23-10-2011, 14:43
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Die moderne Theologie ist ja nun auch schon alt. Sie begann in der Zeit der Aufklärung, also vor rund 300 Jahren, und die historisch-kritische Forschung begann vor rund 100 Jahren.
Sie spricht aber nicht einstimmig, die Theologen streiten auch untereinander. Dennoch sind sie in der Basis einig:
die Schriften, die später als Bibel zusammengafasst wurden, sind aus der Zeit und der Kultur heraus, in der sie entstanden sind, zu verstehen.
Unabhängig von der Bibel versuchte Paul Tillich - evangelischer und sehr einflussreicher Theologe - den tradierten Gottesbegriff aufzulösen und sagte: "In der Tiefe ist Wahrheit". Mit Tiefe meinte er: das tiefe Fragen des Menschen nach dem, was ist.
Was Jesus betrifft:
In diesem Forum hier war vor Jahren einmal eine lebhafte Diskussion (der Thread ist bei einem Forumabsturz zerstört worden) zwischen Christen bezüglich der Opfertheorie Jesu. Sie wurde hier im Forum abgelehnt. Man erwähnte einen Theologen Klaus-Peter Jörns, den ich damals nicht kannte. Aber dieser Theologe - er war Pfarrer und dann Professor, ist jetzt pensioniert - ist zur Zeit vortragsmäßig noch immer unterwegs und wirbt dafür, das Abendmahl in der alten Form abzuschaffen, da es eben auf dem Opfergedanken beruhe, der nicht haltbar sei.
Andere Theologen lehnen Paulus als glaubwürdigen Deuter Jesu ab. Es ist erstaunlich, dass die Evangelikalen sich fast nur auf Paulus beziehen. Denkt man sich Paulus weg, dann kommt man auf ein anderes Jesus-Bild.
Intetressant ist in dem Zusammenhang der Pfarrer und promovierte Theologe Hermann Detering - er war bis vor kurzem noch evangelischer Pfarrer in Berlin, ist jetzt aber im Ruhestand, wie ich lese -, der eine Internetseite "Radikalkritik" geschaffen hat, in der die Echtheit der Paulusbriefe sehr radikal angezweifelt wird.
Jetzt hat er ein Buch veröffentlicht, dass auch die historische Existenz Jesu anzweifelt: „Falsche Zeugen. Außerchristliche Jesuszeugnisse auf dem Prüfstand“
Hier die Website: *http://www.radikalkritik.de/
Dort wird auch auf ein Interview mit Detering zu seinem neuen Buch hingewiesen, das man auf der Website des Humanistischen Pressedienstes nachlesen kann:
*http://hpd.de/node/12044
In der Weise hat Detering schon immer geredet und trotzdem seinen Pfarrdienst versehen. Diese Dinge schließen sich offensichtlich nicht aus. Detering begründet am Ende seines Interviews auch, warum.
(22-10-2011, 17:41)gio schrieb: mich würde interessieren wie " die moderne Theologie" die Bibel deutet. Z.B
Zur Schöpfungsgeschichte
Zu Gott , zum Teufel, zu Jesus .....
Weis das jemand?
Die moderne Theologie ist ja nun auch schon alt. Sie begann in der Zeit der Aufklärung, also vor rund 300 Jahren, und die historisch-kritische Forschung begann vor rund 100 Jahren.
Sie spricht aber nicht einstimmig, die Theologen streiten auch untereinander. Dennoch sind sie in der Basis einig:
die Schriften, die später als Bibel zusammengafasst wurden, sind aus der Zeit und der Kultur heraus, in der sie entstanden sind, zu verstehen.
Unabhängig von der Bibel versuchte Paul Tillich - evangelischer und sehr einflussreicher Theologe - den tradierten Gottesbegriff aufzulösen und sagte: "In der Tiefe ist Wahrheit". Mit Tiefe meinte er: das tiefe Fragen des Menschen nach dem, was ist.
Was Jesus betrifft:
In diesem Forum hier war vor Jahren einmal eine lebhafte Diskussion (der Thread ist bei einem Forumabsturz zerstört worden) zwischen Christen bezüglich der Opfertheorie Jesu. Sie wurde hier im Forum abgelehnt. Man erwähnte einen Theologen Klaus-Peter Jörns, den ich damals nicht kannte. Aber dieser Theologe - er war Pfarrer und dann Professor, ist jetzt pensioniert - ist zur Zeit vortragsmäßig noch immer unterwegs und wirbt dafür, das Abendmahl in der alten Form abzuschaffen, da es eben auf dem Opfergedanken beruhe, der nicht haltbar sei.
Andere Theologen lehnen Paulus als glaubwürdigen Deuter Jesu ab. Es ist erstaunlich, dass die Evangelikalen sich fast nur auf Paulus beziehen. Denkt man sich Paulus weg, dann kommt man auf ein anderes Jesus-Bild.
Intetressant ist in dem Zusammenhang der Pfarrer und promovierte Theologe Hermann Detering - er war bis vor kurzem noch evangelischer Pfarrer in Berlin, ist jetzt aber im Ruhestand, wie ich lese -, der eine Internetseite "Radikalkritik" geschaffen hat, in der die Echtheit der Paulusbriefe sehr radikal angezweifelt wird.
Jetzt hat er ein Buch veröffentlicht, dass auch die historische Existenz Jesu anzweifelt: „Falsche Zeugen. Außerchristliche Jesuszeugnisse auf dem Prüfstand“
Hier die Website: *http://www.radikalkritik.de/
Dort wird auch auf ein Interview mit Detering zu seinem neuen Buch hingewiesen, das man auf der Website des Humanistischen Pressedienstes nachlesen kann:
*http://hpd.de/node/12044
In der Weise hat Detering schon immer geredet und trotzdem seinen Pfarrdienst versehen. Diese Dinge schließen sich offensichtlich nicht aus. Detering begründet am Ende seines Interviews auch, warum.