05-03-2012, 12:37
Ich darf mal an das anknüpfen, was ich unter einem ganz anderen Thema schrieb. Es ging damals um die Genesis, aber für die Verfasser des Neuen Testaments gilt Ähnliches. Was sollen diese Texte?
Auch die Texte des Neuen Testaments sollen Glaubenszeugnisse sein und haben Bekenntnischarakter. Im Gegensatz zur Genesis knüpfen sie an einen historischen Kern um einen jüdischen Wanderprediger, der, wie viele andere, gekreuzigt wurde, weil er als Aufrührer wirkte. Zu Recht oder nicht, kann man nicht wissen. Die Bekenntnisse sagen, er sei im Sinne der Gottesknechtlieder (nach Jesaja) "unschuldig" hingerichtet worden als "Lamm Gottes".
Ich habe als tiefgläubiger Mensch und Christ keinerlei Probleme damit, dass die "Berichte" neben dem historischen Kern Legendencharakter haben. Ein Glaube, der sich an historische Tatsachen klammert, verharrt in der Welt und führt über Kurz oder Lang entweder zur ignoranten Verweigerung von Tatsachen oder erliegt dem berechtigten Zweifel.
(17-09-2009, 01:05)Ekkard schrieb: Bei einer vernünftigen, ontologischen Betrachtung der Genesis, kann man leicht dahinter kommen, dass sie der Prototyp eines Glaubensbekenntnisses ist. Das Dasein des Menschen und seine Mitwelt werden auf Gott hin geordnet. Etwas anderes sagt dieses Bekenntnis nicht.
Dass die Genesis wie ein historischer Bericht klingt, liegt an der narrativen Form alt-israelitischer Erzähler, die das So-Sein durch eine "Es ward ..."-Geschichte mitteilen. Man kann dies bereits daran erkennen, dass es ja niemanden gab, der bei der Aufrichtung der Schöpfung dabei gewesen sein kann. Wörtlich genommen, wäre die Genesis eine bedeutungslose Phantasiegeschichte.
Im Grunde ist der Mensch mit einem analytischen Verstand ausgerüstet, der mit seinen erfolgreichen Theorien mehr zum Lobe Gottes beiträgt, als Beharren auf Bibelinterpretationen, aus vorwissenschaftlicher Zeit.
Auch die Texte des Neuen Testaments sollen Glaubenszeugnisse sein und haben Bekenntnischarakter. Im Gegensatz zur Genesis knüpfen sie an einen historischen Kern um einen jüdischen Wanderprediger, der, wie viele andere, gekreuzigt wurde, weil er als Aufrührer wirkte. Zu Recht oder nicht, kann man nicht wissen. Die Bekenntnisse sagen, er sei im Sinne der Gottesknechtlieder (nach Jesaja) "unschuldig" hingerichtet worden als "Lamm Gottes".
Ich habe als tiefgläubiger Mensch und Christ keinerlei Probleme damit, dass die "Berichte" neben dem historischen Kern Legendencharakter haben. Ein Glaube, der sich an historische Tatsachen klammert, verharrt in der Welt und führt über Kurz oder Lang entweder zur ignoranten Verweigerung von Tatsachen oder erliegt dem berechtigten Zweifel.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard