21-02-2005, 14:07
Pädophilie, Kindsmissbrauch ( damit du endlich weißt was das ist )
Kinderpornographie - Täter, Umfeld - Kleine Statistik - Justiz in Deutschland - Rechtliche Aspekte
© OnVista Media GmbH
Die Veranlagung von Menschen, ihre Sexualität nur oder vornehmlich mit Kindern ausleben und/oder erleben zu wollen, wird als Pädophilie = Kinderliebe bezeichnet. Als Päderastie (griech. erastes = Liebhaber) wird dabei die "Liebe" von Männern zu Jungen bezeichnet. Dabei sollte aber unbedingt zwischen der reinen Veranlagung, die wahrscheinlich stark genetisch geprägt ist, und dem tatsächlichen Missbrauch von Kindern unterschieden werden. Nicht jeder pädophil veranlagte Mensch tritt auch durch den Missbrauch von Kindern in Erscheinung!
Die gelebte Sexualität von Erwachsenen - meist Männern - mit Kindern wurde sehr lange öffentlich kaum entsprechend diskutiert und oft sogar verdrängt, verschwiegen oder sogar zumindest heimlich gebilligt. So gab es beispielsweise in NRW auf einem Landesparteitag der damaligen Grünen den Antrag einer bestimmten Gruppe, im Parteiprogramm dieser Partei einen Passus aufzunehmen, der die Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen legalisieren sollte. Als einer der Gründe für den Antrag wurde die angeführt, dass auch Kinder ein Recht auf das Erleben ihrer Sexualität hätten. Heutzutage eine geradezu abenteuerliche Vorstellung. Glücklicherweise wurde dieser kinderverachtende Antrag auf dem Parteitag mit sehr großer Mehrheit abgelehnt. Es gibt wohl neben Mord und Totschlag nur wenige Verbrechen, die so widerwärtig sind wie die Tatsache, dass Erwachsene das Vertrauen und die Hilflosigkeit von Kindern - oft sogar noch im Kleinkindesalter - für ihre sexuelle Befriedigung oder auch nur zum Geldverdienen rücksichtslos ausnutzen
Dutroux aus Belgien
Das Problem des Missbrauchs von Kindern wurde durch den Fall des Kinderschänders und Massenmörders Dutroux aus Belgien auch breiten Schichten der Bevölkerung, der Politik sowie den Medien endlich in seiner Widerwärtigkeit und Gefährlichkeit bewusst. Dabei wird der schlimme Verdacht geäußert, dass viele hochrangige Personen aus der Politik, Wirtschaft und Kultur entweder in den Fall verwickelt sind oder aber unter denselben Veranlagungen leiden und ihn deswegen zu schützen versuchen.
Saarbrücken
Mit fassungsloser Hilflosigkeit wurde am 24. Februar 2003 von der Öffentlichkeit die Nachricht aufgenommen, dass in Saarbrücken 4 Frauen und 8 Männer festgenommen worden sind, die kurz darauf gestanden hatten, neben dem seit rund 1,5 Jahren verschwundenen 5 jährigen Pascal, weitere kleine Kinder sexuell missbraucht und ermordet zu haben. Ihrem Geständnis zufolge ist der kleine Pascal von ihnen am 30. September des Jahres 2001 ermordet und anschließend in einer Kiesgrube verscharrt worden.
Raum Aachen
Im April des Jahres 2003 wurden die beiden Geschwister Sonja (9 Jahre) und Tom (11 Jahre) ermordet aufgefunden. Als Täter wurden kurz darauf der 28 jährige Markus Wirtz und der 33 jährige Markus Lewendel verhaftet. Die beiden gestanden sehr schnell, die beiden Kinder nicht nur sexuell missbraucht und ermordet zu haben, sondern sie auch vor ihrem Tod grausam gefoltert zu haben. Im Prozess gegen die beiden Verbrecher vor dem Landgericht Aachen wiederholten sie nicht nur Ihre Geständnisse, sondern gaben darüber hinaus einen erschreckenden Einblick in ihre perversen Phantasien, in denen sie weitere Kinder fangen und zu Tode foltern wollten. Nur durch die hervorragende Ermittlungstätigkeit der Polizei, die diese Triebtäter relativ schnell überführen und festnehmen konnte, wurden höchstwahrscheinlich weitere grausige Verbrechen an Kindern verhindert. Am 08. Dezember 2003 wurden die beiden Verbrecher zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Dabei wurde die besondere Schwere der Tat festgestellt, was eine Haftentlassung nach 15 Jahren ausschließt!
