14-02-2012, 10:29
(10-09-2009, 08:55)Romero schrieb: Also die Feiertage find ich gut
Typisches Schmarotzertum. Ehrlich gesagt wäre ich als Materialist / Atheist für die Abschaffung der religiösen Feiertage. Und zwar aller religiösen. Da die Gesellschaft keineswegs nur aus Mitgliedern dieser Kirchen bzw. Religonsgemeinschaften besteht, sondern eben auch aus Atheisten, die von Kirche nichts wissen wollen, ist die Abschaffung eigentlich längst überfällig.
Säkularisierung ist ein schönes Wort, womit das Volk in der Mehrheit allerdings kaum was anfangen kann. "Verweltlichung" kann bei der Trennung jeglicher Politik und jeglichen Staatswesens und -gebarens nur ein Zwischenschritt sein, allerdings ein durchaus notwendiger und daher äußerst wichtiger.
Trennung würde jedoch viel weiter gehn, als es derzeit der Fall ist. Die Politik meint doch immer noch, sie müsse die Religion schützen und hätscheln, wahrscheinlich weil so viele Menschen irgendwie religiös sind und sie die Unterstützung dieser Volksmenge brauchen würde.
Dass unser Staat keineswegs von Religion getrennt ist, zeigt allein schon die Tatsache, dass eine religiöse Partei, nein sogar zwei religiöse Parteien das Land regieren. Die Verzahnung von Politik und Religion, von Staat und Kirche bzw. Religionsgemeinschaften geht allerdings viel weiter als man gemeinhin annimmt, wenn man z.B. an die Einziehung des Kirchenmitgliedsbeitrages (irreführenderweise leider noch immer Kirchensteuer genannt) durch den Staat oder an den Religionsunterricht an staatlichen Schulen denkt.
Ich wiederhole mal, was ich andernorts bereits veröffentlicht habe:
Zitat:Religion ist reine Glaubenssache und kann erwiesenermaßen nicht moralisches oder sonstwas für ein Leitbild für die Politik oder gar für Bildung (das schon gar nicht! Am Ende wird noch das Lehren von bestimmten, der Religion widersprechenden Naturwissenschaften verboten und die religiösen Dogmen in den Schulunterricht wiedereingeführt!) sein. Sie ist es allein für religiöse Menschen. Gegenüber Atheisten oder Andersgläubigen verhält sich christliche, vor allem katholische Kirche und auch der Islam wie bekannt keineswegs loyal, sondern ablehnend bis feindlich.
Im Grunde ist es für Atheisten bereits unerträglich, dass Parteien, die einer dieser Kirchen und also auch deren religiösen Vorstellungen verpflichtet sind, die Politik seit Jahrzehnten (mit)bestimmen. Allein aus diesem Grund sollten alle Nicht-C's bei jeder Wahl diese Parteien abwählen. Es fehlt bloß noch, dass es bald auch eine M-oder I-Partei gibt, die dann bekanntlich mit erheblich "forscheren" Methoden als die C-Parteien zur Macht streben wird. Diese wird dann zwar nicht mit der Bibel auf Ungläubige einschlagen, sondern mit dem Koran, aber das eine Buch ist soviel wert wie das andere.
Politik darf niemals mehr für die Durchsetzung einer bestimmten Religion oder für den religiösen Machtkampf unterschiedlicher Religionsgemeinschaften und deren Machthaber missbraucht werden.
Fazit: Man sollte Parteien, die einer bestimmten Religion verpflichtet sind, generell nicht zu Wahlen zulassen. Allein politische Zielstellungen sollten erlaubt sein, wie Sozial-, Wirtschafts-, Umwelt-, Rentner- oder Familienparteien etc.
„Die Kunst weise zu sein ist die Kunst zu wissen, was man übersehen hat.“ (William James)