12-06-2012, 00:09
(11-06-2012, 23:31)eddyman schrieb: Was aber von Dir und den meisten hier konsequent ignoriert wird - und das ist auch ein Argument dem man nicht widersprechen kann, und das habe ich schon oft gesagt - ist, dass es immer Menschen gegeben hat, die Das Verwirklicht haben. Die Mystiker, Heiligen, Weisen und Meister aller Orten und Zeiten als Psychopaten abzutun ist äußerst gewagt! Und sich zurücklehnen und sagen, dass das wissenschaftlich nicht beweisbar ist, ist zu einfach, weil es unmöglich ist (das Absolute mit relativen Mitteln zu beweisen, oder das Rote mit dem Grünen...).
Wenn man das religiöse Denken als Endpunkt der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins sieht, könntest du vielleicht Recht haben, dass man heute noch religiöse und mystische Erfahrungen durchleben kann - wie man es früher mit einem noch nicht so weit entwickelten Bewusstsein gemacht hat. Da die Entwickung aber noch nicht abgeschlossen zu sein scheint, und sich das menschliche Bewusstsein von Stufe zu Stufe noch entwickelt und weiter entwickeln wird, liegt es nahe, dass die Stufe des religiösen Bewusstseins hinter uns liegt, ja liegen muss. Sie war aber für eine bestimmte Zeit immens wichtig.
Jede Phase in der Entwicklung der Menschheit hat ihre eigenen Formen des Erkennens und des Ausdrucks (und entsprechende Träger). An der Spitze stehen Menschen, die diese Stufe vollkommen verkörpern und Aussicht gewähren auf das, was da noch kommen könnte. Jean Gebser machte vier Stufen aus (archaisch, magisch, mythisch, mental), Ken Wilber sieht fünf: magisch-animistisch, mythologisch, mythisch-rational, rational, zentaurisch (wir sind seiner Meinung nach gerade im Übergang von Stufe vier zu fünf - weitere sind im Kommen).
Das hier weiter auszuführen, sprengt den Rahmen des Threads. Sollte dafür vielleicht ein eigener angelegt werden?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)