Portugal
Im November des Jahres 2002 begannen in Portugal erste Anzeichen eines beispiellosen Kinderschänderskandals öffentlich zu werden. Wenn die Vorwürfe stimmen, dann wurden über Jahrzehnte hunderte Kinder, und zwar Jungen wie Mädchen, in Kinderheimen, vor allem Waisen und Taubstumme, von Männern der ersten Gesellschaft Portugals sexuell missbraucht. Einer der Hauptverdächtigen ist der frühere sozialistische Arbeitsminister Paulo Pedroso, der mit seinen 38 Lebensjahren zu den großen Hoffnungsträgern der Sozialisten gehörte.
Kinderpornographie
Spezielle kriminelle Handlungen im Bereich des Missbrauchs von Kindern bestehen im Bereich der Kinderpornographie. Man schätzt diesen Markt auf einen Milliardenmarkt, bei denen Kinder auch gefoltert, verletzt und sogar ermordet werden. Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) in Wiesbaden wurden im Jahr 2002 insgesamt 1.873 Tatverdächtige wegen des Besitzes und/oder der Beschaffung von Kinderpornografie erfasst. Man schätzt den Markt der Kinderpornografie in der Bundesrepublik auf Grund der extrem hohen Dunkelziffer jedoch sehr viel höher. So gehen Schätzungen sogar von ca. 60.000 Konsumenten - vor allem auf Videos oder über das Internet - aus.
Videos mit Kinderpornographie werden sowohl im familiären Umfeld der betroffenen Kinder als auch durch andere Täter hergestellt, die sich das Vertrauen der Kinder erschleichen. Zu den Tätern aus dem familiären Bereich gelten die gleichen Ausführungen wie zum sexuellen Missbrauch.
Viele Täter nutzen jedoch auch das Vertrauen von Kindern aus, dass sie über einen gewissen Zeitraum erworben haben. Kinder, die in der Freizeit wenig Beschäftigung haben und häufig wenig emotionale Zuwendung ihrer Eltern erhalten, werden von den Tätern angesprochen und mit kleinen Geschenken geködert. Letztlich werden diese Kinder dann zur Herstellung von Kinderpornographie missbraucht.
Dabei ist nicht nur die Herstellung oder Verbreitung sondern bereits der Besitz von Kinderpornographie, auch auf PC's, in der Bundesrepublik Deutschland strafbar. Er wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe geahndet. Die Täter, die nur als "Verbraucher" vor Gericht stehen, werden von den Gerichten leider oft immer noch viel zu milde behandelt. Hierbei muss man bedenken, dass vor allem die Nachfrage das Angebot bestimmt. Die Verbraucher tragen daher ganz wesentlich dazu bei, dass Kinder zum Zwecke der Herstellung von Kinderpornographie sexuell missbraucht werden.
Welchen Umfang die Kinderpornografie allein im Internet angenommen hat, zeigt das folgende Ereignis: Am 25. September des Jahres 2003 wurden weltweit konzertierte polizeiliche Aktionen gegen die internationale Internet-Pornoszene durchgeführt. Dabei wurden allein in der Bundesrepublik Deutschland von den rund 1.500 eingesetzten Polizeibeamten und Staatsanwälten 502 Privatwohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Im Zuge der Durchsuchungen wurden 745 Rechner, 35.500 CD´s, 8.300 Disketten sowie 5.800 Videos sichergestellt. Außerdem wurde gegen rund 530 Personen ein Ermittlungsverfahren wegen des Besitzes bzw. der Verbreitung von kinderpornografischem Material eingeleitet. Unter den Beschuldigten war auch der Bremer Bürgerschaftsabgeordnete (so heißt das dortige Landesparlament) und Bundesvorsitzende der Lesben und Schwulen in der SPD (Schwusos), der 34 jährige Michael Engelmann. Weltweit waren 166 Länder an der Aktion beteiligt und es wurden insgesamt 26.000 Verdächtige entlarvt.
