(22-01-2012, 00:00)Mustafa schrieb: Ich habe niemals einen Kleintierzüchterverein als Religion verkaufen wollen
so, wie ich das verstanden habe, ist deine definition von "religion" so weit gefaßt, daß auch der kleintierzüchterverein darunter fällt
(22-01-2012, 00:00)Mustafa schrieb: Bitte zitiere vollständig, da kommt nämlich noch :
"Höchstens von Instrumentalisierung von Religion".
Und genau das sind Kreuzzüge, Dschihad,etc.
sicher doch. nur widerspricht das völlig dem vorangestellten
"Weit und breit keine Spur von Religion"
wäre die religion nicht da (von wegen "Weit und breit keine Spur von Religion"), könnte sie auch nicht "instrumentalisiert" werden. und genau das kreide ich ja der religion an - daß sie per se, nämlich qua bezug auf die transzendente autorität, sehr leicht zu "instrumentalisieren" ist
(22-01-2012, 00:00)Mustafa schrieb: Warum willst du hier die politischen und sonstigen sozialen Zusammenhänge leugnen und alles "der Religion" ankreiden ?
das tu ich keineswegs. nur gibt es neben "politischen und sonstigen sozialen" zusammenhängen eben auch den mit der religion - welchen du aber gegen jeden realbefund leugnest mit "Weit und breit keine Spur von Religion"
(22-01-2012, 00:00)Mustafa schrieb: Du sprachst davon, dass die Menschenwürde eine Vereinbarung ist,
also wollte ich wissen, ob du sie für dich lediglich als Vereinbarung ansiehst, oder eben doch als ethische Richtlinie, der du vertraust und der du dich auch innerlich verbunden fühlst, ungeachtet aktueller Vereinbarungen politischer Natur
und was hat das damit zu tun, daß ich persönlich mit allen anderen eine vereinbarung abgeschlossen haben müßte?
ich wiederhole es gern: für mich ist das konzept der menschenwürde eine vereinbarung, ein konzept, auf welches man sich gegenseitig geeinigt hat. und es stimmt mit meiner persönlichen ansicht überein, wie ein gedeihliches miteinander zu gewährleisten sei
ich lasse mir deshalb aber keinen religiösen oder esoterischen überbau anhängen
(22-01-2012, 00:00)Mustafa schrieb: Heißt das, dass du mit der Menschenwürde wirklich gar nichts verbindest, als "lediglich eine Vereinbarung", die man auch schnell mal ändern könnte ?
Hat sie keinen Wert für dich ?
wie kommst du auf die absurde idee, eine vereinbarung hätte keinen wert und könnte jederzeit "schnell mal" geändert werden?
na, mit dir möchte ich ja keine geschäfte machen müssen...
(22-01-2012, 00:00)Mustafa schrieb: Von der Rationalisierung der vermittelten Kulturinhalte sprach ich schon.
Aber das ist ja nun kein Unterscheidungsmerkmal zu Religion
der unterschied liegt in dem, was rationalisiert wird. und was man darunter verstehen soll, eine transzendente autorität zu rationalisieren, das erklär mir doch bitte mal
(22-01-2012, 00:00)Mustafa schrieb: Soll ich das wirklich nochmal ausführen ?
ja, bitte!
denn bisher erscheinen mir deine ausführungen recht widersprüchlich
(22-01-2012, 00:00)Mustafa schrieb: Ich habe in all meinen Beiträgen hier immer das Gleiche gesagt, nämlich dass ich in entsprechenden Formen des Glaubens und Vertrauens religiöse Handlungen sehe.
Und zwar ungeachtet dessen, in welcher Form die Botschaft des Glaubens nun rübergebracht wird
sorry, aber eine konkrete und eindeutige definition von "religion" ist das nicht. insofern halte ichmeine frage aufrecht: welche aussage willst du denn eigentlich machen?
denn wir müßten jetzt klären, was denn nun "glauben" und dessen "botschaft" sein sollen
der glaube an die nützlichkeit der kleintierzucht und dessen botschaft in form des vereinsblättchens - oder nicht eben doch der glaube an einen "gott" oder ähnliches und dessen "botschaft" z.b. in form "heiliger schriften"?
anders gesagt: gehts dir um form oder inhalt?
für mich ist "religion" eine frage des inhalts, nicht der form bzw. seiner verpackung
(22-01-2012, 00:00)Mustafa schrieb: Einfach alles "der Religion" zuzuschieben ist Quatsch und führt nur zu den bekannten Vorurteilen
nur tut das ja auch keiner. allerdings braucht man nur mal darauf hinzuweisen, daß und wo religion eben auch zu üblem führt,und schon jaulen gläubische wie du und eure unterstützer, selbst wenn sie sich in diesem forum als "agnostiker" bezeichnen, auf, daß der religion pauschal alles übel der welt angekreidet würde
also noch mal langsam zum mitschreiben:
religion ist nicht per se böse, sie ist auch nicht an allem bösen schuld. wo sie aber böses hervorbringt und zu verantworten hat, werde ich das auch weiterhin beim namen nennen
(22-01-2012, 00:00)Mustafa schrieb: Ebenso halte ich es für falsch, da eine künstliche Grenze zwischen "Religiösen" und "Ungläubigen" zu schaffen, wo sich die Weltbilder nur in Oberflächlichkeiten unterscheiden
kaum ein religiös gläubiger würde seinen gott und den glauben daran als "Oberflächlichkeit" ansehen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)