10-05-2012, 11:02
(09-05-2012, 21:36)petronius schrieb:(09-05-2012, 10:20)eddyman schrieb: Am besten noch die "unsichtbare Hand" von A.Smith... das sind doch alles nette Theorien, die in der Praxis nicht ausreichen. Man muss da schon tiefer gehen
dann mach doch mal
zeig, daß du es besser kannst ***
*** [entfernt, weil unsachlich./Ekkard]
wo ist deine letztgültige gesellschafts- und wirtschaftstheorie?
(Dank an Ekkard)
Ich würde in erster Linie nicht nach einer Gesellschaftstheorie fragen, weil eine Gesellschaft aus Individuen besteht, und wenn sich wirklich etwas ändern soll, muss zuerst der Einzelne fitt dafür gemacht werden.
Die Wurzel des Problems hinsichtlich des ethischen wirtschaftlichen Handelns ist ja die Gier (Stichwort Ichhaftigkeit). Sie führt dazu, dass Geld (als ursprüngliches Tauschmittel für die Grundbedürfnisbefriedigung) zum Selbstzweck wird. Es fließt nicht mehr kontinuierlich, sondern wird akkumuliert (und durch Zinseszins je mehr Zeit vergeht, desto mehr und ungleichmäßiger). Das führt perverserweise dazu, dass das Geld, das zuerst dazu gedacht war dem Menschen das Leben zu erleichtern, eine globale Eigendynamik entwickelt, und jetzt dem Menschen ein "immer mehr" und"immer schneller" aufdiktiert. Burn-out herzlich willkommen!
Die ganz praktische Frage ist also, wie man die Gier bezähmen kann. Eine konkrete Übung dazu wäre das 'Geben', und ich glaube in allen Weltreligionen wird "Almosengeben" als eine regelmäßige Pflichtübung angesehen. Das Geld büßt dadurch (psychologisch und darauf kommt es an) seinen Selbstzweck ein, und von vielen Menschen getan wäre die Folge in erster Linie persönliches, aber mit der Zeit auch wirtschaftliches und soziales Gleichgewicht.
Man könnte natürlich auch die Defekte der Theorie der "unsichtbaren Hand" diskutieren, darüber, dass eben nur mit Kapital ausgestattete Bedürfnisse am Markt Berücksichtigung finden usw. (s. Fritz Reheis, "Entschleunigung").