Täter, Umfeld
Michelangelo Merisi (gen. Caravaggio)
Michelangelo Merisi (gen. Caravaggio)
Amor als Sieger, 1602
Viele der bekannt gewordenen sexuellen Missbräuche von Kindern finden innerhalb des engeren sozialen Umfelds, häufig durch Väter, Stiefväter, Verwandte, Erzieher, Lehrer oder Geistliche statt.
Geistliche in den USA
In den letzten Monaten des Jahres 2001 und Anfang 2002 wurde die entsetzte Öffentlichkeit, vor allem in den USA, mit dem Bekanntwerden des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Geistliche, besonders der katholischen Kirche, schockiert. Der Umfang der Missbräuche in den USA ging soweit, dass sich sogar der Papst schockiert zeigte und sich vor Ostern des Jahres 2002 u.a. öffentlich bei den Opfern entschuldigte. Die Missbräuche bezeichnete er als eine Ausgeburt des Bösen. Mittlerweile sind daraufhin über 200 Geistliche ihrer Ämter enthoben worden und 3 Bischöfe mussten zurücktreten. Neben zahlreichen Strafverfahren sind darüberhinaus bei den US-Gerichten auch über 1.000 Zivilprozesse anhängig. Man schätzt, dass bis Mitte des Jahres 2002 von der katholischen Kirche bereits über 1 Milliarde US-Dollar an Schadenersatzleistungen gezahlt wurden. Am 23. August des Jahres 2003 wurde der wegen Kindsmissbrauch zu 9 Jahren Gefängnis verurteilte Priester John J. Geoghan im Gefängnis "Souza-Baranowski Correctional Center" in der Nähe von Boston/USA von einem Mitgefangenen im Alter von 68 Jahren in seiner Zelle ermordet!
Geistliche in Deutschland
Aber auch in der Bundesrepublik Deutschland häufen sich die bekannt gewordenen Fälle von Kindsmissbrauchs durch Geistliche. So schätzt der Würzburger Psychotherapeut Wunibald Müller, der zahlreiche Priester psychotherapeutisch betreut, dass in Deutschland mindestens 200 bis 300 Priester pädophil veranlagt sind. Mitte Juli des Jahres 2002 bestätigte der Weihbischof des Ruhrbistums Essen, Franz Grave, diese Zahl und sprach von etwa 300 der insgesamt 18.000 deutschen Priestern, die sich wahrscheinlich an Kindern vergangen haben. Aber derartige Missbräuche durch katholische Geistliche sind nicht nur auf die genannten Länder begrenzt, sondern werden aus sehr vielen Ländern der Erde bekannt. Wobei in einer Reihe von Ländern die Dunkelziffer beträchtlich sein dürfte. So gab im März 2002 der Erzbischof von Posen/Polen wegen derartiger Vorgänge sein Amt auf. Auch in der Republik Irland oder Frankreich sind zahlreiche Fälle von Kindsmissbrauch bekannt geworden. Die Dunkelziffer ist bei all diesen Missbrauchsvorgängen in allen Ländern aus verschiedenen Gründen sehr hoch. Zum einen fühlen sich die Betroffenen oft selber schuldig oder sie sehen die Täter als große Autoritätspersonen an, manche schämen sich auch einfach nur oder fürchten eine öffentliche Stigmatisierung. Und natürlich fürchtet die Kirche einen enormen Ansehens- und Vertrauensverlust.
Geistliche in Österreich
Besonders schlimm war der Fall des Wiener Kardinals Hans Hermann Groer. Der am 13. Oktober 1919 in Wien geborene Groer wurde 1986 als Nachfolger des als liberal geltenden Kardinals König vom Papst gegen erhebliche Widerstände zum Kardinal und Erzbischof von Wien ernannt. Er wurde durch zahlreiche Predigten gegen die moralische Zügellosigkeit und Verkommenheit der heutigen Zeit auch weit über Österreich hinaus bekannt. Im Jahr 1995 wurden zahlreiche Missbrauchsvorwürfe gegen ihn, vor allem aus seiner Zeit als Religionslehrer in Hollabrunn an unmündigen Jungs bekannt. Er gab darauf nach zahlreichen Protesten sein Amt noch in dem selben Jahr auf. Er verstarb am 24. März des Jahres 2003 in St Pölten in Österreich.
