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Ein Agnostiker gefällig?
#15
(07-10-2011, 00:25)Ekkard schrieb: ja wenn du je so gedacht hast, dann allerdings ist dein Atheismus verständlich.
Der Atheismus ist für keinen einzigen Gläubigen wirklich verständlich. Selbst der Papst hat keine Ahnung, was er wirklich bedeutet. Er meint, dass der Ath. mur "ein Protest gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt" und natürlich für die Verbrechen der marxistischen Regimes ursächlich verantwortlich zu machen sei (2. Enzyklika).


Zitat:Bei Weltanschauungen geht es allein darum, die Beziehung zur Welt und zum Mitmenschen akzeptabel zu gestalten. Also geht es um eine Haltung, die uns im Umfeld (substanzielles wie geistiges) überleben lässt. Egomane Anschauungen sind deshalb so widerwärtig, weil sie auf einem Nachteil-Vorteil-Verhältnis beruhen, das im Allgemeinen meinen Nachteil bedeutet.
Du irrst, wenn du meinst, dass der Atheismus eine Grundlage für zwischenmenschliches Verhalten sei. Die Logik, die dahinter steckt, ist mir schon klar, aber sie stimmt natürlich nicht. Die religiöse Seite meint doch, nur wer an Götter (Gott) glaubt, ist in der Lage zu gutem zwischenmenschlichem Verhalten.

Vergiss es.
Atheismus verneint lediglich die Anwesenheit von Göttern. Da Götter bisher nicht bewiesen worden sind, müssen sie in das Reich der Fabelwesen eingeordnet werden. Somit ist der Atheismus eine Befreiung von einer verlogenen Fabel, die das Leben der Menschen bestimmen soll. Ath. hat aber keinen eigenen Verhaltenskodex. Dieser wird bestimmt durch Erziehung, Bildung, durch Vorbilder in der Kindheit und Jugend, durch Erfahrungen usw.

Die Frage, ob man religiös oder a-religiös (= atheistisch) ist, hat keinen Einfluss auf den Charakter. Jedenfalls beweist das Verhalten so mancher religiöser Leute, dass auch ihr Charakter nicht makelloser ist als der von a-religiösen Leuten.


Zitat:Götter sind nur Typen, welche das Ideal verkörpern. Es kommt nicht auf ihre Existenz an, sondern auf die Rolle, die sie im Beziehungstheater spielen.
Was soll das denn bedeuten: "Typen"? So kann nur jemand reden, der an Götter glaubt. Etwas, was gar nicht existiert, hat oder ist auch kein "Typ". Es ist nicht einmal Luft, es ist einfach nur NICHTS, die Abwesenheit von allem, also auch kein Typ von irgendwas, jedenfalls bis jetzt.
Du meinst also, religiöser Glaube dreht sich nicht um die Frage der Gottesexistenz? Natürlich nicht! Denn religiöser Glaube geht zu 100 % davon aus, dass es sie gibt, er stellt sie ja gar nicht in Frage. Für einen Religiösen ist die Frage nach einer Gottesexistenz längst beantwortet: Es gibt sie/ihn! Und das ohne jeden naturwissenschaftlichen Bezug!

Zitat:Weil du von falschen Voraussetzungen ausgehst. Wie du selbst schon richtig feststellst: das weiß doch niemand. Weltanschauungen leben von der Notwendigkeit im menschlichen Dasein, zu anderen Menschen in gedeihlicher Beziehung zu leben - oder unterzugehen. Jede einigermaßen intersubjektive Anschauung, die dies - jedenfalls in der Mehrzahl der Fälle - gewährleistet, kann sich zur Religion entwickeln - auch atheistische Anschauungen (Buddhismus zum Beispiel). Natürlich entwickeln sich auch (personenbezogene, subjektive) Lebensweisheiten in diesem Umfeld, die über das notwendige Maß des reinen Miteinander hinaus gehen.
"Das weiß doch niemand" heißt nach meiner Auffassung nicht, vielleicht ist da doch was.

"Und woher die Juden, ... glauben zu wissen, dass es nicht mehrere, sondern nur einen Gott gäbe, ist auch absolut unklar." Die Frage hast du wohl nicht verstanden. Die Antwort lautet: Sie wissen es nicht, sie können es nicht wissen.


ich fragte:
Weshalb glauben eigentlich so viele Leute an sowas?

Zitat:Weil diese Menschen intuitiv verstanden haben, dass es auf ihre Haltung ankommt, wenn sie mit "den anderen" in Kontakt treten. Es gibt viele Motive z. B. die Anlehnung an eine Authorität, Stabilisierung der eigenen Haltung, eindrückliche Beispiele.

Weltanschauungen sind grundsätzlich eine hochkomplexe Mischung verschiedenster Motivationen innerhalb des Zusammenlebens. Wenn eine bestimmte Vorstellung darin weiterhilft, warum nicht?

Du meinst also, religiöser Glaube dreht sich nur um um die Haltung gegenüber anderen oder von mir aus gegenüber sich sich selbst?
Da irrst du aber gewaltig. Religiöser Glaube, Gottesglaube dreht sich zuerst mal darum, dass man glaubt, dass da irgendwas ist, was die Welt inkl. allem was darin enthalten ist steuert, auch die Menschen, deren Schicksale, Tragödien, deren Geburt und Tod, das Wetter, den Anfang und das Ende der Welt.

Die angedeuteten "eindrücklichen Beispiele" gibt es leider in allen Richtungen. Die Haltung, das Ver-halten eines Menschen ist nicht von irgendeinem Götterglauben abhängig. s.o. Und dafür gibt es unzähliche eindrucksvolle Beispiele.
„Die Kunst weise zu sein ist die Kunst zu wissen, was man übersehen hat.“ (William James)
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