18-02-2012, 00:22
Nun, anfangs waren "die Christen" nicht die strahlenden, Geschichte schreibenden Sieger. Ob "die Christen" jemals wirklich Sieger waren, bleibt offen. Eher hat die weltliche Macht im ausgehenden 4. Jahrhundert das Christentum für sich als Staatsideologie okkupiert. Und das ist fast bis heute so geblieben.
Der eben besprochene große Widerspruch wird allerdings nicht erhoben worden sein. Die Antike im ersten nachchristlichen Jahrhundert ist - jedenfalls soweit es das einfache Volk und die Sklaven betraf - von einem durchaus narrativen (erzählendem) mysthischen Denken geprägt. Ein leeres Grab und wunderliche Begleitumstände, spannend erzählt transportieren sehr viel Überzeugungskraft. Nach Beweisen hat damals gewiss niemand gefragt.
Und heute? Ich halte Sachebene und Deutungsebene sorgfältig auseinander. Es gibt keine Sachargumente für einen bestimmten Glauben, sondern bestenfalls dafür, einen gesamtgesellschaftlichen modus vivendi zu finden und aufrecht zu erhalten, damit es anständig, gerecht und halbwegs lebenswert zugeht, sich die Mitmenschen also weitgehend vertrauenswürdig erweisen (wenigstens in der Mehrheit). Wie so etwas erzählt und ausgeschmückt wird, halte ich für "dichterische Freiheit".
Gesetze und sonstige Regeln sind nicht das Primäre, sondern Ausfluss einer antrainierten Haltung auf der Gefühlsebene. Religion zu hassen und Jesus zu lieben, fällt genau in dieses Schema. Wir handeln danach, wofür wir uns begeistern können! Tradition (Religion) hat ein Verfallsdatum und braucht permanente Reformation - wahrscheinlich häufiger als alle 500 Jahre.
Der eben besprochene große Widerspruch wird allerdings nicht erhoben worden sein. Die Antike im ersten nachchristlichen Jahrhundert ist - jedenfalls soweit es das einfache Volk und die Sklaven betraf - von einem durchaus narrativen (erzählendem) mysthischen Denken geprägt. Ein leeres Grab und wunderliche Begleitumstände, spannend erzählt transportieren sehr viel Überzeugungskraft. Nach Beweisen hat damals gewiss niemand gefragt.
Und heute? Ich halte Sachebene und Deutungsebene sorgfältig auseinander. Es gibt keine Sachargumente für einen bestimmten Glauben, sondern bestenfalls dafür, einen gesamtgesellschaftlichen modus vivendi zu finden und aufrecht zu erhalten, damit es anständig, gerecht und halbwegs lebenswert zugeht, sich die Mitmenschen also weitgehend vertrauenswürdig erweisen (wenigstens in der Mehrheit). Wie so etwas erzählt und ausgeschmückt wird, halte ich für "dichterische Freiheit".
Gesetze und sonstige Regeln sind nicht das Primäre, sondern Ausfluss einer antrainierten Haltung auf der Gefühlsebene. Religion zu hassen und Jesus zu lieben, fällt genau in dieses Schema. Wir handeln danach, wofür wir uns begeistern können! Tradition (Religion) hat ein Verfallsdatum und braucht permanente Reformation - wahrscheinlich häufiger als alle 500 Jahre.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard