01-10-2011, 11:23
Um zum Thema zurückzukommen:
1. Martin Hengel, Simone Pétrement und andere hatten Recht, wenn sie sich dagegen wehrten, dass man iranische Texte, die viel jünger sind als das Christentum, als Beweise für eine vorchristliche Gnosis wertet.
2. Die kirchliche Überlieferung ist sich darüber einig, dass der in Apostelgeschichte 8 erwähnte Simon der erste christliche Gnostiker war. Dass er schon vor seiner Taufe Gnostiker war, kann man weder beweisen noch widerlegen.
3. Der stärkste Anhaltspunkt für die Existenz einer vorchristlichen Gnosis ist die Religionsgemeinschaft der Mandäer im Irak (falls sie nicht inzwischen von Bush und Obama ausgerottet worden sind). Sie lehnen Jesus ab und verehren Johannes den Täufer.
Ich schließe daraus, dass es eine vorchristliche Gnosis gegeben hat und dass es sich dabei um eine der vielen Strömungen des Judentums vor der Zerstörung des Zweiten Tempels im Jahr 70 gehandelt hat. Dies wird indirekt auch dadurch bestätigt, dass in der Kabbala immer wieder Bestandteile der gnostischen Mythologie auftauchen, ohne dass die Kabbalisten jemals eine gnostische Schrift gelesen hätten. Anscheinend ist dieser Mythos der beste Ausdruck für das Lebensgefühl von Menschen, die in der Diaspora leben müssen.
1. Martin Hengel, Simone Pétrement und andere hatten Recht, wenn sie sich dagegen wehrten, dass man iranische Texte, die viel jünger sind als das Christentum, als Beweise für eine vorchristliche Gnosis wertet.
2. Die kirchliche Überlieferung ist sich darüber einig, dass der in Apostelgeschichte 8 erwähnte Simon der erste christliche Gnostiker war. Dass er schon vor seiner Taufe Gnostiker war, kann man weder beweisen noch widerlegen.
3. Der stärkste Anhaltspunkt für die Existenz einer vorchristlichen Gnosis ist die Religionsgemeinschaft der Mandäer im Irak (falls sie nicht inzwischen von Bush und Obama ausgerottet worden sind). Sie lehnen Jesus ab und verehren Johannes den Täufer.
Ich schließe daraus, dass es eine vorchristliche Gnosis gegeben hat und dass es sich dabei um eine der vielen Strömungen des Judentums vor der Zerstörung des Zweiten Tempels im Jahr 70 gehandelt hat. Dies wird indirekt auch dadurch bestätigt, dass in der Kabbala immer wieder Bestandteile der gnostischen Mythologie auftauchen, ohne dass die Kabbalisten jemals eine gnostische Schrift gelesen hätten. Anscheinend ist dieser Mythos der beste Ausdruck für das Lebensgefühl von Menschen, die in der Diaspora leben müssen.