07-05-2012, 13:48
(07-05-2012, 13:33)AlTheKingBundy schrieb: Die Grundlagenforschung kann niemals ausschließen, dass sie zum Nachteil anderer eingesetzt wird, da hast Du völlig Recht. Es dreht sich um den Grundgedanken, ob dieser schon moralisch verwerfliche Ansätze beinhaltet oder nicht. Vielleicht ein Beispiel:
Die Erforschung der Gravitation durch Newton oder Einstein = moralisch OK. Nun werden mit Hilfe der Einsteinschen Feldgleichungen Militärsatelliten ins All geschossen = Einstein trifft keine moralische Schuld.
Einer erfindet ein Medikament, was nur aus (um es noch abstoßender zu machen aus lebenden) Kindergehirnen gewonnen werden kann, obwohl er nie ein Kindergehirn dafür verwendet hat = dieser hat sich schuldig gemacht, weil das Elend in seiner Forschung bewusst mit einkalkuliert war. Dies ist vergleichbar dem Fall Eichmann, der sich auch nie die Finger selbst schmutzig gemacht hat, aber auf dem Papier alles bewusst vorbereitet hat.
ich finde immer noch, daß du es dir zu einfach machst
nimm mal an, der alzheimer-forscher arbeitet nur mit froschgehirnen und findet hier einen grundsätzlich gangbaren weg heraus, alzheimer zu lindern oder gar zu heilen. erst in der anwendungsforschung aber stellt sich heraus, daß die methode praktisch nur mit juvenilen gehirnzellen von homo sapiens funktioniert und eben nicht mit zellmaterial aus amphibien
schuldig oder unschuldig?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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