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Landpachtung in Entwicklungsländern
#11
"Bei uns" sind der Enteignung strenge Grenzen gesetzt. Schließlich ist das Recht auf Eigentum sogar im Grundgesetz festgeschrieben (etwas, was es in einer Reihe von Ländern nicht gibt - insbesondere in kommunistischen, wo ja angeblich jedem alles gehört...). Falls doch eine Enteignung im Raum steht, hat jeder die Möglichkeit, sich dagegen zu wehren (das fängt eben schon beim Grundbucheintrag an, der deutlich sagt, daß dieses Grundstück dem XY gehört und eben nicht dem Staat oder der Firma Z, geht weiter zur Möglichkeit eines ordentlichen Klageverfahrens...), und wenn sich dann doch das Recht der Allgemeinheit bzw. die Interessen einer Firma als stärker herausstellt, muß eine entsprechende Entschädigung gestellt werden, die - wichtig - auch beim richtigen Empfänger ankommen muß. Die meisten "gütlichen Einigungen" zu Enteignungsverfahren, von denen ich so gehört habe, scheitern nicht an der Widerrechtlichkeit der "fiesen" Parteien, die sich das Land unter den Nagel reißen wollen, sondern mehr daran, daß die Noch-Besitzer schlicht den Hals nicht vollkriegen können... (Millionenentschädigungen für ein paar Quadratmeter? Das gibt´s nicht mal im Stadtgebiet von Tokio, geschweige denn für eine Umgehungsstraße einer durchschnittlichen Kleinstadt in Deutschland...)
Genau das Problem der nichtvorhandenen Schrift/nichtvorhandener Dokumente ist es, das Ureinwohner ins Abseits stellt. Unter Ureinwohnern gelten mündliche Überlieferungen, mündliche Vereinbarungen, aber nach westlichem Recht ist halt nur was wert, was auch festgeschrieben und amtlich gestempelt ist... übrigens hat man dieses Problem mittlerweile erkannt und geht allmählich dagegen an. Z. B. indem in Afrika und Asien die (bisher weitgehend rechtlose) Landbevölkerung überhaupt in ihrer "Existenz" (!) bestätigt wird, indem man den Leuten Geburtsurkunden (sehr wichtig!!!!!!) erteilt. Oder eben durch schriftliche und amtliche Festlegung der bisher nur mündlich beurkundeten Besitzansprüche für Land und andere Rechte.
Aber das dauert natürlich. Die Erde ist nun mal verdammt groß, und Wüsten, Steppen, Urwälder sind bis heute weitgehend rechtsfreie Räume...
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RE: Landpachtung in Entwicklungsländern - von Theodora - 24-08-2011, 09:01
RE: Landpachtung in Entwicklungsländern - von Rao - 24-08-2011, 10:51
RE: Landpachtung in Entwicklungsländern - von indymaya - 24-08-2011, 18:21
RE: Landpachtung in Entwicklungsländern - von indymaya - 26-08-2011, 19:02

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