15-01-2005, 05:07
Grüß Dich Shia!
Was Du schreibst hört sich gut an, ich habe mal die Encarta befragt, die sagt folgendes:
Ich hab mal die Dinge hervorgehoben bei denen ich Fragen habe
Zum Bsp. habe ich auch gehört, dass im Rahmen des Jihad "lügen" (und vielleicht noch mehr) erlaubt sei - man könne dies im Koran nachlesen - stimmt das ? (so?)
Auch die Stelle, mit der obersten politischen Authorität klingt natürlich "nicht ganz so einfach" - kannst Du sie mir erklären?
Wie ist das also mit dem Einsatz von Gewalt um an politische Authorität zu gelangen?
Ich bin Christ (kath.) und auch bei uns ist ja ein "ganzheitlicher" Anspruch da, aber nicht die Aufforderujng sich die Macht zuzusichern ... Kannst Du mich auch hier "aufklären"?
Auch das Wort Islam heißt ja nicht "Frieden" sondern Unterwerfung, Hingabe an den Willen Gottes ... was für mich als Gläubigen gut zu verstehen ist, auch ich will mich voll dem Willen Gottes beugen, aber mit Gewalt?
Da der Islam noch nicht so alt ist wie das Christentum, erinnert mich die Sache mit der Gewalt eher an die Zwangstaufen, Zwangsmissionierungen und Kreuzzüge ...
Oder wurde das Thema schon oft diskuteirt und Du verwiest mich einfach darauf mit einem Link ?
Ich wäre für eine Antwort dankbar, so dass ich den Islam recht verstehe ;)
Freundliche GRüße
Mathias
Was Du schreibst hört sich gut an, ich habe mal die Encarta befragt, die sagt folgendes:
Zitat:Jihad
Jihad (arabisch für: Einsatz des Gläubigen für die Sache Gottes). Der
tatkräftige Einsatz des Gläubigen kann sowohl mit der Waffe geführt werden
als auch ein gewaltfreies Engagement für die Sache Gottes sein. Der Islam
kennt zwei Formen des Jihad: den größeren (al-jihad al-akbar) und den
kleineren (al-jihad al-asghar). Der größere Jihad heißt auch Jihad al-nafs
und bezeichnet den inneren, geistigen Kampf des Einzelnen gegen Laster,
Leidenschaft und Unwissenheit.
Der kleinere Krieg ist der Heilige Krieg gegen die Ungläubigen
(Nichtmuslime). Er ist von rechtlicher wie dogmatischer Bedeutung, da er vom
Koran und dem Hadith, (dem Propheten Mohammed zugeschriebene und
aufgezeichnete Aussprüche und Taten, denen der Status einer Offenbarung
zukommt), vorgeschrieben wird. Der Heilige Krieg ist die einzige Form des
Krieges, die in der Hauptrichtung des Islam erlaubt ist.
Islamisches Recht hat von jeher die Welt in das Dar al-Islam (Haus des
Islam) und das Dar al-harb (Haus des Krieges, d. h. die nichtislamische
Herrschaft) aufgeteilt. Da der Islam die letzte, höchste und universalste
der von Gott verliehenen Religionen ist, herrscht die Überzeugung vor, die
ganze Welt müsse sich letztlich seinen Regeln und Gesetzen unterwerfen, ja
sogar seinem Glauben. Bis dies erreicht sei, sei der Jihad gegen die
ungläubigen Nachbarn und Nachbarländer die Pflicht aller erwachsenen
männlichen Muslime. Nach dieser traditionellen Ansicht werden Muslime, die
im Jihad fallen, automatisch zu Märtyrern und erhalten einen besonderen
Platz im Paradies.
Die Gesetzesbücher kennen zwei Arten von nichtislamlischen Feinden, Kafir
(Heiden) und Ahl al-kitab (Völker des Buches). Der Begriff Völker des
Buches bezeichnete zuerst nur die Juden und Christen, später aber auch
andere Gruppen, wie beispielsweise die Anhänger des Zoroastrismus. Völker
des Buches müssen sich zur Beendigung oder Vermeidung des Jihad nur der
politischen Autorität des Islam unterwerfen, dürfen aber ihren angestammten
Glauben behalten: Im gesellschaftlichen Status, als Dhimmi (ein geschützter
Nichtmuslim), stehen sie unter den Muslimen und müssen die vorgeschriebene
Jizya (Kopfsteuer) zahlen.
Für einen zum Islam übergetretenen Dhimmi oder Heiden gibt es keinen Weg
zurück, denn es ist ein todeswürdiges Verbrechen, den Islam zu verlassen,
selbst für eine Religion mit einer anerkannten Offenbarung. Es wurden aber
Wege gefunden, die strikte Durchsetzung des Gesetzes zu umgehen.
Es gibt auch den defensiven Jihad, zum Schutz der islamischen Länder vor
Überfällen der Nichtmuslime, wie beispielsweise während der christlichen
Kreuzzüge zur Befreiung des Heiligen Landes im Mittelalter oder der
spanischen Reconquista. Einige zeitgenössische muslimische Gelehrte haben
den defensiven Aspekt des Jihad vor allen anderen hervorgehoben.
Im Gegensatz zu den Sunniten dürfen einige Muslime wie die imamitischen und
Bohora-Ismaili-Schiiten nicht an einem offensiven Jihad teilnehmen, denn für
beide Richtungen ist nur ihr Imam legitimiert, einen offensiven Jihad zu
führen. Die Teilnahme an einem defensiven Jihad ist ihnen jedoch erlaubt.
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Ich hab mal die Dinge hervorgehoben bei denen ich Fragen habe
Zum Bsp. habe ich auch gehört, dass im Rahmen des Jihad "lügen" (und vielleicht noch mehr) erlaubt sei - man könne dies im Koran nachlesen - stimmt das ? (so?)
Auch die Stelle, mit der obersten politischen Authorität klingt natürlich "nicht ganz so einfach" - kannst Du sie mir erklären?
Wie ist das also mit dem Einsatz von Gewalt um an politische Authorität zu gelangen?
Ich bin Christ (kath.) und auch bei uns ist ja ein "ganzheitlicher" Anspruch da, aber nicht die Aufforderujng sich die Macht zuzusichern ... Kannst Du mich auch hier "aufklären"?
Auch das Wort Islam heißt ja nicht "Frieden" sondern Unterwerfung, Hingabe an den Willen Gottes ... was für mich als Gläubigen gut zu verstehen ist, auch ich will mich voll dem Willen Gottes beugen, aber mit Gewalt?
Da der Islam noch nicht so alt ist wie das Christentum, erinnert mich die Sache mit der Gewalt eher an die Zwangstaufen, Zwangsmissionierungen und Kreuzzüge ...
Oder wurde das Thema schon oft diskuteirt und Du verwiest mich einfach darauf mit einem Link ?
Ich wäre für eine Antwort dankbar, so dass ich den Islam recht verstehe ;)
Freundliche GRüße
Mathias