Um diesem Tun an hilflosen Kinder dennoch so weit wie möglich entgegen treten zu können, bedarf es aber der Kenntnis über derartige Verbrechen. Daher sollte jeder bei einem begründeten Verdacht auf ein derartiges Verbrechen polizeilichen oder anderen (juristischen) Rat einholen.
Massenprozess in Mainz
Der schlimme Prozess vor dem Landgericht in Mainz, als durch Anzeigen von Kindergärtnerinnen- nach einer mehrwöchigen Fortbildung zu dieser Thematik- gegen Familien u.a. aus Worms und Umgebung und durch das extreme Engagement durch 3 völlig überforderte Staatsanwältinnen ganze Familien zumindest seelisch zerstört wurden, ist allerdings noch in deutlicher Erinnerung. Damals wurden alle Angeschuldigten wegen erwiesener Unschuld nach einer langen und Verhandlungsdauer vom Mainzer Landgericht freigesprochen. Dieses Gerichtsverfahren endete nicht nur mit einem Freispruch, sondern auch mit einer in Gerichtsverfahren sehr seltenen Entschuldigung des Vorsitzenden Richters für das den Angeklagten durch die Justiz zuteil gewordene Leid.
Man sieht, welch ein schwieriges Gebiet die Thematik des Kindesmissbrauch ist. Umso verantwortungsvoller und umsichtiger muss damit umgegangen werden. Aber auch nach dem Prozess in Mainz darf nicht weggeschaut werden. Die Polizei der meisten Bundesländer hat mittlerweile Dezernate, Referate o.ä. eingerichtet, in denen - meist Frauen - mit sehr viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen ihren Dienst verrichten. An diese Beamten/innen kann sich jeder - auch vertraulich wenden - um auf einen möglichen Kindesmissbrauch aufmerksam zu machen.
Kinderpornographie - Täter, Umfeld - Kleine Statistik - Justiz in Deutschland - Rechtliche Aspekte
© OnVista Media GmbH
Die Veranlagung von Menschen, ihre Sexualität nur oder vornehmlich mit Kindern ausleben und/oder erleben zu wollen, wird als Pädophilie = Kinderliebe bezeichnet. Als Päderastie (griech. erastes = Liebhaber) wird dabei die "Liebe" von Männern zu Jungen bezeichnet. Dabei sollte aber unbedingt zwischen der reinen Veranlagung, die wahrscheinlich stark genetisch geprägt ist, und dem tatsächlichen Missbrauch von Kindern unterschieden werden. Nicht jeder pädophil veranlagte Mensch tritt auch durch den Missbrauch von Kindern in Erscheinung!
Die gelebte Sexualität von Erwachsenen - meist Männern - mit Kindern wurde sehr lange öffentlich kaum entsprechend diskutiert und oft sogar verdrängt, verschwiegen oder sogar zumindest heimlich gebilligt. So gab es beispielsweise in NRW auf einem Landesparteitag der damaligen Grünen den Antrag einer bestimmten Gruppe, im Parteiprogramm dieser Partei einen Passus aufzunehmen, der die Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen legalisieren sollte. Als einer der Gründe für den Antrag wurde die angeführt, dass auch Kinder ein Recht auf das Erleben ihrer Sexualität hätten. Heutzutage eine geradezu abenteuerliche Vorstellung. Glücklicherweise wurde dieser kinderverachtende Antrag auf dem Parteitag mit sehr großer Mehrheit abgelehnt. Es gibt wohl neben Mord und Totschlag nur wenige Verbrechen, die so widerwärtig sind wie die Tatsache, dass Erwachsene das Vertrauen und die Hilflosigkeit von Kindern - oft sogar noch im Kleinkindesalter - für ihre sexuelle Befriedigung oder auch nur zum Geldverdienen rücksichtslos ausnutzen
Dutroux aus Belgien
Das Problem des Missbrauchs von Kindern wurde durch den Fall des Kinderschänders und Massenmörders Dutroux aus Belgien auch breiten Schichten der Bevölkerung, der Politik sowie den Medien endlich in seiner Widerwärtigkeit und Gefährlichkeit bewusst. Dabei wird der schlimme Verdacht geäußert, dass viele hochrangige Personen aus der Politik, Wirtschaft und Kultur entweder in den Fall verwickelt sind oder aber unter denselben Veranlagungen leiden und ihn deswegen zu schützen versuchen.
