01-02-2005, 10:29
Mariamante schrieb:Das Wort sünde hängt meines Wissens mit dem Wort Sonderung zusammen. Sünde ist daher, was uns von Gott trennt.Hallo Mariamante,
so habe ich das auch verstanden. Dieser Sachverhalt macht den Menschen allerdings zu einem Gegenüber zu Gott in fast jeder Situation. Und erst die Liebe Gottes zu Seiner Schöpfung holt uns aus dieser Opposition zurück.
Mariamante schrieb:Wenn wir die Liebe zu Gott, den Menschen als unsere wichtigste Aufgabe sehen, dann ist Sünde alles, was diese Liebe verletzt.Mit der "Liebe zu Gott" können wir es halten, wie wir wollen. Es spielt letztlich keine Rolle. Mit der Liebe zu den Menschen verhält es sich anders. Unsere Aufgabe im Leben ist zunächst einmal, alle Handlungen durchzuführen, die uns leben lassen. Wir müssen nur neben den erwünschten Wirkungen für uns die Nebenwirkungen (für uns und andere) bedenken und gegebenenfalls für Ausgleich sorgen. Die Liebe zu den Menschen (übrigens auch zur Umwelt) äußert sich darin, dass wir ihnen Recht und Raum einräumen und notfalls auf eigene Vorteile verzichten.
Mariamante schrieb:Dass aber Liebe und Wahrheit nicht getrennt werden, möchte ich einleiten.Sorry, was hat Lieben mit Wahrheit (welche?) zu tun? Meinst du "Wahrhaftigkeit"?
Mariamante schrieb:Denn so wie Gott seinen Heiligen manche Prüfung auflegte und sie auf manchmal beschwerlichen Wegen reifen ließ, so "fordert" die Liebe m.E. auch den Geliebten heraus.Meinst du: Gott ist von unserer Liebe zu Ihm beeindruckt? Schwer einzusehen!
Mariamante schrieb:Je mehr wir in der Liebe wachsen, umso mehr erkennen wir auch was uns vom Geliebten trennt. Wer zu Gott eine innige Beziehung hat, sieht (ohne jetzt skrupulant zu sein) gar manches als sündhaft an, was anderen (noch) gleichgültig ist.Sätze dieser Art hinterlassen bei mir einen schalen Geschmack. "Was soll's?", frage ich mich. Echte Liebe - so meine Erfahrung - sieht an den Macken, manchmal auch Unverschämtheiten, des Geliebten vorbei. Wichtig ist die Beziehung, obwohl das Verhalten der Partner problembeladen ist. Also sage ich eher: Verzeih' mir, wie ich dir verzeihen will.
Das beste Beispiel ist ein schweigender Gott, der zugleich uns machen lässt und trotzdem eine Welt vorhält, die uns leben lässt. Aus dieser Beziehung können wir nie heraus fallen. Aber wir können unser Menschenleben untereinander einfach gestalten oder mit Konflikten aufladen - wir haben die Wahl!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

