23-08-2011, 09:42
"Altruismus" als "Selbstlosigkeit" zu übersetzen, finde ich ein bisschen schwierig: wie soll man denn sein "Selbst" loswerden? Geht meines Erachtens nur durch den Tod. Solange man lebt, hat man ein "Selbst".
Wenn in "Altruismus" das lateinische Wort "alter" = "der andere/der zweite" steckt, dann kommte ich mit dem Begriff schon klarer.
Ich finde auch den Gegensatz zwischen "Egoismus" und "Altruismus" - den man oft als einen moralischen wertet - auf die Dauer nicht zielführend.
Das Individuum muss erst einmal sein Ego entwickeln. Es muss lernen, sich von anderen abzugrenzen und seine eigene Eigenart sowohl zu erkennen als auch zu entwickeln.
In gewissen Religionsauffassungen will man das nicht zulassen. Da soll das Ich schon in der Kindheit "gebrochen" werden. Das Kind soll von vornherein lernen, "altruistisch" zu werden.
Ins Konkrete übersetzt heißt das dann: es soll sich anpassen an die Anforderungen der anderen. Es sind eigentlich immer die anderen, die einen "Egoist" schelten. Und warum tun sie es? Weil sie über diesen Menschen keine Macht haben, weil er sich ihren Bedingungen nicht unterwerfen will.
Es sind aber nicht nur die Religonen, die das fordern. Es ist insgesamt gedankliches Allgemeingut, dass das Individuum sich zugunsten des sogenannten Gemeinwohls opfern solle.
Dieser "Soll"-Charakter dahinter macht das Ganze so fragwürdig. Denn wer genau ist es denn, der immer von dem anderen verlangt, er solle sich anpassen an das sog. Gemeinwohl? Was wird denn als Gemeinwohl bezeichnet?
Ganz etwas anderes entsteht, wenn man es von der Seite des Individuums selber betrachtet. Würde alles "normal" verlaufen, also entsprechend einer gewissen natürlichen Entwicklung des Individumms - von der psychologischen Seite aus betrachtet -, dann würde nach der Ausbildung des "Ego", also der ganz speziellen Eigenart eines Individuums, von alleine das Bedürfnis entstehen, nun auch die Denkweisen anderer einzubeziehen. Auch die Bedürfnisse anderer einzubeziehen.
Nur eben eins nach dem andern.
Weil aber die Sache meist nicht "natürlich" verläuft, kommen Schwierigkeiten auf. Will man dem Kind und dem Jugendlichen seine "Egobildung" nicht gönnen, entsteht Trotz, ein "jetzt erst recht". Und dann wird diese Durchgangsphase eventuell ein Dauerzustand. Man sieht sich im Gegensatz zu den anderen, die einem das Ego wegnehmen wollen und macht aus seinem Ego eine Baston. Von dort aus schießt man dann auf alles, was sich einem nähert.
Jedenfalls solange, bis man das alles selber durchschaut.
Wenn in "Altruismus" das lateinische Wort "alter" = "der andere/der zweite" steckt, dann kommte ich mit dem Begriff schon klarer.
Ich finde auch den Gegensatz zwischen "Egoismus" und "Altruismus" - den man oft als einen moralischen wertet - auf die Dauer nicht zielführend.
Das Individuum muss erst einmal sein Ego entwickeln. Es muss lernen, sich von anderen abzugrenzen und seine eigene Eigenart sowohl zu erkennen als auch zu entwickeln.
In gewissen Religionsauffassungen will man das nicht zulassen. Da soll das Ich schon in der Kindheit "gebrochen" werden. Das Kind soll von vornherein lernen, "altruistisch" zu werden.
Ins Konkrete übersetzt heißt das dann: es soll sich anpassen an die Anforderungen der anderen. Es sind eigentlich immer die anderen, die einen "Egoist" schelten. Und warum tun sie es? Weil sie über diesen Menschen keine Macht haben, weil er sich ihren Bedingungen nicht unterwerfen will.
Es sind aber nicht nur die Religonen, die das fordern. Es ist insgesamt gedankliches Allgemeingut, dass das Individuum sich zugunsten des sogenannten Gemeinwohls opfern solle.
Dieser "Soll"-Charakter dahinter macht das Ganze so fragwürdig. Denn wer genau ist es denn, der immer von dem anderen verlangt, er solle sich anpassen an das sog. Gemeinwohl? Was wird denn als Gemeinwohl bezeichnet?
Ganz etwas anderes entsteht, wenn man es von der Seite des Individuums selber betrachtet. Würde alles "normal" verlaufen, also entsprechend einer gewissen natürlichen Entwicklung des Individumms - von der psychologischen Seite aus betrachtet -, dann würde nach der Ausbildung des "Ego", also der ganz speziellen Eigenart eines Individuums, von alleine das Bedürfnis entstehen, nun auch die Denkweisen anderer einzubeziehen. Auch die Bedürfnisse anderer einzubeziehen.
Nur eben eins nach dem andern.
Weil aber die Sache meist nicht "natürlich" verläuft, kommen Schwierigkeiten auf. Will man dem Kind und dem Jugendlichen seine "Egobildung" nicht gönnen, entsteht Trotz, ein "jetzt erst recht". Und dann wird diese Durchgangsphase eventuell ein Dauerzustand. Man sieht sich im Gegensatz zu den anderen, die einem das Ego wegnehmen wollen und macht aus seinem Ego eine Baston. Von dort aus schießt man dann auf alles, was sich einem nähert.
Jedenfalls solange, bis man das alles selber durchschaut.