Saarbrücken
Mit fassungsloser Hilflosigkeit wurde am 24. Februar 2003 von der Öffentlichkeit die Nachricht aufgenommen, dass in Saarbrücken 4 Frauen und 8 Männer festgenommen worden sind, die kurz darauf gestanden hatten, neben dem seit rund 1,5 Jahren verschwundenen 5 jährigen Pascal, weitere kleine Kinder sexuell missbraucht und ermordet zu haben. Ihrem Geständnis zufolge ist der kleine Pascal von ihnen am 30. September des Jahres 2001 ermordet und anschließend in einer Kiesgrube verscharrt worden.
Raum Aachen
Im April des Jahres 2003 wurden die beiden Geschwister Sonja (9 Jahre) und Tom (11 Jahre) ermordet aufgefunden. Als Täter wurden kurz darauf der 28 jährige Markus Wirtz und der 33 jährige Markus Lewendel verhaftet. Die beiden gestanden sehr schnell, die beiden Kinder nicht nur sexuell missbraucht und ermordet zu haben, sondern sie auch vor ihrem Tod grausam gefoltert zu haben. Im Prozess gegen die beiden Verbrecher vor dem Landgericht Aachen wiederholten sie nicht nur Ihre Geständnisse, sondern gaben darüber hinaus einen erschreckenden Einblick in ihre perversen Phantasien, in denen sie weitere Kinder fangen und zu Tode foltern wollten. Nur durch die hervorragende Ermittlungstätigkeit der Polizei, die diese Triebtäter relativ schnell überführen und festnehmen konnte, wurden höchstwahrscheinlich weitere grausige Verbrechen an Kindern verhindert. Am 08. Dezember 2003 wurden die beiden Verbrecher zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Dabei wurde die besondere Schwere der Tat festgestellt, was eine Haftentlassung nach 15 Jahren ausschließt!
Portugal
Im November des Jahres 2002 begannen in Portugal erste Anzeichen eines beispiellosen Kinderschänderskandals öffentlich zu werden. Wenn die Vorwürfe stimmen, dann wurden über Jahrzehnte hunderte Kinder, und zwar Jungen wie Mädchen, in Kinderheimen, vor allem Waisen und Taubstumme, von Männern der ersten Gesellschaft Portugals sexuell missbraucht. Einer der Hauptverdächtigen ist der frühere sozialistische Arbeitsminister Paulo Pedroso, der mit seinen 38 Lebensjahren zu den großen Hoffnungsträgern der Sozialisten gehörte.
Kinderpornographie
Spezielle kriminelle Handlungen im Bereich des Missbrauchs von Kindern bestehen im Bereich der Kinderpornographie. Man schätzt diesen Markt auf einen Milliardenmarkt, bei denen Kinder auch gefoltert, verletzt und sogar ermordet werden. Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) in Wiesbaden wurden im Jahr 2002 insgesamt 1.873 Tatverdächtige wegen des Besitzes und/oder der Beschaffung von Kinderpornografie erfasst. Man schätzt den Markt der Kinderpornografie in der Bundesrepublik auf Grund der extrem hohen Dunkelziffer jedoch sehr viel höher. So gehen Schätzungen sogar von ca. 60.000 Konsumenten - vor allem auf Videos oder über das Internet - aus.
Videos mit Kinderpornographie werden sowohl im familiären Umfeld der betroffenen Kinder als auch durch andere Täter hergestellt, die sich das Vertrauen der Kinder erschleichen. Zu den Tätern aus dem familiären Bereich gelten die gleichen Ausführungen wie zum sexuellen Missbrauch.
