23-04-2012, 03:18
(19-04-2012, 00:43)Ekkard schrieb: Diese Debatte halte ich für absurd, weil einfach nicht dieselbe Wirklichkeit beschrieben wird!Doch, genau das!
Beispielhaft seien der Streit um das Alter der Erde oder die Herkunft des Menschen (Evolution vs. "Fingerzeig") genannt.
(19-04-2012, 15:16)Ekkard schrieb: Es gibt gerade in der Religion aber auch in der Literatur eine Menge Geschichten, die im Vordergrund Geschehnisse "berichten", deren Anliegen aber das soziologische Gefüge ist. Die Geschehnisse bilden die Bühne und die dargestellten Personen sind Theaterfiguren - selbst dann, wenn dahiner, wie im Falle Abrahams oder Jesu in der Vorzeit reale Menschen gestanden haben.Dann könnte man ja gleich Harry Potter lesen...
Eingangs sprichst du noch von Religion, landest am Ende aber doch wieder beim Christentum. Ich bin zwar selbst nicht mit allen Religionen vertraut, wage aber dezidiert zu bezweifeln, dass es sich bei Religion lediglich um das "soziologische Gefüge" handelt. Moral und Ethik mögen vielleicht in den monotheistischen Religionen besonders im Vordergrund stehen, per se lässt sich Religion aber nicht darauf reduzieren.
Anderenfalls demontiert man dadurch letztendlich die Religion, da sie in Zeiten von Humanismus und Aufklärung als "Lebensführer" schlicht keine Daseinsberechtigung mehr hat. Und schon gar nicht, wenn man auf all die negativen Aspekte von Religion verweist.
(19-04-2012, 00:43)Ekkard schrieb: Sinn kann man nur im Gefüge zwischen ICH und den ANDEREN finden.Eher zwischen Subjekt und Objekt...
(19-04-2012, 00:43)Ekkard schrieb: Das gilt selbst dann, wenn ich meinen Lebenssinn darin suche, Wissenschaft zu betreiben. Denn dieser Sinn vollzieht sich nicht in der Wissenschaft selbst, sondern in der Community um die Wissensermittlung (und der Leser ihrer Berichte) herum.Das ist jetzt aber eine Frage der praktischen Philosophie und darum geht es m.E. bei der Sinnfrage vom religiösen Zugang aus ja eben gerade nicht.
(19-04-2012, 08:38)petronius schrieb:Ich denke, du verstehst schon was ich meine. Bereits Wittgenstein hatte das erkannt, als er sagte:(18-04-2012, 23:32)Noumenon schrieb: Unsere Sprache und unser Denken ist nun einmal nicht von Vornherein darauf ausgelegt, die komplexen Vorgänge in der Natur zu beschreibensie sind dazu sehr gut geeignet
"Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
Zur Zeit der Bibel kannte man bspw. weder den Begriff des Photons, der Evolution noch der Naturgesetze. Also schrieb man "am Anfang war das Licht", Punkt. Was hätte man auch sonst noch schreiben sollen (können)...

(19-04-2012, 08:38)petronius schrieb:Ich sehe schlicht Schnittmengen in der Hermeneutik. Wo ist das bitte ein Kategorienfehler, wenn ein Christ mir bspw. erzählt "am Anfang war das Licht" und der Naturwissenschaftler sagt hingegen "am Anfang war alles voller Photonen"? Ersterer drückt sich lediglich in einer sehr einfachen Sprache aus, das ist alles.(18-04-2012, 23:32)Noumenon schrieb: Und Religionen nutzen leider eine noch recht alte, undifferenzierte und bildhafte Spracheauch deshalb ist es eben ein permanenter kategorienfehler, den du begehst, wenn du da irgendwelche "deckungsgleichheit" erkennen wilst
(19-04-2012, 08:38)petronius schrieb:Beide. Ohne Interpretation durch das Subjekt hat Sprache keinen Sinn.(18-04-2012, 23:32)Noumenon schrieb: Der Gläubige spricht von "kosmischer Ordnung" und der Naturwissenschaftler von "Naturgesetzlichkeit", aber beide meinen eigentlich dasselbewer interpretiert hier?
(19-04-2012, 08:38)petronius schrieb: es ist eben nicht dasselbe - kategorienfehler!!!In letzter Zeit ist bei dir irgendwie alles nur noch ein Kategorienfehler...
