03-06-2012, 15:14
(02-06-2012, 18:44)Keksdose schrieb:(02-06-2012, 01:42)paradox schrieb: Wie kann ich denn über Gottes Motive Bescheid wissen?
Ich persönlich halte es für eine Art Prüfung, wegen unserer Fähigkeit ein Gewissen, Verstand zu haben usw., aber das ist reinste Spekulation.
Okay, okay - im Prinzip verstehe ich, was du meinst. Ich denke, langfristig ist es wahrscheinlich sogar eine der einzigen Antworten, anstatt die Frage einfach zu ignorieren oder krassere Konsequenzen zu ziehen... für mich kann sie trotzdem nicht stimmen, denn:
Wenn Gott mich geschaffen haben soll, mich, mit meinem Gehirn, mit meinem Verstand, sollten wir doch in der Lage sein irgendwas von seinem Plan in eben jenen Verstand einzuordnen.
Generell denke ich, wenn Gott mich wirklich geschaffen haben soll, sollte er logisch erschließbar sein. Meine Logik stammt dann ja folglich von ihm.
Hallo Keksdose,
um es mal vorsichtig zu formulieren: ich glaube nicht, dass Gott die gleiche Logik hat wie wir bzw. wir mit einer begrenzten Logik existieren.
Der menschliche Verstand ist zwar zu tollen Erkenntnissen fähig, aber auch nur in einem gewissen Rahmen.
Wenn wir also allesamt denken würden, dass Gott uns erschaffen hat, dann hätte doch unser Verstand keinen Spielraum für diese Entscheidung und die Prüfung hätte keinen Sinn.
Zitat:Uns dagegen zu prüfen, indem er uns so schafft, dass wir nicht begreifen, sondern eben vertrauen müssen - irgendwie halte ich das für eine Art von Sadismus.
hmm... Vertrauen müssen. Bei dir hört sich das so negativ an, aber es gibt im Leben vieles wo wir vertrauen müssen.
Zitat:Was ist mit jenen armen Seelen, den Rationalisten (mir, z.B.), den Skeptikern (deren Charakter dann ja auch von Gott kommt, er also daran schuld ist!), die die Prüfung nicht bestehen und darauf beharren, dass Gott unlogisch und somit möglicherweise/wahrscheinlich nicht existent ist?
Ich würde zunächst einmal, nicht alle Rationalisten in einen Topf werfen.
Es gibt solche, die materialistisch denken, die also nur an das glauben was sie sehen und dann gibt es wieder andere.
Weiters gibt es auch Wissenschaftler (und ich meine nicht unbedingt religiöse Propaganda betreibende), die ebenfalls an Gott glauben.
Ich sehe mich eigtl. auch eher als Rationalist. Für mich erscheint es wiederum eher logisch, dass es einen Gott geben muss.
Zitat:Sorry für diesen langen Satz... xD
kein Problem, feel free

Zitat:Ich meine - wer mit seinem gottgegebenen Charakter eben zu stur ist, um die menschliche Logik abzulegen, den wirft Gott sozusagen höchstselbst in die Gottlosigkeit. Das wär aber ziemlich gemein.
Also wieder nur ein großes Fragezeichen...
So sehe ich das eigtl. nicht. Ich glaube eher, dass wir ständig sehr vielen Einflüssen ausgesetzt sind, auch was unsere Logik betrifft.
Jemand, der jahrelang sturr rational denkt und glaubt alles mit seiner menschlichen Logik zu begründen, kann auch gottgläubig werden, genau so wie jemand, der unter religiösen Eltern aufgewachsen ist, sich aber nie gläubig gefühlt hat und eher nicht glaubt. Wir sind also in unserem Denken und Glauben auch dynamisch.