27-03-2012, 12:50
(27-01-2012, 08:56)petronius schrieb: was soll das denn nun sein, jene nebulöse "religion an sich"?
Auch wenn wir das hier vielleicht schon durchgekaut hatten, kam mir gerade noch eine Antwort auf diese Frage in den Sinn:
Die Problematik liegt hier wohl in der Verwechselung einer Klasse (Oberbegriff) mit deren Repräsentanten. Mit "Religion an sich" ich die Klasse sämtlicher Religionen gemeint, während in vielen Argumentationen aber Einwände gegen deren Vertreter (Christentum, Islam usf.) hervorgebracht werden. Bestimmte Tatsachen werden auf gewisse der Religion scheinbar immanente Eigenschaften zurückgeführt (bspw. dass sie blinden Glauben lehren), was im konkreten Fall sicherlich auch richtig sein mag. Jedoch gehen die Eigenschaften eines Vertreters über die durch die Klasse selbst definierten Eigenschaften hinaus.
"Autos und Fahrräder" sind beispielsweise Vertreter der Klasse "Fortbewegungsmittel". Letzteres ist definiert als eine Klasse von Fahrzeugen und anderen Geräten zur Fortbewegung. Nun könnte man mit breiten Ausführungen auf die Umweltschädlichkeit vieler Fortbewegungsmittel und beispielhaft auf Flugzeuge, Autos und Schiffe (Öl, CO2, Umwelt...) verweisen und argumentieren, dass Fortbewegungsmittel eigentlich eine insgesamt schlechte Sache wären, was dann natürlich (fälschlicherweise) auch für Fahrräder, Skateboards und Rollstühle gelten müsste. Das ist schlicht non sequitur, Argumente gegen einzelne Arten von Fortbewegungsmitteln schließen "Fortbewegungsmittel an sich" nicht automatisch mit ein.