Viele Täter nutzen jedoch auch das Vertrauen von Kindern aus, dass sie über einen gewissen Zeitraum erworben haben. Kinder, die in der Freizeit wenig Beschäftigung haben und häufig wenig emotionale Zuwendung ihrer Eltern erhalten, werden von den Tätern angesprochen und mit kleinen Geschenken geködert. Letztlich werden diese Kinder dann zur Herstellung von Kinderpornographie missbraucht.
Dabei ist nicht nur die Herstellung oder Verbreitung sondern bereits der Besitz von Kinderpornographie, auch auf PC's, in der Bundesrepublik Deutschland strafbar. Er wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe geahndet. Die Täter, die nur als "Verbraucher" vor Gericht stehen, werden von den Gerichten leider oft immer noch viel zu milde behandelt. Hierbei muss man bedenken, dass vor allem die Nachfrage das Angebot bestimmt. Die Verbraucher tragen daher ganz wesentlich dazu bei, dass Kinder zum Zwecke der Herstellung von Kinderpornographie sexuell missbraucht werden.
Welchen Umfang die Kinderpornografie allein im Internet angenommen hat, zeigt das folgende Ereignis: Am 25. September des Jahres 2003 wurden weltweit konzertierte polizeiliche Aktionen gegen die internationale Internet-Pornoszene durchgeführt. Dabei wurden allein in der Bundesrepublik Deutschland von den rund 1.500 eingesetzten Polizeibeamten und Staatsanwälten 502 Privatwohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Im Zuge der Durchsuchungen wurden 745 Rechner, 35.500 CD´s, 8.300 Disketten sowie 5.800 Videos sichergestellt. Außerdem wurde gegen rund 530 Personen ein Ermittlungsverfahren wegen des Besitzes bzw. der Verbreitung von kinderpornografischem Material eingeleitet. Unter den Beschuldigten war auch der Bremer Bürgerschaftsabgeordnete (so heißt das dortige Landesparlament) und Bundesvorsitzende der Lesben und Schwulen in der SPD (Schwusos), der 34 jährige Michael Engelmann. Weltweit waren 166 Länder an der Aktion beteiligt und es wurden insgesamt 26.000 Verdächtige entlarvt.
Täter, Umfeld
Michelangelo Merisi (gen. Caravaggio)
Michelangelo Merisi (gen. Caravaggio)
Amor als Sieger, 1602
Viele der bekannt gewordenen sexuellen Missbräuche von Kindern finden innerhalb des engeren sozialen Umfelds, häufig durch Väter, Stiefväter, Verwandte, Erzieher, Lehrer oder Geistliche statt.
Geistliche in den USA
In den letzten Monaten des Jahres 2001 und Anfang 2002 wurde die entsetzte Öffentlichkeit, vor allem in den USA, mit dem Bekanntwerden des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Geistliche, besonders der katholischen Kirche, schockiert. Der Umfang der Missbräuche in den USA ging soweit, dass sich sogar der Papst schockiert zeigte und sich vor Ostern des Jahres 2002 u.a. öffentlich bei den Opfern entschuldigte. Die Missbräuche bezeichnete er als eine Ausgeburt des Bösen. Mittlerweile sind daraufhin über 200 Geistliche ihrer Ämter enthoben worden und 3 Bischöfe mussten zurücktreten. Neben zahlreichen Strafverfahren sind darüberhinaus bei den US-Gerichten auch über 1.000 Zivilprozesse anhängig. Man schätzt, dass bis Mitte des Jahres 2002 von der katholischen Kirche bereits über 1 Milliarde US-Dollar an Schadenersatzleistungen gezahlt wurden. Am 23. August des Jahres 2003 wurde der wegen Kindsmissbrauch zu 9 Jahren Gefängnis verurteilte Priester John J. Geoghan im Gefängnis "Souza-Baranowski Correctional Center" in der Nähe von Boston/USA von einem Mitgefangenen im Alter von 68 Jahren in seiner Zelle ermordet!
