04-03-2012, 11:56
(04-03-2012, 07:56)dalberg schrieb: Die katholische Kirche - und wohl auch die evangelischen Kirchen (vom Islam weiß ich das nicht so genau) - bieten in ihren Lehren ein vergleichsweise zum Staat sehr verfeinertes System göttlicher Konseqenzen für Menschenrechtsverstöße an
rofl
das hat sie ja keineswegs daran gehindert, selbst schwerste menschenrechtsverstöße zu begehen und das auch heute noch zu tun - denk nur mal an das menschenrecht auf sexuelle selbstbsetimmung, um mit etwas vergleichsweise harmlosem anzufangen
(04-03-2012, 07:56)dalberg schrieb: Da gibt es das Angebot der Sühne und Wiedergutmachung über die sogenannten Liebesreue: Aus Einsicht und Entgegenkommen gegenüber einem ihn liebenden Gott, kann der Christ Verletzungen an seinen Mitmenschen bereuen, sühnen und wiedergutmachen und für diese Umkehr ewigen Lohn empfangen
der nichtchrist braucht dazu keinen "gott" und tut es auch nicht um eine slohnes willen, sondern bereut und macht wieder gut aus eigener einsicht
(04-03-2012, 07:56)dalberg schrieb: Mein Eindruck: Etwas so Originelles wie eine Belohnung in einem Himmel (Ewiges Sein in der beglückenden Gegenwart des Schöpfers), bzw. lediglich die konseqente zeitweilige bis im Extremfall dauerhafte Verweigerung dieses Glückszustandes als Hölle (Feuer ist out!) hat der Staat leider nicht zu Verfügung
stimmt
etwas so "originelles" wie ggf. leere und nicht einklagbare versprechungen ist eher betrügerischen schneeballsystemen vorbehalten
(04-03-2012, 07:56)dalberg schrieb: Dass Theorie und vor allem Praxis göttlichen Gerechtigkeit in und durch die Kirche als von Menschen geführter Institution trotz göttlicher Eingebung hier in der Welt noch leicht bis kräftig dem Ideal der Gottesliebe und Menschenliebe nachhinkt, ist leicht erkennbar, wird aber, nicht zuletzt nach einem längeren Blick in den Spiegel, als Teil irdischer Wirklichkeit von nachdenklichen Menschen mit einem Seufzer erduldet
wer darüber ernsthaft und grundlegend nachdenkt, wird sich eher fragen, wozu er das ganze denn dann braucht. in der praxis nicht so funktionierende systeme wie im idealfall vorgesehen findet man auch ganz ohne vorheriges gottespostulat
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

