09-02-2012, 18:33
(08-02-2012, 22:34)humanist schrieb: Wieso hat Dawkins unrecht? Es ist höchst unwahrscheinlich, dass es Gott gibt. Nur weil Gläubige dessen Existenz annehmen, macht es das nicht wahrscheinlicher. Weswegen sollte die Naturwissenschaft keine Aussagen über einen Gott treffen können, wenn es ihn gibt? Weil du postulierst, dass er nicht erklärbar ist? Das kannst du überhaupt nicht wissen.Wenn es einen Gott mit den Eigenschaften einer Allzuständigkeit und unendlichem Wesen gibt, so gäbe es wohl (mindestens) ein "Gottesexperiment", welches wenigstens empirische (immer gleichartige) Teilinformationen über dieses All-Wesen heraus brächte. So grausam sich mittelalterliche Gottesurteile auch ausnehmen mögen, eines zeigen sie gewiss: Immer gleichartige Informationen lieferten sie nicht.
Andererseits wären diese Informationen nie vollständig aufgrund der Prämissen "unendlich", "allmächtig" usw. Wir wissen aber, das unvollständige Information so gut wie Lüge ist. Man kann sich nicht darauf verlassen.
All' das veranlasst mich, Gott an ganz anderer Stelle, nämlich im Beziehungsgeflecht des Menschen mit seinen Mitmenschen und seiner Welt zu suchen. Und zu fragen: Weshalb glaube ich Gott? Und da scheint mir die Antwort auch zu liegen. Die Tradition hat die Folgen des Vertrauens in eine "höhere Macht" ganz klar zu Tage gefördert - vor allem, wenn ich mir die ausufernden - auch religiösen - Ideologien ansehe, die über Leichen gehen: "Höre nicht auf die (ideologischen, autoritären, populistischen, interessenbehafteten) Einflüsterungen von Menschen!"
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

