13-01-2012, 23:42
(13-01-2012, 23:09)NegatroN schrieb: Nach deiner Definition gibt es keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen "weltlichen" Ideologien und solchen, den Glauben an ein übernatürliches Element (wie eben z.B. einen Gott) beinhalten mehr. Kommunismus wäre nicht grundsätzlich anders als das Christentum.
Ich sehe den grundsätzlichen Unterschied darin, dass sich Ideologien auf ein Menschen- und Gesellschaftsbild und dessen politische Umsetzung begrenzen.
Bei Religion geht es dazu noch um das ganze Weltbild und eben um Werte, auf die man vertraut.
Die Grenzen sind aber tatsächlich fließend.
(13-01-2012, 23:09)NegatroN schrieb: Und ich bezweifle auch einfach, dass die meisten Gläubigen sich mit einem Religionsbegriff anfreunden können, der "Glauben" nicht beinhaltet.
Und zwar religiösen Glauben, also keine Überzeugung, die auf Belegen und Beweisen beruht, sondern auf dem tief empfundenen und erlebten Glauben an etwas, das über naturalistische Erkenntnisse hinaus geht.
Was heißt hier "Glauben nicht enthalten" ?
Meine Definition stützt sich doch gerade auf Glauben und Vertrauen !
Und natürlich meine ich damit tief empfundenen Glauben.
Ich habe ihn ja auch abgegrenzt von "tiefen Überzeugungen, die auf Belegen und Beweisen beruhen", aber in dem Moment weggeworfen werden, sobald es neue "Belege und Beweise" gibt.
Man glaubt an "mehr". Man sieht zusätzlich zu den naturalistischen Erkenntnissen etwas in der Welt, woran man glaubt.
Und das ist nicht im naturwissenschaftlichen Sinne gemeint !
Das Mißverständnis liegt womöglich in dem Irrtum, Religion würde sich um Naturwissenschaft und dessen Definitionen von "übernatürlich" kümmern.