06-10-2011, 19:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-10-2011, 19:42 von Unschlagbarer.)
(05-10-2011, 20:17)plofre schrieb: Ist relativ einfach:
Ein Atheist ist davon überzeugt, dass Gott nicht existiert.
Ein Agnostiker weiß nicht, ob er existiert oder nicht.
Natürlich ist es im Detail komplizierter. Im Prinzip läuft es darauf hinaus, dass nach Meinung eines Agnostikers die menschliche Erkenntnisfähigkeit nicht ausreicht, die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz Gottes zu beantworten.
In meinem speziellen Fall ist es so, dass ich mir zwar fast täglich über Gott Gedanken mache, ihn aber in meinem alltäglichen Leben völlig ausblende. Ich lebe, als ob es Gott nicht gäbe. Gleichzeitig bin ich neugierig, was passiert, sollte es ihn doch geben...
Dann bist du eigentlich ein gläubiger Mensch. Im Grunde unterscheidet dich nichts von einem Christen.
Wissen, dass es sowas tatsächlich gibt, kann kein einziger Mensch, nicht mal der Papst. Der ist auch nur "davon überzeugt" wie alle Gläubigen.
Deine Erklärung trifft übrigens nicht nur auf Agnostiker zu (dass der Mensch die Frage nach Göttern nicht beantworten kann), denn ein auch ein Atheist weiß (zumindest was mich betrifft), dass diese Frage nicht zu beantworten geht. (Daher fordert er ja auch mindestens einen unschlagbaren Beweis für die Existenz von Göttern etc.)
Was aber nicht bedeutet, dass ich zweifle, ob es nicht doch Götter gibt, wie es Agnostiker tun. Es spricht einfach nahezu alles dagegen. Der Mensch hat offenbar eine Neigung, sich alles Mögliche vorzustellen oder besser alles Mögliche zu glauben, was ihm die Leute, Pfarrer, Wunderheiler etc. erzählen, daher glaubt er auch seit langem an übernatürliche Kräfte. Das sind ja nicht nur Götter, sondern alle möglichen Geister, Feen, Hexen, den Satan oder Tausende Engel. Es ist einfach nur der Aberglaube schlechthin. Eine Freundin hängt sich 'nen kleinen Engel ins Auto und meint, dass er sie im Verkehr beschütze. Lachhaft!
Und woher die Juden, und daraus abgeleitet die Christen und auch die Moslems glauben zu wissen, dass es nicht mehrere, sondern nur einen Gott gäbe, ist auch absolut unklar. Naturreligionen haben stets mehrere Götter gehabt. Diese wurden aber in vielen Ländern leider duch die Christen ausgerottet. Bsp. Island. Die Christenmissionare drohten mit einer Invasion, wenn sich das Volk nicht bald zum Christentum bekehren ließ. In anderen Regionen hieß es, nur ein toter Indianer, der sich nicht zum Christentum bekannte, sei ein guter Indianer. Polen wurde zwangschristianisiert, und viele viele andere Länder ebenfalls.
Wenn du an deinen Gott denkst, was denkst du da so tagsüber? Bei mir ist es meist nur die Frage:
Weshalb glauben eigentlich so viele Leute an sowas?
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„Die Kunst weise zu sein ist die Kunst zu wissen, was man übersehen hat.“ (William James)