05-05-2012, 15:45
(04-05-2012, 18:43)Keksdose schrieb: Und dennoch gibt es Leute, die an einen solchen Gott glauben
aber sicher doch. und dagegen ist ja auch nicht per se etwas einzuwenden
ich seh das so:
nachvollziehen könnte ich den glauben an "gott" aufgrund einer transzendenzerfahrung, also dem subjektiven gefühl bzw. erfahren einer verbindung mit einer wesenheit, die nicht im materiellen hier und jetzt verortet ist (man hört ha öfter mal als begründung für den glauben "ich spüre ein vertrauen auf gott, fühle mich bei ihm aufgehoben und von ihm unterstützt und geliebt"). eine subjektive erfahrung, als solche weder rechenschafts- noch beweispflichtig, daher auch von anderen weder zu kritisieren noch zu bewerten. allerdings auch nicht vermittelbar im sinne einer reproduzierbarkeit - nur weil a so empfindet, muß b das noch lange nicht und kann a auch kein rezept mit erfolgsgarantie geben, wie sieses empfinden denn herzuleiten wäre
nicht nachvollziehen kann ich den glauben an einen "gott", der sich nicht so zeigt wie oben beschrieben. die existenz eines "gottes" kann nicht logisch zwingend begründet werden, sie kann lediglich vorausgesetzt werden, um bestimmte dinge herzuleiten und zu "begründen", die man sich halt so wünscht (z.b. daß es ein paradiesisches leben nach dem tode gebe oder alle menschen sich ihrer sozialen verantwortung bewußt werden und danach handeln sollten)
das ist im einzelfall sicher auch tröstlich, und auch dagegen ist nichts einzuwenden - solange solche privaten wunschbegründungen nicht verallgemeinert werden. mich persönlich würde so was aber nicht ansprechen - ich wüßte ja, wo das herkommt und würde es letztlich als selbstbeschiß empfinden
kurz zusammengefaßt: glaube als privatsache - gern, warum nicht, wems hilft oder angenehm ist....
darüber hinaus aber hat er keine verbindlichkeit und bedeutung lediglich als kulturphänomen, vor allem in seinen organisierten ausprägungen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)