Geistliche in Deutschland
Aber auch in der Bundesrepublik Deutschland häufen sich die bekannt gewordenen Fälle von Kindsmissbrauchs durch Geistliche. So schätzt der Würzburger Psychotherapeut Wunibald Müller, der zahlreiche Priester psychotherapeutisch betreut, dass in Deutschland mindestens 200 bis 300 Priester pädophil veranlagt sind. Mitte Juli des Jahres 2002 bestätigte der Weihbischof des Ruhrbistums Essen, Franz Grave, diese Zahl und sprach von etwa 300 der insgesamt 18.000 deutschen Priestern, die sich wahrscheinlich an Kindern vergangen haben. Aber derartige Missbräuche durch katholische Geistliche sind nicht nur auf die genannten Länder begrenzt, sondern werden aus sehr vielen Ländern der Erde bekannt. Wobei in einer Reihe von Ländern die Dunkelziffer beträchtlich sein dürfte. So gab im März 2002 der Erzbischof von Posen/Polen wegen derartiger Vorgänge sein Amt auf. Auch in der Republik Irland oder Frankreich sind zahlreiche Fälle von Kindsmissbrauch bekannt geworden. Die Dunkelziffer ist bei all diesen Missbrauchsvorgängen in allen Ländern aus verschiedenen Gründen sehr hoch. Zum einen fühlen sich die Betroffenen oft selber schuldig oder sie sehen die Täter als große Autoritätspersonen an, manche schämen sich auch einfach nur oder fürchten eine öffentliche Stigmatisierung. Und natürlich fürchtet die Kirche einen enormen Ansehens- und Vertrauensverlust.
Geistliche in Österreich
Besonders schlimm war der Fall des Wiener Kardinals Hans Hermann Groer. Der am 13. Oktober 1919 in Wien geborene Groer wurde 1986 als Nachfolger des als liberal geltenden Kardinals König vom Papst gegen erhebliche Widerstände zum Kardinal und Erzbischof von Wien ernannt. Er wurde durch zahlreiche Predigten gegen die moralische Zügellosigkeit und Verkommenheit der heutigen Zeit auch weit über Österreich hinaus bekannt. Im Jahr 1995 wurden zahlreiche Missbrauchsvorwürfe gegen ihn, vor allem aus seiner Zeit als Religionslehrer in Hollabrunn an unmündigen Jungs bekannt. Er gab darauf nach zahlreichen Protesten sein Amt noch in dem selben Jahr auf. Er verstarb am 24. März des Jahres 2003 in St Pölten in Österreich.
Um diesem Tun an hilflosen Kinder dennoch so weit wie möglich entgegen treten zu können, bedarf es aber der Kenntnis über derartige Verbrechen. Daher sollte jeder bei einem begründeten Verdacht auf ein derartiges Verbrechen polizeilichen oder anderen (juristischen) Rat einholen.
Massenprozess in Mainz
Der schlimme Prozess vor dem Landgericht in Mainz, als durch Anzeigen von Kindergärtnerinnen- nach einer mehrwöchigen Fortbildung zu dieser Thematik- gegen Familien u.a. aus Worms und Umgebung und durch das extreme Engagement durch 3 völlig überforderte Staatsanwältinnen ganze Familien zumindest seelisch zerstört wurden, ist allerdings noch in deutlicher Erinnerung. Damals wurden alle Angeschuldigten wegen erwiesener Unschuld nach einer langen und Verhandlungsdauer vom Mainzer Landgericht freigesprochen. Dieses Gerichtsverfahren endete nicht nur mit einem Freispruch, sondern auch mit einer in Gerichtsverfahren sehr seltenen Entschuldigung des Vorsitzenden Richters für das den Angeklagten durch die Justiz zuteil gewordene Leid.
Man sieht, welch ein schwieriges Gebiet die Thematik des Kindesmissbrauch ist. Umso verantwortungsvoller und umsichtiger muss damit umgegangen werden. Aber auch nach dem Prozess in Mainz darf nicht weggeschaut werden. Die Polizei der meisten Bundesländer hat mittlerweile Dezernate, Referate o.ä. eingerichtet, in denen - meist Frauen - mit sehr viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen ihren Dienst verrichten. An diese Beamten/innen kann sich jeder - auch vertraulich wenden - um auf einen möglichen Kindesmissbrauch aufmerksam zu machen.
