25-10-2011, 15:28
Karla schrieb:..., beruht auf unwissenschaftlichem Denken
Unwissenschaftliches Denken. Ein Reizwort! Das ist Dir mit Sicherheit bewusst.
Ich weiß mich im Einvernehmen mit der maßgeblichen theologischen und historischen Wissenschaft und reiche den Vorwurf an Dich zurück.
Zitat:Wer sollte es mir denn untersagen dürfen,…
Natürlich untersage ich nichts! Auch das ist eine Unterstellung. Ich kritisiere Deine These (die Du als Hypothese bezeichnest), weiter nichts.
Ekkard schrieb:Sagen wir so: Die Quellenlage gibt mehr nicht her. Die gegenwärtige Erfahrung mit Verfolgungen zeigt ein anderes Bild: Recht und Gesetz ist das, was aufgeschrieben wird. Die tägliche Angst, die tatsächlichen politisch-religiös motivierten Morde schlagen sich nicht in diesen Quellen nieder, weil sie unserem Jahrhundert nicht würdig waren. Zumindest bestand subjektiv das Gefühl der Furcht und eben auch die Gefahr einer angstbedingten Leugnung des neuen Glaubens, der offenbar für die (historisch gesehen, unwichtigen) Unteprivilegierten sehr attraktiv war.
Dennoch ist es unwissenschaftlich, die kritisierte Behauptung als Faktum hinzustellen.
Man muss nicht jede Spekulation als gegeben hinnehmen, nur weil sie mit "wissenschaftlichem Denken" begründet wird.
Wenn also jemand sagt, dass in der Zeit des Entstehens des Matthäus-Textes
'praktisch permanent "abgeholt" und gefoltert oder ermordet'
wurde, ohne einen Beleg vorweisen zu können, hat das mit (Geschichts-)Wissenschaft nicht zu tun.
Wenn dann auch noch unterstellt wird, diese These sei nur deshalb nicht zugänglich, weil es am wissenschaftlichen Denken fehle, dann halte ich fest, dass solches Sagen nur aus einer, die Geschichtswissenschaft betreffenden Ahnungslosigkeit heraus resultieren kann.
In christlichen (und anderen) Texten der Antike sind sehr wohl Hinweise auf Verfolgungen aufzufinden, wenn solche stattgefunden haben. Wir können das gerne im Detail diskutieren.
MfG B.

