23-01-2005, 10:22
Hallo
Die Aussage war: Menschen ist es in letzter Konsequenz nicht möglich (gegeben), "Gerechtigkeit" herzustellen - aus verschiedenen Gründen, von denen ich einige genannt habe. Ein Nebenaspekt betraf "Moral", in der ich einige Schattenseiten sehe.
Eine andere (und von mir oben nicht behandelte) Frage ist, welche Konsequenzen menschlicherseits daraus zu ziehen wären. Es geht um die Frage, ob mensch mehr an "Gerechtigkeit" schaffen oder entstandene "Ungerechtigkeit" für die Zukunft vermeiden oder zumindest korrigieren kann - und das, finde ich, kann mensch sehr wohl. Und sollte es. Schon deshalb, weil die 'Kosten' einer auf Dauer fehlenden Gerechtigkeit (Ungleichgewichtszustand) auf Dauer grösser sind als die notwendiger Korrekturen - auch wenn womöglich meine Enkel oder Urenkel erst 'die Zeche zahlen'. In der Zwischenzeit 'hilft' wegsehen - sonst hätte schon längst jemand etwa die Kosten des Afghanistaneinsatzes (-krieges) gegen die einer rechtzeitigen Förderung gegengerechnet.
Und nun zum individuellen Aspekt - und zurück zur religiösen Betrachtung.
Im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter ist von letzterem gesagt, er tat, was nötig war - und ging (im Übrigen) seiner Wege. Angesichts eine in Not geratenen (wobei die konkreten Begleitumstände wie hier die 'Räuber' irrelevant sind.
Ähnlich auch dieses (wobei's mir jetzt nicht um vollständige Exegese, sondern um Aspekte geht) "ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben" (mit "ich" = "der geringst meiner Brüder" - kurz: jedweder Mitmensch): die Tatsache einer Abhilfereaktion auf einen Mangel 'zählt' (abstrakt formuliert). Von Ursachen, Gründen etc. ist keine Rede. An anderer Stelle (Almosen geben) hervorgehoben als "... lasset die Rechte nicht wissen, was die Linke tut" (wäre auch eh ein anderes Thema und würde die unmittelbare Hilfe verschieben - auf einen etwaigen (sofern überhaupt gegeben) Klärungszeitpunkt - bis dahin kannst'e verhungert sein ...
Angesichts nicht herstellbarer vollständiger(!) Gerechtigkeit :wink: so'n bisschen die Strategie eines 'Ausgleichs am System vorbei' ... oder?
Pichou schrieb:Lieber Gast!Eigentlich hatte ich eine Feststellung getroffen und von meiner Einstellung nix gesagt (und bemerkenswert, das nach dem Einloggen denn "Gast" da steht ... na ja, is'n anderes Thema.
Dieter schrieb:Gerechtigkeit - finde ich - ist von Menschen nicht zu schaffenMeinst du nicht, dass man es sich schön einfach macht, mit einer solchen Einstellung?
Die Aussage war: Menschen ist es in letzter Konsequenz nicht möglich (gegeben), "Gerechtigkeit" herzustellen - aus verschiedenen Gründen, von denen ich einige genannt habe. Ein Nebenaspekt betraf "Moral", in der ich einige Schattenseiten sehe.
Eine andere (und von mir oben nicht behandelte) Frage ist, welche Konsequenzen menschlicherseits daraus zu ziehen wären. Es geht um die Frage, ob mensch mehr an "Gerechtigkeit" schaffen oder entstandene "Ungerechtigkeit" für die Zukunft vermeiden oder zumindest korrigieren kann - und das, finde ich, kann mensch sehr wohl. Und sollte es. Schon deshalb, weil die 'Kosten' einer auf Dauer fehlenden Gerechtigkeit (Ungleichgewichtszustand) auf Dauer grösser sind als die notwendiger Korrekturen - auch wenn womöglich meine Enkel oder Urenkel erst 'die Zeche zahlen'. In der Zwischenzeit 'hilft' wegsehen - sonst hätte schon längst jemand etwa die Kosten des Afghanistaneinsatzes (-krieges) gegen die einer rechtzeitigen Förderung gegengerechnet.
Und nun zum individuellen Aspekt - und zurück zur religiösen Betrachtung.
Im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter ist von letzterem gesagt, er tat, was nötig war - und ging (im Übrigen) seiner Wege. Angesichts eine in Not geratenen (wobei die konkreten Begleitumstände wie hier die 'Räuber' irrelevant sind.
Ähnlich auch dieses (wobei's mir jetzt nicht um vollständige Exegese, sondern um Aspekte geht) "ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben" (mit "ich" = "der geringst meiner Brüder" - kurz: jedweder Mitmensch): die Tatsache einer Abhilfereaktion auf einen Mangel 'zählt' (abstrakt formuliert). Von Ursachen, Gründen etc. ist keine Rede. An anderer Stelle (Almosen geben) hervorgehoben als "... lasset die Rechte nicht wissen, was die Linke tut" (wäre auch eh ein anderes Thema und würde die unmittelbare Hilfe verschieben - auf einen etwaigen (sofern überhaupt gegeben) Klärungszeitpunkt - bis dahin kannst'e verhungert sein ...
Angesichts nicht herstellbarer vollständiger(!) Gerechtigkeit :wink: so'n bisschen die Strategie eines 'Ausgleichs am System vorbei' ... oder?