11-06-2012, 07:25
(11-06-2012, 02:56)Abd al Masi7 schrieb: ..."Taqiyya" ist eine Tatsache...
Ja!
Und es gibt auch historische Begründungen dafür:
Erstmals war es im 9. Jh für schiitische Minderheiten nötig, ihr Bekenntnis zu Ali zu verheimlichen, um den Repressalien zu entgehen, denen sie unter sunnitischer Herrschaft ausgesetzt gewesen waren.
Im nachmuslimischen Spanien haben zum Christentum konvertierte Muslime (Moriscos) unter dem Generalverdacht leben müssen, Krypto-Muslime zu sein, d.h., sich lügenhaft zum Christentum zu bekennen und im Verborgenen den Islam zu leben.
Den Glauben zu verheimlichen, war in bestimmten historischen Situationen die einige Möglichkeit, Verfolgungen zu entgehen. Es sollte doch nicht nötig sein, darauf ausdrücklich hinweisen zu müssen, dass bei einer Wahrheitsverkürzung dieser Art, eine verwerfliche Lüge (also sein Gegenüber zu täuschen, um ihm Schaden zuzufügen) nicht vorlag.
Im Gegenteil: Es ist doch wohl eher ein Nachweis dafür, dass es Zeiten gegeben hat, in denen die maßgeblichen religiösen Autoritäten die Vernunft über einen selbstzerstörerischen Wahrheits- und Bekenntniszwang gestellt haben.
MfG B.