19-04-2012, 15:16
"Deutungsebene":
Mag sein, dass das Auseinanderhalten verschiedener Beschreibungsebenen anstrengend ist. Aber sooo schwierig ist es nun auch wieder nicht:
Es gibt gerade in der Religion aber auch in der Literatur eine Menge Geschichten, die im Vordergrund Geschehnisse "berichten", deren Anliegen aber das soziologische Gefüge ist. Die Geschehnisse bilden die Bühne und die dargestellten Personen sind Theaterfiguren - selbst dann, wenn dahiner, wie im Falle Abrahams oder Jesu in der Vorzeit reale Menschen gestanden haben.
Die (natur- oder historisch-)wissenschaftliche Beschreibung orientiert sich an messbaren Ergebnissen und erhebt den Anspruch, allein der Sache (und nicht den menschlichen Beziehungen rundherum) verpflichtet zu sein.
Diese Kategorien sind klar erkennbar gegeneinander abgegrenzt, und "Sinn" gehört in die Beziehungs- oder Deutungsebene. Sinn kann man nur im Gefüge zwischen ICH und den ANDEREN finden. Das gilt selbst dann, wenn ich meinen Lebenssinn darin suche, Wissenschaft zu betreiben. Denn dieser Sinn vollzieht sich nicht in der Wissenschaft selbst, sondern in der Community um die Wissensermittlung (und der Leser ihrer Berichte) herum.
Umgekehrt ist es deshalb auch falsch, den Schöpfungsbericht mit der Weltentstehung zu verwechseln und mit "bildhafter Sprache" zu entschuldigen. Nein, dieser Mythos ordnet uns Menschen eine Welt zu, die nicht wir selbst erzeugt haben, und für die wir Verantwortung tragen. Immer da, wo es um Verantwortung oder Liebe oder dergleichen geht, befinden wir uns auf der Beziehungs- und Deutungsebene - ein sicherer Hinweis!
Mag sein, dass das Auseinanderhalten verschiedener Beschreibungsebenen anstrengend ist. Aber sooo schwierig ist es nun auch wieder nicht:
Es gibt gerade in der Religion aber auch in der Literatur eine Menge Geschichten, die im Vordergrund Geschehnisse "berichten", deren Anliegen aber das soziologische Gefüge ist. Die Geschehnisse bilden die Bühne und die dargestellten Personen sind Theaterfiguren - selbst dann, wenn dahiner, wie im Falle Abrahams oder Jesu in der Vorzeit reale Menschen gestanden haben.
Die (natur- oder historisch-)wissenschaftliche Beschreibung orientiert sich an messbaren Ergebnissen und erhebt den Anspruch, allein der Sache (und nicht den menschlichen Beziehungen rundherum) verpflichtet zu sein.
Diese Kategorien sind klar erkennbar gegeneinander abgegrenzt, und "Sinn" gehört in die Beziehungs- oder Deutungsebene. Sinn kann man nur im Gefüge zwischen ICH und den ANDEREN finden. Das gilt selbst dann, wenn ich meinen Lebenssinn darin suche, Wissenschaft zu betreiben. Denn dieser Sinn vollzieht sich nicht in der Wissenschaft selbst, sondern in der Community um die Wissensermittlung (und der Leser ihrer Berichte) herum.
Umgekehrt ist es deshalb auch falsch, den Schöpfungsbericht mit der Weltentstehung zu verwechseln und mit "bildhafter Sprache" zu entschuldigen. Nein, dieser Mythos ordnet uns Menschen eine Welt zu, die nicht wir selbst erzeugt haben, und für die wir Verantwortung tragen. Immer da, wo es um Verantwortung oder Liebe oder dergleichen geht, befinden wir uns auf der Beziehungs- und Deutungsebene - ein sicherer Hinweis!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard