soeben lebte.

Das hat eine gewaltige Auswirkung bekommen bis auf den heutigen Tag. Der Psalter ist inhaltlich eine ganze Lehre Israels.

So wurde es etwas sehr Besonderes, als Volk Israel - noch einmal alle Staemme einig - diesen Koenig David gewann. Er war auch ein Gesalbter, ein Moschiahh - er war gesalbt, obwohl ein Gesalbter schon den Thron Israels innehatte, Schaul. Damals loeste er eine auch interessante Frage: was ist, wenn zugleich 2 zu saekular unantastbaren Herrschern erwaehlt und gesalbt sind?

Obwohl ihn der andere auf paranoide Weise jagte und verfolgte und zu erschlagen trachtete, entzog er sich dem lediglich geschickt und als er selbst den Schaul haette toeten koennen, zweimal, da verzichtet er darauf, diesem weh zu tun undnutzt die Situation nur dazu, dem andern zu zeigen, dass er selbst nicht dessen Feind ist, sondern ihn ehrt und ihn in dessen Thron-Position nicht bestreitet, sondern beschuetzt.

Damit der andere endlich an seine Aufgabe zurueckgeht, Volk Israel die Autonomie wieder zurueck zu erkaempfen, geht der Gesalbte David schliesslich in den Dienst bei dem von Volk Israel herunter zu schaffenden Fremdreich und laesst sich als beruehmter Feldherr, der er damals schon war, in Gat beschaeftigen, bei den Philistern. Den Treue-Konflikt loest er mit seiner Kern-Truppe so, dass er mit ihnen gegen dritte Voelker zu Felde zieht, die beiden Voelkern gefaehrlich waren.

Also er war klug, fachkundig, begabt und getreu. Er machte auch dicke Fehler, das wird nicht verschwiegen, sondern auch berichtet, und es lehrt einen, wie man damit umgehn kann, schwere Fehler und Suenden begangen zu haben, auch wenn man weiss, dass man ein Unantastbarer, ein Gesalbter, ist. Er liebte die Gerechtigkeit, kuemmerte sich um die taegliche Rechtsprechung und um die jaehrlichen grossen Gerichtstage, und seine Soehne sind auch in dieser Weise aktiv.

Es ist eine liebenswerte, temperamentvolle Gestalt in Israels Geschichte, mit einem im Grunde sehr anstrengenden Leben, aber von grosser Freude an Israels G"TT, voller ehrlicher Zutraulichkeit und Jubel - er setzte Masstaeebe, wie sich Volk Israel seither den richtigen Messias-Menschen vorstellt, auf den wir seitdem warten - und dieser wird unbedingt auch aus Koenig Davids Nachkommen her sein.

Fuer Christen ist Koenig David auch bedeutend, aber mehr als der hoefisch singende schoene Koenig, der allen Menschen in den Psalmen beibrachte, wie man zu G"TT beten kann, worueber man zu ihm spricht und wie weit man da gehen kann. Wenn auch weitere Israeliten dem Psalter Lieder einfuegten, so widmeten es dennoch alle dem Erfinder David. Das galt seinerzeit als Huldigung.

Es war nicht neu, fuer den Kultusdienst zu singen, denn schon zu Abrahams Zeiten gab es einen solchen Zyklus Lieder zum Beten in Mesopotamien und auch in Aegypten. Wir muessen uns aber klarmachen, dass es das in Israel am Zeltheligtum eben noch nicht gab, 450 Jahre lang. Es wurde nur die Hl.Thorah vor dem Volk verlesen, die 5 Buecher Moses.

Wann und wie verteilt man die Hl.Thorah verlas, ist nicht bekannt, soweit ich weiss, aber man darf annehmen, zu Neujahr, weil dann der Grosse Gerichtstag an der "Pforte" der Hl.Huette war.

Mit den Psalmen zugleich wurden vermutlich nun auch Partien aus den Annalen Israels verlesen, wovon die 2 Koenigsbuecher und die Chronik-Buecher ja sagen, dass sie Auszuege aus Annalen sind. Bis dahin gab es im Bewusstsein der Israeliten nur eine Historie: die der 5 Buecher Moses: bis zum Einzug in dies uns von Unserrm G"TT versprochene (="gelobte") und beschaffte eigene Heimatland.

Was zu verlesen war, wird in den kleinen Einleitungen der Psalmen gesagt, meine ich. Ich werd das gelegentlich mal auch so aufschreiben, um es zu verdeutlichen.

Das wiederum hat Christen ja nicht so interessiert, sie sehen auf den prophetischen Gehalt der Psalmen, indem ja Neu-Juden aus den Weiten des Roemerreiches das national eigene Erinnern der Israeliten nicht viel sagte. Das Land war ja nun einfach nur noch eine Provinz Roms geworden und Volk Israel daraus vertrieben.

Dies Gebete in ihrer grossen Spannweite sind ja schon fuer sich genommen eine grosse Lehre ueber unseren gemeinsamen G"TT.

mfG WiT :.)
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[Kein Betreff] - von Christ - 20-11-2004, 14:16
[Kein Betreff] - von ExAdmin - 20-11-2004, 20:17
[Kein Betreff] - von Christ - 21-11-2004, 00:12
[Kein Betreff] - von ExAdmin - 21-11-2004, 09:19
[Kein Betreff] - von Christ - 21-11-2004, 09:37
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[Kein Betreff] - von Christ - 21-11-2004, 19:26
[Kein Betreff] - von ExAdmin - 21-11-2004, 19:31
nochmal zu den Psalmen - von Gast - 07-12-2004, 04:54
Bedeutung Koenig Davids - von Gast - 10-01-2005, 23:31
Re: Bedeutung Koenig Davids - von Mandingo - 11-01-2005, 22:30

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