08-05-2012, 11:46
(07-05-2012, 11:43)petronius schrieb: wie wärs denn mit einer (Ethik), die will "alle zugleich und zu gleichem anteil"?
(07-05-2012, 23:26)eddyman schrieb: Dann hätte Kommunismus ja funktioniert. Es gibt keine authentische Ethik ohne Abschwächung der Ichhaftigkeit.
(08-05-2012, 08:25)petronius schrieb: der kommunismus ist übrigens nur ein möglicher weg, diese gerechtigkeit anzustreben, und vermutlich eben nicht der beste, ihr wirklich nahe zu kommen
Jesu Anliegen war dasjenige des Judentums: Liebe Mitmensch und Gott und strebe nach Gerechtigkeit. Der staatlich verordnete Kommunismus ist nichts anderes als der Versuch das millionenfach verästelte System von Einzelschicksalen und Bedürfnissen zentral zu regeln. Das stimmt nicht überein mit dem Anliegen Jesu, der vom Streben nach Gerechtigkeit sprach. Streben beinhaltet eine wünschenswerte Tendenz. Dass davon abgewichen wird, ist Allgemeingut im Judentum: Um dies auszugleichen gab es die verschiedenen Verfahren, Buße zu tun, Sünden vergeben zu lassen, sich zu versöhnen. Natürlich muss man dabei je nach Gelegenheit von Zeit zu Zeit "über den eigenen, ängstlich behüteten Schatten springen" (die Ichhaftigkeit überwinden / eddyman).
(08-05-2012, 08:25)petronius schrieb: ich seh das anders: jede ethik muß im kern darin bestehen, daß mein ich sich mit den anderen auseinandersetztDas sehe ich auch so. Allerdings gibt es normgerechtes Verhalten, das man im Normalfall nicht ständig hinterfragen und auskämpfen muss. Es gibt dabei zwei "eigentliche" Probleme
- vorschnelles Handeln und Reden
- die absichtlich verdeckte Vorteilsnahme (der Betrug)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard