(12-11-2011, 00:49)indymaya schrieb: Klar kann jeder Wissenschaftler Gott ausschließen um sich selbst einen großen Namen zu machen.Lieber Indymaya,
du hast das Anliegen der naturwissenschaftlichen Methodik nicht verstanden. Dir und anderen ist die Entität Gott als Deutung wichtig, ohne Rücksicht darauf, dass der Begriff nur angewendet werden kann, wenn es um menschliche Beziehungen zur Umwelt oder den Artgenossen geht. Der Begriff kann nicht angewandt werden, wenn Sachbezüge behandelt werden. Dort ist er sinnleer. Deshalb heuchelt die Anwendung des Glaubens auf Sachbezüge eine Heiligkeit, die diese gar nicht haben können. Wir hatten entsprechende Beispiele zwar bereits im Forum. Aber vielleicht noch eins: So ist z.B. das Zusammenspiel der Bausteine eines Computers und dessen Versorgung mit Strom keine heilige Sache des Glaubens sondern des Wissens und der Ingenieurskunst. Warum soll es bei irgendwelchen anderen Sachbezügen so total anders sein?
(12-11-2011, 00:49)indymaya schrieb: J. Bauer lehnt Kreationismus ab, gesteht aber jedem zu, sich eigene Gedanken zum Thema des Seins und Werdens zu machen, mit oder ohne Gott.Dem widerspricht ja hier niemand. Gleichwohl ist Gundis Einwand berechtigt: Wer Glaubensinhalte Sachbeschreibungen entgegnet, noch dazu als Lüge abtut, begibt sich in den Bereich der Kategorienfehler - mit der Folge, dass er nicht mehr ernst genommen werden kann.
(12-11-2011, 00:49)indymaya schrieb: Seine These ist, daß "Transportable Elements" der eigenliche Motor der Evolution und der daraus entstandenen und entstehenden Arten sind. Seine Theorie widerspricht Darwin , er sieht ein kreatives Potenzial und keine Selektion oder den Zufall.Dass eine Sachtheorie bei neueren Erkenntnissen verändert werden muss - und wird, ist unbestritten. Ich persönlich sehe kein "kreatives Potenzial" und sehr wohl Selektion durch Umweltbedingungen. Zu letzteren gehört die Existenz von "Fressfeinden". Die ersten höheren Lebensformen auf Erden waren sanfte Gesellen ohne Klauen und Zähne. Als Letztere sich einmal als förderlich erwiesen hatten, konnten kaum noch solche "sanften Gesellen" überleben. Die Folgen sind ja sichtbar. Gleichwohl existieren sie weiter in Form unserer Quallen. Auch die Einzeller überlebten und bilden heute von den Kilogrammen her die Hauptmasse irdischen Lebens. Die "höheren Lebensformen" sind dagegen
Leichtgewichte.
Zum Schluss: Von "Zufall" kann bei der Evolution keine Rede (mehr) sein. Ich weiß nicht, ob du das Würfelspiel "Kniffel" (Jazzy, ...) kennst. Jeder einzelne Wurf ist eine endliche Variation der Ziffern von 1 - 6 auf fünf Würfeln. Der einzelne Wurf ist zufällig - ja! Das Spielergebnis wird aber durch die als "wertvoll" definierte Auswahl bestimmt, also durch Selektion. Die Spielregeln sind ein Modell für die Umwelt.
Wenn dir religiöse Deutungen lieber sind: Gott ist der Erfinder der Spielregeln, was aber sachlich nichts am Spiel ändert, das ich vollkommen ohne Bezug auf den Erfinder beschreiben kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard