(24-05-2012, 08:00)petronius schrieb: stellt euch also vor, ihr seid im jesusalem der zeitenwende und hört (meinetwegen glaubhaft berichtet) von kreuzestod und auferstehung - und was dann? was folgt für euch daraus?
(24-05-2012, 09:37)indymaya schrieb: Der Tod wie auch die Auferstehung des Jesus fanden doch nicht im Verborgenen statt. Sowohl das eine wie auch andere hatte seine Augenzeugen. Auch war Jesus kein Unbekannter in jener Zeit, dort wo er predigte kamen Tausende.
Niemals wäre dieses Evangelium dem ganzen Erdkreis verkündet worden, wäre Jesus nicht Auferstanden. Und niemals hätten sich die, zu dieser Zeit "Seinen" ebenfalls für dieses Evangelium töten lassen, wären sie nicht Augenzeugen der Auferstehung gewesen.
Das und der versprochene Beistand Jesu, ist es was die Menschheit seither glauben lässt.
(24-05-2012, 21:55)petronius schrieb: aber was und warum, zum geier?
was soll mich eine beobachtete auferstehung glauben machen?
schreib ich chinesisch, oder willst du mich einfach nur verarschen?
Was im Statement von Indymaya nur indirekt enthalten ist, ist das Motiv für die Nachfolger Jesu nach dessen Hinrichtung. Man muss im Hinterkopf noch das Statement von Bion (und anderen früheren Beiträgen) haben, in welcher Verfassung die Welt damals war. Wenn man das weiß, kann man die Frage nach dem Glauben auch für heute beantworten.
Damals bestand eine tiefe Sehnsucht nach Befreiung von der Knute der römischen Besatzer, die (scheinbar) für nichts gut und deren Gott auch noch ein Mensch, der Kaiser, war. Es war für die Gläubigen schlicht unfassbar, dass sich diese Macht erdreistet hatte, den verehrten Freiheitslehrer schmachvoll zu ermorden und Gott nichts zu seiner Befreiung unternommen hatte. Zur Erinnerung: Jesus wurde als sündenfreier Gottesknecht gesehen, dazu bestimmt, das Gottesreich aufzurichten. (Lassen wir mal weg, dass er an der Stelle sehr nebulös "nicht von dieser Welt" geantwortet hatte.)
Was also sollte nunmehr geglaubt werden?
1. Die tiefe Sehnsucht nach einer Änderung der politischen und römisch-religiösen Verhältnisse wollte man nicht aufgeben, zumal Jesus die jüdischen Lebensregeln mit neuem Leben gefüllt hatte.
2. Die Völker (also Juden, meinetwegen Chinesen und Heiden) sollten nach der Wende im Gottesreich gemeinsam im gleichen Glauben leben.
3. Es sollte nur einen Gott und sein Volk geben (steht irgendwo bei Jesaja), geführt vom Messias (Christus).
Folglich, ich denke unbewusst, musste man erklären wieso Gott die Schmach dieser Hinrichtung zugelassen - vielleicht sogar veranlasst - hat. Die Antwort lautete: Jesus wurde zwar durch die Welt hingerichtet, aber er ist durch Gottes Eingreifen mitten unter uns!
Ich denke, das deckt sich soweit mit dem, was Indymaya geantwortet hat.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard