13-01-2012, 12:20
(12-01-2012, 18:05)Mustafa schrieb: Das ist einfach nicht wahr.
Diese Sichtweise mag unter naturalistisch geprägten "Religionskritikern" üblich sein, aber das wars auch schon.
Ansonsten gibt es sehr viele verschiedene Sichtweisen auf Religion.
Ich hatte hier schon Nietzsche genannt, der auch in den Aufklärern (auch wenn sie sich "Atheisten" nannten) nur versteckte Christen sah.
Heidegger hingegen sah wiederum sogar in Nietzsches Philosophie eine Form von Religion.
Dieses "übliche" Bild von Religion halte ich für eine höchst oberflächliche Betrachtung, die mehr dem Zweck dient, das Feindbild "Religion" aufrechtzuerhalten, als sich wirklich religiöse Mechanismen anzusehen.
Ansonsten finde ich keineswegs, dass ich aus Religion etwas "indifferentes" machen würde. Im Gegenteil. Mir geht es doch gerade um differenzierte Betrachtung, und die Fragen wo sich denn nun genau religiöse Mechanismen abspielen und wo nicht.
Mir ist aber natürlich klar, dass Atheisten es äußerst ungern hören, wenn man ihnen sagt, dass sie auch nur glauben und vertrauen würden.
Sie wollen sich von "Religion" abheben, weil sie meinen, damit etwas "klügeres" zu sein... scheint mir.
Der Vorwurf läuft komplett ins Leere. Ich hatte diese Sichtweise schon, als ich noch gar kein Atheist war. Sie enthält auch keinerlei Wertung.
Genau wie quasi jeder Gläubige in meinem Umfeld, mit dem ich darüber gesprochen habe, "übernatürliches" oder wenn du willst transzendentes als zentralen Bestandteil von Religion begreift und sie damit gegen andere "weltliche" Ideologien abgrenzt.
Und was den letzten Absatz angeht, das ist einfach grundfalsch. Nur macht es keinen Sinn, darüber zu diskutieren, weil du das einfach so sehen willst. Von mir aus.
Erst wenn es um unbedeutenden Kleinkram geht, werden Auseinandersetzungen wirklich bitter.