Mitgefühl bedeutet nicht zwangsläufig Mitleid. Mitgefühl wird bei vielen Lebewesen ausgelöst durch Nervenzellen, die genau dann "feuern", wenn sie beim Gegenüber ein bestimmtes, eigenes Verhaltensmuster erkennen. Bei Primaten (also dem Menschen und einigen Affen) findet man diese sehr ausdifferenziert als "Spiegelneuronen". Mitleid wird aus deren Reaktionen nur, wenn es nicht um Jagd (Abschätzen, was die Beute tun wird) oder Futter(neid) geht, sondern um Schmerzverhalten. Und ich denke, der Mensch kann auch in dieser Wirkungsbeziehung sein Verhalten er- und umlernen. Anderenfalls hätte Erziehung, auch religiöse, keinen Sinn. In religiösen Lehren kommt viel Erziehungserfahrung zum Ausdruck - hinsichtlich des Mitleidens offensichtlich auch deren Notwendigkeit, weil der Mensch eben kein festliegendes Verhaltensrepertoire besitzt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard