28-04-2012, 14:35
ohne jetzt auf der "erlösung" rumreiten zu wollen, weil ich mit diesem konzept grundsätzlich nichts anfangen kann und es ablehne:
der sündenfallmythos ergibt für mich durchaus sinn
er illustriert metaphorisch die "menschwerdung" insofern, als der mensch im unterschied zum tier zur selbstreflexion fähig ist (ja, ich weiß, dieser übergang spielt sich weniger als plötzliches auftauchen einer völlig neuen qualität ab denn vielmehr als kontinuierliche änderung von spezies zu spezies). das tier lebt wie adam und eva, bevor sie vom baum der erkenntnis aßen, glücklich und unbeschwert, eben weil es um sich selbst als individuum und doch mitglied der gesellschaft in beziehung zu seiner umwelt nicht weiß, bzw. das nicht problematisiert
kurz: weil sich für das tier moralische fragen nach "gut" und "böse" gar nicht stellen (wobei aber gerade das sich diese frage stellen bzw. sich dieser frage zu stellen zu einem gutteil das wesen der zivilisation ausmacht)
die "vertreibung aus dem paradies" ist also eigentlich ein akt der emanzipation ("gott" als vertreibender spielt da eine kontraproduktive rolle, indem so der mythos sich ins gegenteil dessen verkehrt, was sache ist - handeln tut der mensch, nicht irgendein "gott"), der selbstbefreiung aus unmündigkeit. aber: keine rechte ohne pflichten, kein licht ihne schatten
dem menschen ist nun nicht nur bewußt, wozu er fähig ist, was er kann, sondern gleichzeitig werden ihm natürlich auch die einschränlungen bewußt, denen er wie alles andere auch unterliegt. es wachsen ihm eben nicht die früchte einfach in den mund, sondern er muß sich sein brot im schweiße seines angesichts verdienen. quid gibts nur pro quo, "there is no such thing as a free lunch"
für mich ist diese "vertreibung aus dem paradies" eine unerhörte erfolgsgeschichte. ich weiß lieber auch um probleme und widersprüchlichkeiten, bin lieber zur differenzierung gezwungen, als in einer gummizelle mit vollpension mein dasein als glücklicher idiot zu fristen
der sündenfallmythos ergibt für mich durchaus sinn
er illustriert metaphorisch die "menschwerdung" insofern, als der mensch im unterschied zum tier zur selbstreflexion fähig ist (ja, ich weiß, dieser übergang spielt sich weniger als plötzliches auftauchen einer völlig neuen qualität ab denn vielmehr als kontinuierliche änderung von spezies zu spezies). das tier lebt wie adam und eva, bevor sie vom baum der erkenntnis aßen, glücklich und unbeschwert, eben weil es um sich selbst als individuum und doch mitglied der gesellschaft in beziehung zu seiner umwelt nicht weiß, bzw. das nicht problematisiert
kurz: weil sich für das tier moralische fragen nach "gut" und "böse" gar nicht stellen (wobei aber gerade das sich diese frage stellen bzw. sich dieser frage zu stellen zu einem gutteil das wesen der zivilisation ausmacht)
die "vertreibung aus dem paradies" ist also eigentlich ein akt der emanzipation ("gott" als vertreibender spielt da eine kontraproduktive rolle, indem so der mythos sich ins gegenteil dessen verkehrt, was sache ist - handeln tut der mensch, nicht irgendein "gott"), der selbstbefreiung aus unmündigkeit. aber: keine rechte ohne pflichten, kein licht ihne schatten
dem menschen ist nun nicht nur bewußt, wozu er fähig ist, was er kann, sondern gleichzeitig werden ihm natürlich auch die einschränlungen bewußt, denen er wie alles andere auch unterliegt. es wachsen ihm eben nicht die früchte einfach in den mund, sondern er muß sich sein brot im schweiße seines angesichts verdienen. quid gibts nur pro quo, "there is no such thing as a free lunch"
für mich ist diese "vertreibung aus dem paradies" eine unerhörte erfolgsgeschichte. ich weiß lieber auch um probleme und widersprüchlichkeiten, bin lieber zur differenzierung gezwungen, als in einer gummizelle mit vollpension mein dasein als glücklicher idiot zu fristen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)