23-10-2011, 10:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-10-2011, 10:25 von Unschlagbarer.)
(22-10-2011, 13:52)Karla schrieb: Und wo behauptet der Verfasser der Schöfpungsgeschichten, dass seine Erzählungen historisch wahr sind?
Nirgends, so weit ich das überblicken kann. Außerdem sind die Verfasser überhaupt nicht bekannt. Und noch außerdem: das heutige historische Denken existierte damals noch gar nicht. Also konnte es damals gar nicht so gemeint sein, wie es der heutige historisch geschulte Mensch dann zu deuten meint.
Wer ist denn "der Verfasser der Schöpfungsgeschichte"?
Natürlich gehen die uralten Mythen davon aus, dass sie Wahres berichten. Sie suggerieren sogar, dass ihre Geschichten göttlichen Ursprungs oder zumindest von Leuten stammen, die einem Gott oder dem Satan leibhaftig begegnet sein wollen. Somit sind sie als Lügner zu brandmarken, oder als arme Irre oder Spinner.
Wer heute weiß, dass solche Geschichten wie die ersten sieben Tage der Welt oder auch die Vernichtung des gesamten Lebens auf der Erde mit Ausnahme der Familie Noah oder hundert andere nur Fantasieprodukte früher lebender Menschen sind, der kann nicht an Götter, Teufel oder Himmelfahrten glauben.
Zitat:Der Schriftsteller J.R.R. Tolkien hat auch nie behauptet, dass seine erfundenen Erzählungen wahr sind. Dennoch gibt es ein paar Fans, die behaupten, Tolkien habe das alles selber erlebt.
Merkst Du was? Was die Fans behaupten, ist nicht dem Autor vorzuwerfen.
Die Schöpfungserzählungen können durchaus genauso wie die Volksmärchen lange von Mund zu Mund weitererzählt worden sein, bis sie jemand aufschrieb.
Ja natürlich ist es so. Und natürlich nimmt keiner "den Verfassern" - besser Erfindern - uralter Mythen übel, dass sie es taten. Es sind immer - immer - die Menschen, die diese Geschichten zur Wahrheit erklären und alle andern, vor allem die ihnen nicht Folgenden unterdrücken und bekämpfen, andere ihren eigenen Vorstellungen unterwerfen wollen.
Daran hat sich nicht wirklich etwas Wesentliches geändert. Es gibt Bestrebungen von christlich gebundenen Leuten, die "Gott" in die europäische Verfassung einbringen und damit dem modernen Gesamteuropa als verbindlich erklären wollen!
Oder ich erinnere nochmal an Stoibers Forderung, Gotteslästerung wieder mit Gefängnis zu bestrafen, weil sie "die religiösen Gefühle der Christen verletzen" würde!
Wer fragt aber nach der Verletzung der nichtreligiösen Gefühle und der Intelligenz von Ungläubigen?
Lässt man "die Fans" gewähren, haben wir den Salat. Wieder einmal. So ist der Mensch nun mal.
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später vielleicht mehr.
Danke für deinen sachlichen Beitrag.
„Die Kunst weise zu sein ist die Kunst zu wissen, was man übersehen hat.“ (William James)